Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, „Das einzige, was irgendwie hilft, um bei Verstand zu bleiben, ist die Arbeit. Aber da gibt es zusätzliche Spannung durch die Kultursanktionen. In der Ukraine und für alle ukrainische Künstler sind russische Repertoirewerke jetzt verboten, wir dürfen auch nicht mit russischen Künstlern zusammen eine Bühne betreten. Das gilt sogar für Künstler, die aus Russland stammen, aber schon lange nicht mehr dort leben, weil sie gegen Putin sind. Meine Konzerte wurden von ukrainischen Kollegen boykottiert und meine Verdienste durch Pressekampagnen denunziert, weil etwa Tschaikowski gespielt werden sollte. Dabei hat der vor mehr als hundert Jahren gelebt und ist der Ukraine sehr verbunden gewesen, hat in seiner Musik ukrainische Motive und Themen genutzt! Tschaikowski ist Weltkunst und keine Propaganda.“ Lesen Sie das ganze Interview mit dieser klugen und mutigen Künstlerin Oksana Lyniv, das Michael in Ernst anlässlich des Mozartfestes in Chemnitz geführt hat. Was für bittere Zeiten, was für traurige Zeiten. INTERVIEW MIT OKSANA LYNIV„Tschaikowski ist Weltkunst und keine Propaganda“Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv sitzt zwischen allen Stühlen, auch wenn sie am Pult steht. Anlässlich des 31. Sächsischen Mozartfestes in Chemnitz hat Michael Ernst mit der Musikerin gesprochen und war von ihren Berichten ergriffen. Weiterlesen GLOSSETheos Kurz-Schluss – Wie ich endgültig all meine Hoffnungen, jemals wieder im cineastischen Bereich tätig zu werden, abschriebEs war schon die dritte Redaktion (diesmal der Miesenbacher Weltspiegel), aus der ich binnen zweier Tage rausflog: Schuld war nicht nur das allgemeine Schrumpfen aller Druckprodukte (nicht nur aus Papiermangel). Vielmehr hatten die elektronischen Medien jene langsame und ressourcenfressende Form von angeblich informativer Berichterstattung auf Papier „umweltschonend“ verdrängt und dabei den Stromverbrauch ums Tausendfache gesteigert, sondern auch noch milliardenfache Blödguckerinnen und Blödgucker produziert. [Vorab aus „Politik & Kultur“ 2022/06] … Weiterlesen KRITIKBrennpunkt-Phantasie mit Humperdinck: „Hänsel und Gretel“ in BrandenburgNichts ist so schwer wie das Jahr nach dem exponierten Jubiläum eines Publikumsmagnets. Kaum ein Theater erdreistete sich, Engelbert Humperdincks unverwüstliche Märchenoper als Hommage-Beitrag zu dessen 100. Todestag zu präsentieren. Die beiden Titelfiguren übernachten – derart von den Eltern für ihre Frechheit gestraft – im Wald. Deshalb ist eine Aufführung zur Erdbeerzeit gegen alle Weihnachtsopernrituale genau richtig. In Frank Martin Widmaiers Inszenierung am Brandenburger Theater sind die Geschwister frühreife Früchtchen am unteren Ende des Turbokapitalismus. Schaurig hübsch und treffsicher. Weiterlesen „Into the Woods“ – Märchenhafter Musical-Mix an der Studiobühne der Dresdner SemperoperAngesichts der momentanen Weltlage möchte sich vielleicht nicht wenige von uns einfach nur in den Wald flüchten. Am liebsten natürlich in den Märchenwald, wo die Wünsche noch in Erfüllung gehen. Aber ob wir das aushalten würden? Bei den Grimm-Brüdern hat es ja noch funktioniert, da gab es Rettung vorm bösen Wolf, vor fiesen Riesen und grausamen Hexen. Mitunter gar vor Märchenfiguren aus unseren Träumen. Nur gegen Präsidenten-Diktatoren, Rüstungsfetischisten und Waffennarren scheint noch kein Kraut gewachsen, gibt’s weder Zauberspruch noch Vernunftlösung. Weiterlesen Globalisiertes Liebes-Elend – Die Oper Frankfurt bietet eine entschlackte „Madame Butterfly“Ist-Status: Unser koloniales „Erbe“ der letzten fünfhundert Jahre fällt uns derzeit auf die Füße; um Frauenrechte steht es trotz „Besser-Wissen“ aus den letzten dreihundert Jahren noch immer nicht so „recht“… und in der US-amerikanischen Weltpolitik klaffen Anspruch und Wirklichkeit entlarvend auseinander – alles eine ideale Ausgangslage für eine zeitgemäße Interpretation von Puccinis allzu oft behämter Japanoiserie. Weiterlesen Zärtliche Zukunftsmusik – Leoš Janáčeks „Jenůfa“ an der Berliner LindenoperCoronabedingt fand die Online-Premier per Livestream am 13. Februar 2021 statt, jetzt erst gab es als zweite Vorstellung die eigentliche Premiere vor Publikum live Unter den Linden. Eine weithin neue Besetzung wurde anberaumt, der Dirigent wurde ausgewechselt und man spielte die Brünner Fassung von 1908, hrsg. von Charles Mackerras, der sich große Verdienste um die Janáček-Aufführungspraxis erworben hat. Weiterlesen HÖRBAR - JazzZurich Jazz Orchestra & Steffen Schorn: to my beloved ones: … Hinter Titeln wie „Die Tochter des Tyrannen“ kochen die ein Süppchen orientalischer Klangpampe, heftig gewürzt und reich an musikalischem Protein. Nachhaltig mit akustischem Koffein versetzt, bleibt da kein Tanzfuß im Nassen, kein Ohr auf dem Trockenen. … Gil Evans Orchestra 1986 live in der Fabrik Hamburg: … Längen und noch mehr Längen. Und: Noch mehr Längen. Das wirkt alles bisweilen wie eine leicht sich selbstgefallende Übung in Klangmassenkommunikation – wobei es mir schwerfällt, ob die Betonung auf Klangmassen oder Massenkommunikation zu legen ist. … NACHRICHTENKULTURFÖRDERUNG MUSIKWELTEN VERANSTALTUNGEN Was gibts im Radio? Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. 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