Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Hier stand bis eben noch ein Text zu einer Aktion von einigen Schauspieler*innen, die seit gestern die Gemüter erhitzt hat. Ich habe mich dazu entschieden, Sie damit nicht an dieser Stelle zu behelligen. Ich weiß so gut wie Sie, dass Sie sich darüber Ihre eigenen Gedanken längst gemacht haben. Wen da “meine” Gedanken trotzdem interessieren, findet sie hier.

Und jetzt kommen Sie mir alle gut durch das Wochenende. Es wird gerade wieder digital wie noch nie zuvor in dieser schlimmen Zeit (ein Blick in unübersehbar 49 für ausgewählte Streams der nächsten Woche). Die Künste suchen sich ihre Wege. Bleiben wir ihnen treu. Zum Beispiel in Witten. Der WDR überträgt das Festival in weiten Teilen - vielleicht sogar komplett. Heute allein über vier Stunden lang.

20:04 bis 21:30 | WDR 3 - WDR 3 Konzert: Witten 2021 [1] haunted places

Mauro Lanza: Aether is a haunted place für Streichquartett und Elektronik, Uraufführung | Céline Steiner: 4 Perlenzeichen im Gold für Streichquartett, Uraufführung | Sasha J. Blondeau: Des mondes possibles für Streichquartett und Elektronik, Uraufführung. Quatuor Diotima; IRCAM. Parallele Ausstrahlung in Dolby Digital 5.1 Surround-Sound

21:30 bis 22:30 | WDR 3 - WDR 3 Konzert: Witten 2021: Schwesternparkmusik 1

Neue Werke von Peter Ablinger, Thomas Taxus Beck, Lilian Beidler, Farzia Fallah, Hanna Hartman, Mauro Hertig, Georg Klein, Georgia Koumará, Dariya Maminova, Andrea Neumann, Daniel Ott und Kirsten Reese. Rie Watanabe, Schlagzeug; Paul Hübner, Trompete; Lilian Beidler, Stimme; Ensemble Garage; Studierende der Musikakademie Basel und der Folkwang Uni Essen. Aufnahmen aus dem Schwesternpark

22:30 bis 00:00 | WDR 3 - WDR 3 Konzert: Witten 2021 [2] Vertigo

Brice Pauset / Arotin & Serghei: Vertigo / Infinite Screen, eine intermediale Komposition nach Alfred Hitchcocks „Vertigo“ für Ensemble in 6 Gruppen, 18 Bild-Module und Elektronik, Uraufführung. Klangforum Wien, Leitung: Titus Engel; IRCAM.

Alle weiteren Termine für das Wochenende finden Sie wie gewohnt in unserer Radiowoche.

Die nmz-Themen im Schnelldurchlauf:

  • Cluster: Der Zerstörer

  • Unübersehbar #49 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 23.4. bis zum 29.4.2021

  • Radikal digital: Oper als „Labor für digitale Kunst“ im Festspielhaus Baden-Baden

  • Buchrezension: Mahnmal für Verdis Totenmesse im NS-Zwangslager und Ghetto Theresienstadt

  • HörBar: Bach in the Box

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


Cluster: Der Zerstörer - von Gordon Kampe

Beim Backen höre ich gerne Podcasts. Neulich versuchte ich der 520-minütigen „Alles gesagt“-Folge mit dem CDU-Zerstörer Rezo zu lauschen, verdarb mir dabei aber fast meine Windbeutel und schaltete bei Minute 16 ab. Die Moderatoren zitierten ein FAZ-Porträt, in dem Revoluzzer Rezo mit Revoluzzer Georg Büchner verglichen wurde. Rezo sieht Parallelen, kennt „den Typen“ aber nicht. Das ist nicht schlimm. Aber er fragt nicht nach. Das ist schlimm.  Weiterlesen.

Unübersehbar #49 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 23.4. bis zum 29.4.2021

Wie lange muss man an einer Schraube drehen, bis sie bei allen locker ist? Was macht man, wenn man zwei Engel in seinem Garten findet? Und was hat das Konzerthausorchester eigentlich auf Twitch verloren? Vielleicht hat der Herr Lehrer eine unübersehbare Antwort… [jmk] Weiterlesen

Radikal digital: Oper als „Labor für digitale Kunst“ im Festspielhaus Baden-Baden

Die Welt zerfällt, die Mitte hält nicht mehr; und losgelassen nackte Anarchie, und losgelassen blutgetrübte Flut, das Spiel der Unschuld überall ertränket“, heißt es im englischen Gedicht „The Second Coming (Die Wiederkunft)“ des irischen Dichters William Butler Yeats aus dem Jahr 1919. Die düstere Vision, aufgeschrieben mitten in der Spanischen Grippe kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, ist die literarische Grundlage der „Diggin‘ Opera II. Things fall apart“, die unter der Mitwirkung von über 30 Schülerinnen und Schülern aus Offenburg und Limerick (Irland) am Sonntagabend um 18 Uhr auf der Website des Festspielhauses Baden-Baden ihre digitale Uraufführung feiert. Weiterlesen

Mahnmal für Verdis Totenmesse im NS-Zwangslager und Ghetto Theresienstadt

Ausnahmsweise muss einem Buch die musikdramatische Wucht von Giuseppe Verdis „Messa da requiem“ zugestanden werden - voran den Donnerschlägen der Pauken des „Dies irae“ – und dann Stille des Entsetzens! Das verdient und beinhaltet Josef Bors „Theresienstädter Requiem“ – und daher auch die Vorstellung neben aller Musik an dieser Stelle. Weiterlesen

HörBar in der nmz: Bach in the Box

Glenn Gould / The Bach-Box  – „… Andererseits entwickelt die «Bach Box» durch die ihr aufgegebene Beschränkung allein auf die «Originals» eine gewisse Authentizität – ein Hinüberschauen in eine Vergangenheit, die aber noch immer höchst lebendig und gegenwärtig ist. Das ist mehr als bloßes Streaming, und das ist auch mehr, als jede vollumfängliche Dokumentation bieten kann. …“

Nachrichten | Berichte | Rezensionen


nmz 2021/04 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Bewahrer des WDR-Studios für elektronische Musik
Zum Tod des langjährigen technischen Leiters Volker Müller

Begeisternder Brückenbauer
Zum Tod des Organisten, Kirchenmusikers und Pädagogen Wolfgang Bretschneider

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


Radio-Tipp

22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Projekte, Projekte? –
Wie kommt die freie Musikszene aus dem Corona-Loch?

Von Matthias Nöther. Freie Musikerinnen und Musiker scheinen in der Pandemie vom Staat umsorgt zu werden: Soforthilfe, Novemberhilfe, Neustarthilfe für Soloselbstständige – solche Namen tragen die Hilfspakete der Bundesregierung, die die mangelnden Verdienstmöglichkeiten von professionellen Künstler im Shutdown der Konzert- und Opernhäuser entschädigen sollen. Doch die Maßnahmen greifen nicht – 29 Prozent der freien Musikerinnen in Berlin etwa haben in einer Umfrage angegeben, ihren Beruf stattdessen aufzugeben. Woran liegt das? Es ist eine Situation, die auf eine tiefere Krise der freien Musikszene in Deutschland hindeutet. Künstler, Musikverbände und die Kulturpolitik geben darauf zögerlich, aber immer konturierter Antworten. Nach dem Lockdown jedenfalls wird mit der Musik hierzulande längst nicht mehr alles so sein wie zuvor.

Der Radiowoche bis zum 25.04.2021


Martin Hufner

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