Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

wieder mit etwas Verzögerung kommt dieser Newsletter. Es gibt viel Berichtenswertes aus Salzburg und Bayreuth. Manches davon gerade frisch in der Online-Redaktion eingetrudelt. Heute erwarte ich noch den Kritik zum „Siegfried“ aus Bayreuth.

Kommen Sie gut durch die Hitze. Hier in Kleinmachnow ist es wegen des Bewuchses mit doch viel Bäumen noch angenehm. Aber in der Nähe im Berliner Grunewald ist heute früh wieder ein Brand entstanden - ausgerechnet auf dem dortigen Sprengplatz


GLOSSE

Depp im Park – Ferchows Fenstersturz 2022/07

Dass wir Deutschen für vieles zu blöd sind – geschenkt: Du verdienst 2.000 netto, ballerst aber 7.000 im Monat raus? Peter Zwegat hilft. Deine Kinder stören beim morgendlichen Umtrunk, weil sie Frühstück wollen? Katja Saalfrank baut eine stille Treppe. Du eröffnest als Ex-Banker eine Kneipe, versäufst aber den kümmerlichen Gewinn vor Steuern direkt unterm Zapfhahn? Christian Rach stellt dir den Gasherd richtig ein. Alles bekannt. Neu ist allerdings, dass der deutsche Festivalgänger offenbar auch für dämlich gehalten wird. Kurz vor Beginn des fränkischen „Rock im Park“ Festivals 2022“ hat sich der Veranstalter etwas einfallen lassen. Weiterlesen


FESTSPIELE BAYREUTH

Dialektisch gewitzter Serienstart – Bei den Bayreuther Festspielen hat der neue Ring mit dem Rheingold vielversprechend begonnen

Eine ungewöhnlich umfangreiche Premierenfolge auf dem Grünen Hügel mit einer Erholungswoche dazwischen – das passte auf jeden Fall zum Wetter und zu den besonderen Umbesetzungs- und Probenbedingungen dieser Bayreuther Festspiele. Nach der einhellig bejubelten Premiere der kurzfristig ins Programm genommenen „Tristan und Isolde“-Neuinszenierung von Roland Schwab und Einspringer Markus Poschner, nun also mit „Rheingold“ der Auftakt (oder wie Wagner es nannte: der Vorabend) des um zwei (Corona-)Jahre verspäteten neuen Rings von Valentin Schwarz. Weiterlesen

Vom Stuhl gehauen – In Bayreuth wird der Ring mit einer teils turbulenten Walküre fortgesetzt

Im Festspielhaus gab es diesmal eine szenische Zugabe, die sich niemand wünscht. Sie be- beziehungsweise traf den Göttervater. Bei Regisseur Valentin Schwarz ist der ja das Oberhaupt einer Familie, in der jeder sein Päckchen, sprich irgendein Trauma, zu tragen hat. Als sich Tomasz Konieczny in der Rolle des besagten Wotan gerade in einem Eames-Designersessel ausgestreckt und die Beine hochgelegt hatte, krachte das Ding plötzlich zusammen. Konieczny tat den Rest des Aktes so, als wär nichts – geschmerzt haben muss es schon da. (Vielleicht wollte der Hausgeist auf dem Grünen Hügel damit an den Vorgängerring erinnern und übertrieb es etwas: da war Brünnhilde nämlich auch mal mit einem Campingstuhl zusammengekracht, was Catherine Foster allerdings ohne Blessuren überstand.) Weiterlesen


FESTSPIELE SALZBURG

Liebliches Gebiet für ein raues Gefühl: Gordon Kampes „Wut“ bei den Salzburger Festspielen

Die Musiktheater-Produktionen der Salzburger Festspiele sind fast immer Schlemmerfilets mit einem breiten Bouquet an Sättigungserlebnissen, in erster Linie für Erwachsene. Doch bei der Uraufführung des Auftragswerks des Komponisten Gordon Kampe mit dem Textautor und Regisseur Sebastian Bauer nach Toon Tellegen in deren Jugendprogramm jung & jede*r gibt es Trenn- und Schonkost. Dabei kann der originelle Ton-Dekonstrukteur Kampe eigentlich sehr gut mit jungem Publikum. Etwas blass ist „Wut“ noch, was sich in Folgeproduktionen leicht ändern lässt. Weiterlesen

Licht tropft ins Dunkel – Bartók, Orff, Castellucci und Currentzis bei den Salzburger Festspielen

Romeo Castellucci und Teodor Currentzis spannen Bela Bartóks psychologisierenden Einakter „Blaubarts Burg“ und Carl Orffs Weltuntergangsoratorium „Das Spiel vom Ende der Zeiten“ in der Dunkelheit der Felsenreitschule zusammen. Weiterlesen


Aus der JazzZeitung


nmz-HÖRBAR (Jazz mit Saiten – Von Martin Hufner) 

Sven Jungbeck invites: Sven Jungbeck lud ein, die Gastmusiker:innen durften größtenteils, wie man auf der Produktseite erfährt, selbst entscheiden, welche Titel sie spielen wollten. Und „rehearsals“ habe es auch nicht gegeben. Und alles läuft wie am magischen Schnürchen auf den 17 Tracks ab. Vielfalt in im Genre garantiert. Eine eigenartige kitzlige entspannte Platte ist das Resultat.

Peter Weiss: Conversation With Six-String People: Das geht alles ästhetisch auf ist aber kein immer leichtes Hörvergnügen, dem man sich  blindmithörend überlassen könnte. I

Blind Spot & Philipp Wisser: Frontmirror: Anders als beim Debut-Album, das ich in der HörBar als „durchlaufend“ okay, könnte aber auch anders sein, wenig sonderbar fand, sind in dieser Trioformation die Dinge gerne etwas windschief gegen die Zeit – und das lässt wieder nach- und aufhorchen. Dadurch entstehen schöne neue Zeitbilder.


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Martin Hufner

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