Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

die vehemente Absicht, beim ORF aus Kostengründen sein Orchester (das RSO Wien) in den Orkus zu schicken, stößt auf Widerstand. Für uns hat dessen ehemaliger Intendant Christoph Becher erklärt, warum dieses Vorhaben keine gute Idee ist; weder finanziell noch kulturell und menschlisch gesehen schon gleich gar nicht. Aber auch in Leipzig läuft es unrund, um es vorsichtig auszudrücken. Stefan Beyer über die Hintergründe der Etatkürzung in Sachen Förderung Neuer Musik. Musikgeschichte scheint auch manchmal Dinge zu verkürzen, in dem sie vergisst. Isabel Herzfeld und wir bei der nmz haben etwas dagegen. Lesen Sie ihr Portrait des Komponisten Ignace Strasfogel.

Ansonsten: Heute jährt sich das erste und hoffentlich letzte Mal das Datum, an dem Russlands Regierung einen Angriffskrieg gegen die souveräne Ukraine begonnen hat. Für unseren Bad Blogger Arno Lücker Anlass, eine Playlist mit Friedenswerken zu erstellen. Tiefer gräbt in unserem Dossier Georg Beck in der jüngsten Musikgeschichte. De ira, de dolore – Neue Werke im Hallraum des Kriegs – Von der Möglichkeit der Kunst unter der Drohung der Sprachlosigkeit.

100 Jahre IGNM und Gesellschaft für Neue Musik Deutschland! Grund genug für Rainer Nonnenmann in der Februar-Ausgabe der nmz nachzuschauen, wie aus Gründern Antragsteller wurden. Am Ende seines Textes wird der aktuelle Präsident der GNM, Gordon Kampe, mit wohlweise gewählten Worten zu zitieren mit denen ich Sie jetzt auch allein lasse für das Wochenende, an dem ich die März-Ausgabe der nmz in Online-Form gießen werde. 

Während wir in unserer Bubble unter ansteigendem Authentizitätsdruck vor lauter Anträgen, Texten, Begründungen, Educationprogrammen, Sozialen Medien, Trailern, Selfies und Emojis irgendwann wie eine Supernova explodieren, wird irgendwo anders Musik von Leuten gemacht werden, die wir heute noch gar nicht kennen, und diese Leute werden dann eine Gesellschaft für super tolle neue Musik gründen.“ (Gordon Kampe)


Aus der Zeit gefallen, aber nicht gescheitert – Das Schaffen des Komponisten Ignace Strasfogel ist noch zu entdecken

Seit etwa 30 Jahren werden die Werke nationalsozialistisch verfolgter Komponisten (wieder)entdeckt, analysiert, archiviert und – leider noch zu selten – auch aufgeführt. Erwin Schulhoff, die „Theresienstädter“ Komponisten, Berthold Goldschmidt und viele andere finden mehr oder weniger einen Platz im Konzertleben. Der Name Ig­nace Strasfogel ruft immer noch fragend hochgezogene Augenbrauen hervor. Weiterlesen

Theos Kurz-Schluss: Wie ich einmal versuchte, mit dem Schlager „Wo man singt …“ ein bisschen Frieden zu schaffen

Kurze Beschreibung einiger Stufen meiner persönlichen Karriereleiter bei: Berufsziel Bundeswehr angesichts eskalierender Bildungskatastrophe Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Land der Dichter, Denker und ehemaligen Dezimalrechnungsweltmeister: … Weiterlesen

No future für das Musikland Österreich – Warum der ORF zu seinem Radio-Symphonieorchester stehen muss

Nicht zum ersten Mal denkt der ORF laut darüber nach, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien loszuwerden. Schon 2009 sah sich der damalige Chefdirigent Bertrand de Billy genötigt, vom Podium weg eine Brandrede an das Publikum zu halten, die einen Empörungssturm der kulturellen Öffentlichkeit nach sich zog. Die damaligen Pläne, das Orchester auszugliedern, wurden abgewendet. Aus gutem Grund. Weiterlesen

Leipziger Malaise – Nachschlag von Stefan Beyer

Bach, Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Wagner – Leipzig ist eine Musikstadt. Und international glänzende Institutionen wie Gewandhausorches­ter und Thomanerchor sind Ausweis dieser Reputation. Doch wie hält es Leipzig mit der zeitgenössischen Musik? Dieses Verhältnis ist seit jeher etwas komplizierter – und aktuell drohen die Verhältnisse endgültig zu kippen. Weiterlesen

Wie aus Gründern Antragsteller wurden - Hundert Jahre IGNM und Gesellschaft für Neue Musik Deutschland

Die Frage, was neue Musik ist und wodurch sie sich von anderen Musikarten unterscheidet, gibt seit jeher Anlass zu Diskussionen und Gründungen von Ensembles, Festivals und Vereinen, mit denen die Akteure ihre jeweiligen Vorstellungen von neuer Musik umzusetzen versuchen. Das war früher so, ist heute immer noch so, und wird in Zukunft wohl auch so bleiben. Weiterlesen


Jazz in der HörBar

Mascellino – The Seasons

Was denn nun dann? Das entscheiden allein die Ohren der Hörerinnen und Hörer beziehungsweise das Organ, das dazwischen liegt. Daher ist die Scheibe für den einen wie gemacht, während die andere sich gelangweilt abwendet. Ich habe mich noch nicht ganz entschieden.

J.D.Hive – Isn’t Dinner Lovely Tonight

Die Musik dieses Quartetts reflektiert das ganz sicher auch, aber nicht so sehr in einer Form von Abbildung mit handelsüblichen Floskeln aus dem Vokabular der westlich-musikalischen Konventionen – dies aber auch. Die Musik kann letztlich nicht von wo kommen, wo keiner von uns und den Musikern steht. Doch kann man, dafür ist man ja auch zu viert, sich gegenseitig Funken schlagen, um auf diese Weise etwas herzustellen, was anders nicht in die Welt käme. Und so ist diese Musik dann schließlich auch utopisch: Nachbild und Vorschein.

Michael Borek – It Happened in June

Und die Meditationen auf der CD erinnern an ganz in sich versonnene Zugaben bei Keith Jarrett. Was kein Mangel ist, sondern Genuss erwirtschaftet. Das ist so locker und leicht gewirkt, so durchlässig gespielt, dass man gerne auf die Reise mit dem Pianisten geht. Wohin geht sie noch mal? Egal. 


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner

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