Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

gerade gedruckt und schon in vielen Teilen im Internet abrufbar, die Doppelausgabe für Dezember und Januar der neuen musikzeitung.

Sind wir nicht nett und lieb bei der nmz? Ich würde spontan sagen: Ja. Lesen Sie gleich den Leitartikel unseres Herausgebers Theo Geißler zum Thema Generation Schuld. Er begibt sich auf die Suche nach der Antwort auf die Frage: Wie bekommt der Kulturbereich die öffentliche Aufmerksamkeit, die er benötigte, damit die schlimmsten Dammbrüche vermieden werden können, die nicht nur am fernen zeitlichen und örtlichen Horizont sich abzeichnen, sondern gerade vor sich gehen – brösel, brösel …. Dabei zeigt er, was man von der Letzten Generation lernen könnte.

Unsere Premieren-Berichterstatter waren europaweit unterwegs. Wolf-Dieter Peter hat einen “Siegfriedin Landshut gesehen. Roland H. Dippel war im slowakischen Košice (Kral Roger) und im belgischen Lüttich (Alzira). Andreas Hauff berichtet aus Frankfurt am Main über afghanische Musikwelten im portugiesischen Exil. In der November-Ausgabe der nmz sammelte Andreas Hauff Eindrücke vom 19. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme. Und es gibt einen Rückblick auf die Workshops und Konzerte von Europa InTakt 2022.

In der HörBar der nmz gibt es zufällig eine Häufung von Jazz mit singenden Frauen.

Das Weihnachtsfest steht vor der Tür, zumindest sagt das mir mein Adventskalender, dessen erstes Türchen ich heute öffnen durfte. Vielleicht eine Geschenkidee: Das Geschenkabonnement der nmz! Hier entlang.

Und schon heute erlaube ich mir, Ihnen einen schönen 2. Advent zu wünschen. 


Leitartikel

Generation Schuld – Theo Geißler für Neustart KULTUR-Klebende

Breaking News: Wie auf dem Nachrichtenmonopolisten Twitter soeben gemeldet, haben sich zehn diverse „Last-Generation-Members“ an der äußersten rechten Säule des Brandenburger Tores festgeklebt. Klanglich verschärften die Demonstrierenden ihren Protest mittels etlicher Boom-Boxen, die zeitversetzt Bachs Brandenburgische Konzerte in einer Version von Rammstein mit dem Text „Zick-Zack, Schnipp-Schnapp“ als Dauerschleife wiedergaben. Spontan versammelten sich 19.000 Fans, rbb-TV übertrug die sechsstündige Aktion live. Wegen niedriger Temperaturen und porösem Säulengestein löste sich der Superkleber samt Handhornhaut – die Demo endete friedlich. Geht doch – möchte man sich freuen. Wäre aber auf eine Fake-Nachricht reingefallen. Eine Demo, die nicht in Aggression endet, taugt wohl nix. Fette Presse bei schlapper Polizei-Härte bekamen zwei „Last Generations“, die sich für ein paar Minuten am Dirigentenpult von Hamburgs dauerwellencharme-geprägter Grauklotz-Elphie festhefteten. Mutig. Wer frech ist und rücksichtslos, bekommt für „sein Ding“ Politik, Funk und Fernsehen. Weiterlesen


nmz – Berichte

Weil gute Pädagogik und gute Kunst entsteht – Classic goes digital: Ein Rückblick auf die Workshops und Konzerte von Europa InTakt 2022

Es war beinahe wie im Märchen: Das berühmte dritte Mal führt zum Erfolg. 2020 hätte Europa InTakt stattfinden sollen – als Weiterführung oder auch „Spätfolge“ der internationalen und inklusiven Veranstaltung Europa InTakt 2010, die Teil der Großveranstaltung Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 an der TU Dortmund gewesen war. Weiterlesen

Stimme und Gesundheit in „wilden Zeiten“ – Eindrücke vom 19. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme

Sehr geehrte Damen und Herren, oder darf ich sagen, liebe Freundinnen und Freunde? Welcome back, schön, dass es wieder geht!“ Aussagekräftig war der Beifall, der den allerersten Begrüßungsworten von Prof. Dr. Michael Fuchs beim 19. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme im Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater in der Grassistraße folgte. Trotz Mund-Nasen-Masken war ein Gefühl nicht nur von Normalität, sondern sogar von familiärer Vertrautheit zu spüren. Weiterlesen


KRITIK 

Umarmung im Heufeld: Verdis „Alzira“ an der Opéra Royal de Wallonie-Liège

Zum Repertoirestück wurde Giuseppe Verdis „Alzira“ nie. Das wird sich auch nach der vom Gran Teatro Nacional del Perú über den Palacio Euskalduna Bilbao an die Opéra Royal de Wallonie Liège gelangten Inszenierung von Jean Pierre Gamarra nicht ändern. Giampaolo Bisanti, der neue Chefdirigent des Lütticher Opernhauses, gestaltete eine sorgfältige Einstudierung mit kräftigen Stimmen in den Hauptpartien. Orchestre et Choeurs hatten die richtige Verdi-Temperatur. Weiterlesen

Hoffnungsschimmer – Der Abend „Afghanische Musikwelten im Exil“ in Frankfurt

Im September 2016 eröffnete die Alte Oper Frankfurt im Mozart-Saal ihre neu begründete „Weltmusik“-Reihe mit einem Gastspiel des afghanischen-deutschen Ensembles „Safar“. Die Gruppe war Teil der hoffnungsvollen Initiativen zur Wiederbelebung des afghanischen Musiklebens nach dem Ende des ersten Taliban-Regimes. Im August 2021 kamen die Taliban erneut an die Macht. Wieder verbieten sie nun Musik, zerstören Musikinstrumente und verfolgen Musikausübende. Ein unerwarteter Hoffnungsschimmer in diesem dunklen November war nun beim Abend „Afghanische Musikwelten im Exil“ in der Alten Oper zu spüren. Weiterlesen

Comingout! Ein für die Slowakei äußerst deutlicher Blick auf Szymanowskis „König Roger“

So brandaktuell kann ein Regiekonzept im Kern aktueller gesellschaftlicher Debatten aufschlagen: Seit langem stand fest, dass Regisseur Anton Korenči am Štátne divadlo Košice (Staatstheater Kaschau) den Schwerpunkt seiner Inszenierung von „König Roger“ auf die Biographie ihres Komponisten Karol Szymanowski und dessen Beziehung zu dem von ihm in vier Gedichten vergötterten Boris Kochno widmen sollte. Weiterlesen

Männermacht, Naturweben, Frauenweisheit – das Landestheater Niederbayern triumphiert mit Wagners „Siegfried“

Anfangs schon das Schwert-Schmieden – Großkritiker Joachim Kaiser staunte einst angesichts weißhaariger Aufsichtsräte in Bayreuth und deren Pausen-Kritik, dass auf der Bühne unglaubwürdig geschmiedet worden sei, wie oft die Herren doch wohl selbst den Hammer schwängen. Im Werk dann noch Riesendrache und singendes Waldvögelein… lauter Herausforderungen – und für all dies im Landshuter Theaterzelt am Ende Ovationen. Weiterlesen


HÖRBAR - Jazz und anderes
(abgehört von Martin Hufner)

Questo Tempo

«Zehn Bilder gestaltet das Quartett auf diese Weise. Unhektisch, nicht in Eile, nicht in lange Weile verfallend. So frei die Bögen der einzelnen Stücke gestaltet sind, ja beinahe vegetativ, so präzise ist am Ende doch alles getimt – ohne doch durchkomponiert zu sein. Zugrunde liegen Texte weiblicher Autorinnen, auch wenn der Pressetext betont, «even in the full belief that the word poet is universal without any gender distinction. The choice of the text falls therefore on poems of representative poetesses of the last decades’ poetry.» So wenig die Auswahl zufällig ist, so wenig liegt ihr eine genderspezifische Annahme zugrunde. Sympathisch …»

Teresa Bergman – 33, Single & Broke

«Vielleicht klingt es merkwürdig, aber in der Faktur auch dieses Tracks offenbart sich eine Art Gestus der Kolossalität, die ganz große Konzeption, die im kammermusikalischen Geiste ausgetragen wird. Das geht natürlich nur, wenn man dabei locker bleibt und gesanglich flexibel. Da darf es dann schon mal auch süffig kitschfrei zugehen und überdreht. Eine sympathische, unvergrübelte Platte, die einen immer wieder auch da überrascht, wo man denkt, dass einen nix mehr überraschen kann. Der Genreclash lebt – Ü30 sogar besonders intelligent.…»

Ceccarelli – Pagine Vere

«Ein kammermusikalisches Perlchen: Manchmal über das dünne Seilchen zum Kitsch mehr stolpernd als fallend, statt auf diesem selbst mit Schirm, Charme und Zitronen jonglierend zu tänzeln. …»


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner

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