Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

willkommen in der neuen Woche. Wir starten gleich voll durch, denn das Motto der Woche lautet:


Lasst uns froh und munter sein –
Cluster von Gordon Kampe

Vor ein paar Jahren besuchte ich in einer römischen Vorstadtkirche die Messe zur Osternacht. Weit und breit kein Vatikanischer Pomp. Ein Plastikklavier, basta cosí. Neben mir eine uralte Nonna. Als sie mir das Kerzchen anzündete, fiel sie mir jubelnd um den Hals und lachte mir zahnlos ins Herz. Wer jetzt, peinlich berührt, die Augen verdreht, mag sich eine Mahlzeit in der Mikrowelle aufwärmen. Missionieren mag ich nicht, aber die Anekdote erinnerte mich daran, dass auch Musik gelegentlich „Freude“ bringen kann. Grundlose Freude. Nur ich, habe ich den Eindruck, „darf“ mich beim Komponieren „neuer Musik“ nicht freuen. Sie muss freudlos bleiben, wenn sie sich nicht der „Harmlosigkeit“ verdächtig machen will. Weiterlesen

Von Zirkeln und Kreisen –
Beobachtungen von Rainer Nonnenmann

Im Abschlusskonzert der diesjährigen Donaueschinger Musiktage gelangte Peter Ruzickas Violinkonzert „Eingedunkelt“ zur Uraufführung. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Ernst von Siemens Musikstiftung schrieb dieses Werk für die Geigerin Carolin Widmann – Mitglied im Kuratorium der Ernst von Siemens Musikstiftung – im Auftrag des damaligen Leiters der Musiktage und Anwärters auf den Posten des Sekretärs des Kuratoriums der Ernst von Siemens Musikstiftung Björn Gottstein. Nun fördert die Ernst von Siemens Musikstiftung am 2. Dezember in der Tonhalle Zürich unter Intendantin Ilona Schmiel – ebenfalls Mitglied des Kuratoriums der Ernst von Siemens Musikstiftung – ein Gesprächskonzert mit Peter Ruzicka sowie ein Konzert des Tonhalle-Orchesters, das unter Ruzickas Leitung dessen Orchesterstück „Furioso“ zur Schweizer Erstaufführung und dessen Konzert für Viola und Orchester „Depart“ zur Uraufführung bringen wird. All dieser Eigennutz geschieht unter den Augen des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Ernst von Siemens Musikstiftung. Weiterlesen


KRITIK

Single-Blues frei nach Homer: „Ulysses“ von Keiser in Schwetzingen

Beim Winter in Schwetzingen gelangt Keisers 1722 für Kopenhagen entstandener „Ulysses“ zur Premiere und wurde bejubelt. Reinhard Keiser ist heute – trotz der Wiederentdeckung seiner Opern „Croesus“ und „Fredegunda“ noch immer unterschätzt. Insgesamt gibt es in Keisers „Circe, oder des Ulysses erster Teil“ (1702), „Penelope und des Ulysses ander Teil“ (1703), „Ulysses“ (1722) und „Circe“ (1734) reichlich Musik für mehr als einen Abend. Weiterlesen

Vom Kampf einer Mutter um ihre Kinder – Nestor Taylors Oper „Eleni“ an der Oper Erfurt uraufgeführt

Eines muss man dem Erfurter Opernchef Guy Montavon lassen: Ein Gespür für öffentlichkeitswirksame Spielplandramaturgie hat er. Hier wird nach einem Motto geplant. In diesem Jahr ist es eine Griechische Spielzeit für die das Orakel von Delphi das Stichwort liefert: „Erkenne dich selbst“ heißt es. Der Schweizer, der immer mal wieder auch Regie führt, bestimmt den Kurs der neuen Erfurter Oper, seit diese 2003 in den Neubau eingezogen ist, der noch nichts vom Charme einer angemessen dimensionierten Moderne eingebüßt hat. Weiterlesen

Auf Nicht-Linien zum Blackout – Wagners „Lohengrin“ in einer verquasten Neudeutung im Münchner Nationaltheater

2004 hätte der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó … doch da hat er eine Überschreibung der germanischen Sagen als „Nibelungen-Wohnpark“ in Budapest inszeniert… Aber parallel zum EU-Beitritt seiner Heimat hätte er in der dortigen Staatsoper die sensationelle, schneidend kühne und politisch unbequeme Neudeutung des „Lohengrin“ durch die damals zu Recht als Regie-Hoffnung eingestufte Katharina Wagner und ihren herausragenden Dramaturgen Robert Sollich erleben können. Dann wäre wohl etwas Anderes herausgekommen als… Weiterlesen

Köstliche Schauwerte: Leonard Bernsteins „Candide“, illustriert am Theater Regensburg

Die beste aller möglichen Versionen? In Regensburg wird Leonard Bernsteins „Comic Operetta“ nach Voltaire mit Loriots Texten erzählt und live mit Bildern „untermalt“. Oder läuft das mit der Untermalung eher umgekehrt? Weiterlesen


HÖRBAR - Jazz und anderes KW 48
(abgehört von Martin Hufner)

Mimanée – The Invisible Will Remain

«Die Musik sumpft nie zu, sie lässt vielmehr den Hörenden die Freiheit, sich hineinzuschwingen und einflechten zu lassen – ebenso locker kommt man da auch wieder mit Schwungs heraus.»

Subconscious Trio – Water Shapes

«Die ästhetische Eigenart dieses Trio liegt meines Erachtens darin, dass es den Musikerinnen immer wieder gelingt, den zunächst geplanten Aufbau innerhalb der einzelnen Stücke (dem man ja wie selbstverständlich mitfolgt) irgendwann mehr oder weniger plötzlich zu transformieren und man sich in einer anderen Tiefenschicht hörend wiederfindet»

Kubes HÖRBAR no. 72 - Holzbläserquintette

ARUNDOSquintett

Thomas Blomenkamp: Sept desserts rythmiques (2006); Manfred Trojahn: Sonata III (1991/95); Maximilian Guth: NGOMA (2020); György Ligeti: Six Bagatelles (1953). ARUNDOSquintett. audite 97.798 (2021)


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner

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