Liebe Newsletterabonnent*innen, wir gratulieren zum 55. Geburtstag des Landesjugendorchesters Hamburg. So waren die Zeiten: Eine 68er-Gründung. Basisdemokratisch und selbstverwaltet. Ralf-Thomas Lindner war beim Familienkonzert in der Elbphilharmonie dabei. Am Ende des Artikels wird aus der Ansprache des Präsidenten des Landesmusikrates Hamburg zitiert, die ich hier im Wortlaut wiedergeben möchte. Ludger Vollmer sagt: Das LJO HH „spielt seit 55 Jahren nicht allein die Melodien der Schönheit und des Genusses und singt die Lieder der Freiheit und der Menschlichkeit. Sondern es sucht in einer Zeit des Niederbrüllens, der Rechthaberei und der lauthals vorgetragenen Lügen unbeirrt nach Wahrheit, indem es das sensible Hinhören und die respektvoll gemeinsame Analyse von Kompositionen trainiert mit dem Ziel, Schönheit und Leidenschaft zu erschaffen. Hier gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die künstlerische Aussage jedes einzelnen Mitgliedes einer Gemeinschaft auf Augenhöhe. Die Älteren helfen den Jüngeren, die Stärkeren den Schwächeren. Das LJO HH ist zudem von Anfang an mit einer Selbstverwaltung der Mitspielenden bei allen inhaltlichen Planungen, bei der Organisation und dem Management konzipiert. So erzielt es exakt im Sinne Kants, also ohne fremde Führung, seine innovative und kreative Programmgestaltung und seine hohe künstlerische Qualität. Die vielen internationalen Konzertreisen der jungen Musiker:innen weiten ihren Erfahrungshorizont zur Toleranz und lassen sie mit Menschen aus anderen Kulturen in Kontakt, Freundschaft und künstlerischen Austausch treten. So erlernen sie nebenher basisdemokratische und persönlichkeitsbildende Erfahrungen, die sie in ihr Leben und in die Gesellschaft Hamburgs nehmen. Die Erziehung zum selbstständigen Denken und Fühlen im Sinne Kants ist nach meiner Überzeugung DAS Mittel gegen Haß, Lüge, Verblendung, und letztlich Antwort auf die existenziellen Krisen unserer Zeit. Deshalb ist die Arbeit des Landesjugendorchesters gerade heute so wichtig.“ Damit entlasse ich Sie in die neue Woche. Lassen Sie sich nicht verrücktmachen. Martin Hufner
nmz 2023/11 NOTEN Neue Noten 2023/11 – Kompositionen für Tasteninstrumente Lieder, Tänze und andere Ohrwürmer Noten-Tipps 2023/11 BÜCHER Buch-Tipps 2023/11 Allgemeinbildung, Politik und die Kunst TONTRÄGER & FILM unüberhörbar 2023/11 Spuren von Melodie und Harmonie Südstaatenrock, Trostlospop und Ed Sheeran In seinem Lieblingsclub: Count Basie 1958 BERICHTE / KOMMENTARE Basisdemokratisch und persönlichkeitsbildend: 55 Jahre Landesjugendorchester Hamburg Ralf-Thomas Lindner – Landesjugendensembles unterschiedlichster Besetzungen sind Formationen, die auf hohem technischem und künstlerischem Niveau jungen Menschen den Einstieg in das gemeinsame Musizieren ermöglichen. Die Mitglieder sind zumeist zwischen 14 und 25 Jahren alt und decken die Breite von Instrumentalschülern bis hin zu angehenden Profimusikern ab. In Hamburg … Barocker Psychothriller mit Regie-Kollaps: „Médée" bei den Berliner Barocktagen Roland H. Dippel – Die Barocktage 2023 widmen sich insbesondere dem Medea-Stoff. Peter Sellars’ „Médée“ Inszenierung gerät dabei ohne Biss zum leichtfertig-hohlen Versuch eines Antikriegsstücks. Lübeck: Méphistophélès als satanischer Geburtshelfer in Gounods „Faust“ Arndt Voß – Faust erregt seit Jahrhunderten Aufmerksamkeit, anfangs mit seiner „Historia“ und dann in vielen Versionen von Wanderbühnen oder Puppentheatern verbreitet. Erst Goethe schaffte es, ihn Nationalheld werden zu lassen. Als Charles Gounod ihn dann singen ließ, – auch andere taten das, nur nicht so nachhaltig – erreichte er Ohren und Gemüt. Die Gründe … Kühl und sportiv: Das Leipziger Ballett mit „Paradise Lost" nicht nach Milton Roland H. Dippel – Auf „Fusion“, die Auseinandersetzung des Leipziger Ballett mit KI, folgt jetzt „Paradise Lost“. Joseph Haydns „Nelson-Messe“ paart sich mit David Langs post-tonalem Opus „The Match Girl Passion“ (2007). Joachim Lange – Intendant Stefan Herheim hält weiter seinen Kurs einer maßvollen Moderne fest: mit Jaromir Weinbergers „Schwanda der Dudelsackpfeifer“ zeigt er ein Werk, das vor der NS-Zeit große Beliebtheit genoss. Wolf-Dieter Peter – Für diese zauberhafte Aufführung hat Komponist Jherek Bischoff seine große Baseler Partitur für das Münchner Schauspielhaus für sechs Kammermusiker und Stephen Delaney am Klavier umgearbeitet. Wolf-Dieter Peter – Inmitten unserer düsteren Tage leuchtete und strahlte diese ihre andere Welt: die von Theater, Musik und Kunst als Korrektiv und „not-wendige“ Bestätigung all dererlei zweckfreien Tuns. MELDUNGEN
nmz-Stellenmarkt (aktuell)
Michael Kubes HörBar 102 Nicht mehr lange, und diese Aufnahme ist bereits 30 Jahre alt. Dass sie dennoch den Weg in die Hörbar gefunden hat, ist nicht allein der letzten Wiederveröffentlichung geschuldet, sondern auch ihrer nun schon «klassisch» anmutenden Interpretation. Sie kombiniert die seit dem 19. Jahrhundert tradierte und zur Hör-Gewohnheit gewordene Süßmayr-Fassung, bringt aber mit dem Klang und der Praxis der historisch informierten Aufführungspraxis ein neues Element, ohne sich dabei in Spielerein, Manierismen oder als Exaltiertheiten zu verlieren. Noch ist die Liste der hervorragenden Solist:innen nicht von gestern Aus der JazzZeitung Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 20.11.2023 bis 26.11.2023 by Martin Hufner – Ein kleiner Blick in die Radiowoche 47. Das ARD-Radiofestival ist endlich vorbei. Vielfalt kehrt zurück. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. E-Bassist, Bandleader und Professor Wolfgang Schmid feierte seinen 75. Geburtstag mit Freunden in der Münchener Unterfahrt Michael Stückl, Vorstand des Jazzclub Unterfahrt, hatte sich auf Wunsch des Jubilars eigens … Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Der Newsletter gibt die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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