Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, wie wir soeben erfahren haben, stellen ARD und ZDF in dieser Woche ihr komplettes Talkshow-Programm um. In allen Sendung von Hart aber fair bis Will, Illner, Maischberger, Lanz und Co. wird es um György Ligeti gehen, der am 28. Mai seinen 100. Geburtstag würde feiern können. „Ligeti? – Zu hart für unser Konzertleben?“, fragt das Maybrit Illner und Prechtig Karl Markus Friedrich Stofferl Palaver Lanz trifft sich mit ehemaligen Ligeti-Schüler:innen zur Sause mal nicht im bequemen Studio, sondern in einem Seminarraum der Hamburger Hochschule für Musik – „Makaber, makaber – Tot und vergessen? Was kann man von Ligeti noch lernen?“ Sandra Maischberger folgt ästhetischen Spuren der 60er Jahre: „Cluster für alle. Penderecki oder Ligeti, das ist hier die Frage …“ Selbst Amtsrichterin Barbara Salesch auf SAT1 in Kooperation mit ZDF-HISTORY fragt: Stanley Kubrick – Krumme Deals mit ewigem musikalischem Licht? Fehlanzeige ist allerdings bei den „Kulturprogrammen“ von SPASSPEKTE bis „Trottel, Tresen und Testamente“. Die machen irgendwas mit „Senf oder Seife? Wasser, Schnitzel und Globalisierung im Zeitalter der Vereinzelung im Angesicht totaler Digitalisierung organisierte Mikrokriminalität an Blueshaltestellen nahe Gebrauchtwagenumschlagplätzen mit Lametta-Girlanden.“ Ist nicht so? Schade. Immerhin haben wir ja noch das Radio. WDR3 sendet tatsächlich jeden Abend dieser Woche etwas mit und von György Ligeti. Hören Sie hier mal rein, so wie ich gestern Abend. In Erinnerung, der wunderbare Text von Stefan Drees anlässlich des 100. Geburtstages von György Ligeti in der April-Ausgabe der nmz. Von der Kunst, die Grenzen auszureizen Kommen Sie gut durch die Woche. Aktuell liegt die Arbeit an der Juni-Ausgabe der nmz mit dem Hochschulmagazin in den letzten Zügen. Gedruckt wird heute und am Donnerstag ab 13 Uhr. Ansonsten: Ganz schön fast los gewesen mit Premieren. Unsere Mandolinen-Serie geht unterdessen weiter mit dem Portrait zweier Modoliniker:innen – dazu Termine und weitere Hinweise in Sachen Mandoline. (Apropos: Wie wäre es mal mit einer Bearbeitung von Ligetis „Continuum“ für Zupforchester?) Jahresbegleitthema: MandolineDas Jahr der Mandoline in der nmz (Teil 5): Neue Haltungen, neue Spieltechniken, neue KlängeJeder Musiker will aus seinem Instrument klanglich das Beste herausholen, will vielleicht sogar im Umgang mit ihm Grenzen überschreiten, Spieltechniken und Klänge finden, die nie zuvor jemand anderes verwendet oder entdeckt hat. Letztlich aber ist der Umgang mit dem Instrument reglementiert. Ganz anders bei der Mandoline – vom ersten Unterricht bis zum täglichen Umgang mit dem Instrument, sind die Spieler und Spielerinnen immer wieder auf der Suche nach Neuem: neue Haltungen, neue Spieltechniken, neue Klänge. Weiterlesen nmz 2023/Mai – REZENSIONENNOTEN Neue Noten 2023/05 – Duos und Trios mit Klavier Noten-Tipp 2023/05 Ein eigenes Bild von den Quellen BÜCHER Bücher-Tipps 2023/05 Williges Werkzeug der NS-Politik Klingende Sprachspiele CD/MEDIEN unüberhörbar 2023/05 Dichte und Intensität Alt muss nicht immer gut sein … kann es aber Reverenzen mit Eigenwert Soundtrack 2023/05 Link-Tipps 2023/05 STREITBARIst Neue Musik zu simpel?Ist Neue Musik zu simpel? Das mag als eine merkwürdige Fragestellung erscheinen, denn wir assoziieren Neue Musik meistens mit einem erhöhten Maß an Komplexität und Informationsdichte, wogegen wir einen typisch tonalen harmonisch/melodischen Verlauf ohne fortgeschrittene Spieltechniken oder besondere Kompositionskonzepte von der Perspektive der avancierten Kunstmusik aus als eher “einfach”... Moritz Eggert im Bad Blog. BERICHTEGeschmackvolle Reduzierung: „Francesca da Rimini“ von Riccardo Zandonai an der Deutschen Oper BerlinDie Tragedia in vier Akten und fünf Bildern, Francesca da Rimini, von Riccardo Zandonai, das Libretto stammt von Tito Ricordi frei nach Gabriele D’Annunzios gleichnamiger Verstragödie, erlebte ihre Uraufführung am 19. Februar 1914 im Teatro Regio in Turin und ist bis heute seine meistgespielte Oper, die hierzulande allerdings kaum je gespielt wird. Die Deutsche Oper Berlin hat sie ausgegraben und pandemiebedingt als digitale Premiere im Stream am 14. März 2021 gezeigt. Am 19. Mai 2023 war Publikumspremiere. Weiterlesen Spielzeitkrönung: Franz Schrekers „Der singende Teufel“ an der Oper BonnIn der Musikgeschichte des vergangenen Jahrhunderts schnitt die Machtübernahme der Nazis in Deutschland eine ganze Entwicklungslinie brutal ab. Viele jener Komponisten, die aufgebrochen waren, die Oper aus der Dominanz des Wagnerschen Musikdramas zu lösen, wurden vertrieben. Statt in künstlerisches Neuland aufzubrechen, mussten sie um des nackten Überlebens willen ihre Heimat verlassen. Zemlinsky, Korngold, Weill oder Krenek … – die Liste ist lang. Weiterlesen Zeitlose Qualität: „Alles Schwindel“ von Spoliansky/Schiffer am Theater RegensburgWie gut das deutsche U-Musiktheater vor allem dank jüdischer Komponisten und Autoren bis 1933 war, davon konnte man sich am Theater Regensburg einmal mehr überzeugen. Die musikalische Burleske „Alles Schwindel“ (1931) von Komponist Mischa Spoliansky und Textdichter Marcellus Schiffer funktionierte dort auch als leicht fahrig inszenierte Comic-Strip-Revue. Weiterlesen Von Container zu Container – Peter Konwitschny setzt an der Oper Dortmund sein Ring-Projekt mit „Siegfried“ fortDer neue Nibelung-Ring in Dortmund schreitet voran. Zur „Walküre“ vom vorigen Jahr kommt jetzt der „Siegfried“. „Das Rheingold“ gibt es im nächsten Jahr und wie das Ganze endet, wissen zumindest die Wagnerfreunde, die sich an die „Götterdämmerung“ des legendären Rings in Stuttgart erinnern. Vor über zwanzig Jahren wurde damals mit ziemlichem Erfolg die Aufteilung der Tetralogie auf vier verschiedene Regisseure praktiziert. Barrie Kosky war in Essen auch mal Teil eines der dem folgenden Viererprojekte und hat dann in Hannover seinen eigenen „Ring“ komplettiert. Bei Tobias Kratzer wird man bald erleben, ob er auf seine Karlsruher „Götterdämmerung“ zurückgreift, wenn er in München die Tetralogie in Szene setzt. Weiterlesen Auch in Koblenz überzeugt „Nixon in China“ am ungewöhnlichen OrtManchmal hat die Findigkeit, mit der die Theater auf die Pandemie-Beschränkungen reagierten, nachwirkend positive Nebeneffekte. In Koblenz hatte man John Adams’ „Nixon in China“ für den März 2021 auf dem Plan. Dieses Opernprotokoll von Richard Nixons historischer China-Reise vom Februar 1972, das 1987 in Houston uraufgeführt wurde, ist längst zu einem der gar nicht so reichlichen amerikanischen E-Musik-Exportschlager avanciert. Allein der Aufmarsch der Chöre vertrug sich damals nicht mit den geltenden Pandemieregeln und wäre für die Koblenzer Bühne nicht realisierbar gewesen. Weiterlesen Plädoyer: Erfurt entdeckt Felix Weingartners „Orestes“Am Ende gibt die Göttin Pallas Athene mit ihrer Stimme den Ausschlag für eine Vernunftentscheidung und durchbricht damit die aus dem Atridenfluch erwachsene Kette von Morden und Verbrechen. Auf Schuld folgt also Sühne. Und Felix Weingartner folgte Richard Wagners Theorie. Er schuf mit „Orestes“ ein dreistündiges Musikdrama (Uraufführung: Leipzig 1902). Das Theater Erfurt setzte dieses als letzte Neuproduktion in seine mit Richard Strauss’„Elektra“ begonnene „Griechische (Musiktheater-)Spielzeit“. Weiterlesen Michael Kubes HörBar 85 – KlaviertriosAus der JazzZeitungNACHRICHTENKULTURPOLITIK / MUSIKMARKT
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VERANSTALTUNGEN PERSONALIA / PREISE Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Der Newsletter gibt die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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