Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, die Theater machen auf mit einem Premieren-Strauß: Genf, Meiningen, Gera, Annaberg-Buchholz, Basel, Bremerhaven, Weimar. Unser Akademist Philip Lojak hat Michael Haeflinger in Sachen Spielplanbau befragt – im Schwerpunkt-Thema „Diversität. Und ich hatte heute einen Termin außer Haus, weshalb es heute den Newsletter etwas später gibt. So viel Zeit muss sein: nmz vor 50 Jahren: Zum Kulturprogramm der Spiele der XX. Olympiade in München. SCHWERPUNKTTHEMA DIVERSITÄT„Wir wollen ein Festival für alle sein“ - Luzern-Intendant Michael Haefliger über Dekolonisierung und gerechtere SpielpläneDas Lucerne Festival macht seit Jahren mit kulturpolitischen Mottos aufmerksam. 2016 wurden unter dem Titel „PrimaDonna“ sämtliche vertretende Künstlerinnen zur „artiste étoile“ erklärt, 2017 folgte das Thema „Identität“. Dieses Jahr heißt das Schlagwort „Diversity“. Was das genau bedeutet und ob dieses Motto nicht allzu gewollt anmutet, fand Philipp Lojak für die neue musikzeitung im Gespräch mit dem Festivalintendanten Michael Haefliger heraus. Weiterlesen KRITIKDer Fanatismus behält das letzte Wort – Marc Minkowski und David Alden sorgen mit Halévys „La Juive“ in Genf für einen großartigen SaisonauftaktDass Fromental Halévys (1799–1862) „La Juive“ einer der Exemplare der Grand Opéra ist, die in den letzten Jahrzehnten die Renaissance der Gattung quasi mit anführt, hat natürlich nicht nur mit der Qualität der exzellenten Musik, sondern auch mit der unabgegoltenen Dringlichkeit der Geschichte zu tun. Eugène Scribes Libretto, in dem das Ganze 1414 am Rande eines Konzils in Konstanz spielt, mochte zunächst als Vorlage zu historischer Prachtentfaltung auf der Bühne taugen. Weiterlesen „Falstaff“ ohne Flagellationen – Michael William Balfes Oper in Annaberg-BuchholzMit Intendant Moritz Gogg glänzt das Musiktheater in Annaberg-Buchholz mit anderen und vielseitigeren Entdeckungen als sein auf deutsche Romantik erpichter Vorgänger Ingolf Huhn. Nach Erich Zeisls „Leonce und Lena“, dem Musical „Liebesbrief nach Ladenschluss“ und der Regie von Christian von Götz zu Ralph Benatzkys „Der reichste Mann der Welt“ vertraute man diesem eine überfällige deutsche Erstaufführung an: Balfes „Falstaff“ ist überdies die erste Produktion einer Oper in italienischer Originalsprache am Ernst-von-Winterstein-Theater. Weiterlesen Die Inszenierung in der Musik – Giuseppe Verdis „Macbeth“ in BremerhavenStehende Ovationen gibt es Konzerten des öfteren, in der Oper seltener. Jetzt aber erhob sich nach der Premiere von Giuseppe Verdis „Macbeth“ in Bremerhaven geschlossen das ganze Publikum. Was hatte da so beeindruckt? Weiterlesen Respektloser, schön schräger Zugriff – „Der Freischütz“ am Theater BaselDer „Freischütz“ hat gerade Hochkonjunktur im Südwesten. Im Frühjahr präsentierte das Freiburger Barockorchester im Konzerthaus Freiburg und auf anschließender Deutschlandtournee eine halbszenische Fassung mit einem von Dirigent René Jacobs neu komponierten Auftritt des Eremiten zu Beginn der Oper. Am 2. Oktober feiert die Auseinandersetzung des Künstlerkollektivs „Showcase Beat Le Mot“ mit Carl Maria von Webers romantischer Oper am Freiburger Theater Premiere. Auch das Theater Basel eröffnete gerade seine Spielzeit mit dem „Freischütz“, wenngleich Christoph Marthalers Inszenierung phasenweise nur wenig mit dem Original zu tun hatte. Weiterlesen Schwarz und Rot: Gottfried von Einems „Dantons Tod“ nach Büchner in GeraEine Premiere aus langer Lockdown-Warteschleife – und ein runder Opernabend. „Dantons Tod“, Gottfried von Einems Sensationserfolg von den Salzburger Festspielen 1947, hat in den letzten Jahren eine Renaissance in Magdeburg, München, Wien und jetzt am Theater Altenburg Gera. Weiterlesen Weil die Trauer nicht vergeht ... – Korngolds „Die tote Stadt“ in Meiningen„Die tote Stadt“ passt ausgezeichnet in die helle sängerfreundliche Akustik des Meininger Theaters. In nur wenigen Tagen haben sich die Einspringer Chin-Chao Lin (Musikalische Leitung) die komplexe Partitur und Charles Workman in der schweren Tenor-Hauptpartie des Paul beeindruckend eingearbeitet. Mit Lena Kutzner und Deniz Yetim als Marie und Marietta entwickelte Jochen Biganzoli auf der Bühne dornenreiches Psychogestrüpp. Der Abend ist eine packende Verdichtung von realistischer Filmhandlung und suggestivem Alptraum. Weiterlesen Joachim Raffs Klangimperium und Bieitos Bizarrerie: Die Uraufführung „Samson“ in WeimarAm Deutschen Nationaltheater Weimar gelang mit der posthumen Uraufführung von Joachim Raffs Musikdrama „Samson“ (entstanden 1851 bis 1857) ein faszinierender Wurf. Calixto Bieitos intensive Regie und die großartige musikalische Gesamtleistung unter Dominik Beykirch, das starke Ensemble, die feinnervige Staatskapelle Weimar und der choreographisch in Bestform agierende Opernchor lieferten ein überzeugendes Plädoyer für „Mehr Raff wagen!“ Weiterlesen Vor 50 Jahren – nmz 1972/09 -
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