Liebe Newsletterabonnent*innen, manche finden, die Zukunft wirke bedrohlich, anderen ist sie egal und wieder andere finden, dass sie vor allem spannend ist. Werfen wir heute mal einen Blick auf das Spannende an der Zukunft: Ganz vorne mit dabei ist unser Dossier, das sich mit dem Einsatz neuer Technologien im Musiktheater auseinandersetzt. In Roland H. Dippels Artikel geht es ausnahmsweise nicht um KI-generierte Opern oder darum, dass hie und da Programmhefte nur noch digital zugänglich sind – es geht um VR und AR. Also virtuelle Wirklichkeiten oder digitale Manipulationen der tatsächlichen Realität. Das Musiktheater macht seine ersten Schritte, funktionieren scheinen neben wenigen Positivbeispielen vor allem komplett neu gedachte Formate, wie auch Andreas Kolbs Interview mit Mathis Nitschke und Luciano Pinna zeigt – als Ausblick wirft Dippel einen Blick ins gesprochene Theater, das die digitale Ergänzung bisher insgesamt besser einzusetzen weiß. Auch das Ensemble „L’art pour l’art“ hat heute vor allem eines vor Augen: das spannende Morgen. Trotz seines 40. Geburtstages ist das Ensemble primär mit den Veränderungen der Zukunft beschäftigt. Also hat die nmz den Blick zurück geworfen und nach den Wurzeln der andauernden Vorwärtsgewandtheit dieser internationalen Korrespondent*innen der Gegenwart gesucht. Ebenfalls in eigener Sache sei noch auf den Cluster dieses Monats hingewiesen: Spätestens seit Corona ist deutlich geworden, dass die gutbürgerlichen Freizeitgestaltungen wie Klassik, Museum und Theater nicht mehr unangefochten dastehen. Ich schließe mich der Anfechtung der Musik an – schließlich glaube ich an eine fruchtbare Zukunft durch diese Auseinandersetzung. Auf Facebook gibt es dazu die Kommentare „Naja…“ und „Nein“. Ob Sie sich diesen Meinungen anschließen können, erfahren Sie mit etwas Selbstbeobachtung hier. Und dann gibt es noch die rein analoge, noch private und aber äußerst spannende Zukunft: den heranwachsenden musikalischen Nachwuchs. Juan Martin Koch hat Heiko Ossig interviewt, der derzeit an einem neuen Curriculum für die Gitarre forscht. Seine Perspektive: Für die Zukunft muss sich etwas ändern und Möglichkeiten dazu gibt es unzählige. Und falls sich jemand fragt, inwieweit das „Thema“ dieses Newsletters passend gewählt ist: Es fungiert auch als Beispiel für die Arbeitsweise, nach der Moritz Eggert in Zukunft weniger Programme und Spielpläne konzipiert sehen möchte. In diesem Sinne: Bis nächste Woche. nmz 2023/11 Seit etwa zehn Jahren hält Augmented Reality und Virtual Reality langsam aber unaufhaltsam Einzug in Oper und Musiktheater. Lesen Sie dazu das Dossier mit einem Artikel von Roland H. Dippel sowie ein Interview mit dem Komponisten Mathis Nitschke und dem Medienkünstler Luciano Pinna auf Seite 16, das Chefredakteur Andreas Kolb geführt hat. Bedingte Liebe - Cluster 2023/11 von Mathis Ubben Lieblingsmusik – das ist eine Frage des Geschmackes. Bei „Guter Musik“ sieht die Lage anders aus. Je nach Genre hat sich die Gesellschaft auf einen grundsätzlichen Code geeinigt: Die Zuschreibung „Poppig“ heißt bei jeder … Als sie jung waren, hätten sie von Ensembles gehört, die ihr 40-jähriges Jubiläum feierten. Das sei ihnen damals „vorgestrig“ vorgekommen, so Astrid Schmeling vom Ensemble L’art pour l’art. Im Oktober 1983 hat das … Der Gitarrist Heiko Ossig absolvierte sein Studium am Konservatorium Osnabrück, an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und an der Musikhochschule Malmö. Nach Lehraufträgen in Rostock und Hamburg hat er nun ein … BERICHTE / KOMMENTARE Das Jahr der Mandoline in der nmz (Teil 11): Verwandete – Bağlama, Domra und Oud Ralf-Thomas Lindner – Wenn eine Serie über das Instrument des Jahres 2023, die Mandoline, sich Instrumenten wie der Bağlama, der Domra, der Saz und der Oud zuwendet, dann geschieht das nicht einfach nur aus dem Wunsch nach einer Fiktion von Vollständigkeit heraus oder gar aus einem rein wissenschaftlichen Interesse. Die Verwandten der Mandoline stehen für je eigene Kulturen mit ihrer je eigenen Musik. Sie sind der Mandoline von ihrer Bauart sehr ähnlich, ihr Klang ist aber durchaus unterschiedlich und auch immer geprägt von den je eigenen Tonsystemen ihrer Heimatkulturen. Sie sind aber nicht einfach nur instrumentale Verwandte – sie sind auch grandiose Mittler auf dem Weg der Völkerverständigung. „Diabelli Recomposed“ in Braunschweig mit 53 Uraufführungen von Komponistinnen Ralf-Thomas Lindner – Wir leben in einer Zeit der Jahres-, Gedenktage und Jubiläen – denn nur was durch einen irgendwie gearteten „Höhepunkt“ markiert wird, wird überhaupt noch wahrgenommen. – Die Anzahl der Komponistinnen, die in den Konzertprogrammen der Welt vorkommen, ist verschwindend gering. Also muß (dringend notwendig!) ein „Event“ gebaut werden, das … Bad Blog Of Musick: Moritz Eggert – Wie lange gibt es eigentlich schon „Themen“ in Spielplänen und Programmen? Diese Frage stelle ich mir manchmal, wenn ich mir die übliche Prosa in Spielzeitheften und Festivalprogrammen durchlese. Wie es scheint, kommt niemand mehr ohne Mottos aus. Bei jeder Pressekonferenz gehört sie zum Pflichtgepäck, denn es könnte … MELDUNGEN Dresdner Musikfestspiele 2024 unter dem Motto «Horizonte» 23.11.23: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen Dirigent Christophe Rousset bekommt diesjährigen Händel-Preis Magazin kürt Nationale Opera Amsterdam zu bestem Opernhaus nmz-Stellenmarkt (aktuell)
Michael Kubes HörBar #102 Mozart & Paisiello / Julien Chauvin Wer sich beim Anhören dieses Albums etwas verwundert am Ohrläppchen zupft, hat vermutlich keine Notiz vom Kleingedruckten auf dem Cover oder anderen in Klammer gesetzten Angaben genommen. «Paris 1804» steht da – Ort und Jahr verweisen nicht nur auf die erste Aufführung von Mozarts Requiem in Frankreich am 21. Dezember 1804 in Saint Germain l’Auxerrois unter der Leitung von Luigi Cherubini, sonde Es gibt nur wenige unvollendete Werke, die so sehr die Neugier der Kenner und Liebhaber wie auch die Kreativität von Komponisten und (nach)denkenden Musikern angeregt haben wie Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge BWV 1080 und das Requiem KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart. In beiden Fällen führten frühe Rezeptionszeugnisse in eine Nebelbank aus halben Tatsachen und schönen Erzählungen, aus der … Es war nicht das erste Mal, dass große Sinfonik, eine Oper oder ein Oratorium für Streichquartett bearbeitet wurde. Und doch hat das hier eingespielte Arrangement von Mozarts Requiem einen ungewöhnlichen Hintergrund: Es war nicht für die nimmersatte Wiener Hausmusik in den ersten Dekaden des 19. Jahrhunderts bestimmt, sondern wurde von Peter Lichtenthal (1778–1853) um 1830 in Mailand (!) … Nicht mehr lange, und diese Aufnahme ist bereits 30 Jahre alt. Dass sie dennoch den Weg in die Hörbar gefunden hat, ist nicht allein der letzten Wiederveröffentlichung geschuldet, sondern auch ihrer nun schon «klassisch» anmutenden Interpretation. Sie kombiniert die seit dem 19. Jahrhundert tradierte und zur Hör-Gewohnheit gewordene Süßmayr-Fassung, bringt aber mit dem Klang und der Praxis der historisch informierten Aufführungspraxis ein neues Element, ohne sich dabei in Spielerein, Manierismen oder als Exaltiertheiten zu verlieren. Noch ist die Liste der hervorragenden Solist:innen nicht von gestern Aus der JazzZeitung Transatlantisch: Progressive Chamber Music Festival 2024 in der Münchner Milla Das „Progressive Chamber Music Festival“ (PCMF) wird dieses Jahr zum sechsten Mal in der Milla stattfinden, am Mittwoch, 22. und Donnerstag, 23. November, Beginn jeweils um 20.00 Uhr. Kaum ein anderes Festival überschreitet so stark die Grenzen zwischen Kammermusik, Jazz, Avantgarde, Folklore, Pop, Hip-Hop und anderer Genres zeitgenössischer Musik wie das PCMF. Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Der Newsletter gibt die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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