Newsletter der nmz - Martin Hufner

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

irgendwie klar, dass der Offene Brief an Teodor Currentzis von Moritz Eggertdurch die Decke“ geht. Man muss also nicht eigens darauf hinweisen. Damit soll nicht im Schatten stehen, was auch sonst die Welt (und nicht nur die der Musik, aber die eben auch) bewegt. Robert Braunmüller hat mit Julia Fischer, die den Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München erhalten hat, ein Gespräch geführt. Hier ein Ausschnitt:

Braunmüller: Was hält Sie vom Reisen ab?

Fischer: Ich mache mir Gedanken über den Klimawandel und halte es nicht für vernünftig, vier- oder fünfmal im Jahr nach Asien zu jetten. Als reisender Künstler sollte man eine Balance finden. Denn andererseits halte ich den kulturellen Austausch für wichtig.

Braunmüller: Wie lösen Sie das Problem?

Fischer: Indem ich nicht fünfmal im Jahr fliege, sondern einmal. Und wenn man fliegt, sollte man die Reise auch gut ausnutzen. Das betrifft nicht nur Interkontinentalflüge, sondern auch Auftritte im Inland. Ich hatte vor einigen Jahren eine Tournee, bei der ich innerhalb kürzester Zeit fünfmal durch Deutschland geflogen bin. Ich habe meine Agentur darauf aufmerksam gemacht, dass mich so etwas stört. Tatsächlich wurde die nächste Tournee anders geplant: zehn Konzerte ohne Flugzeug. Das lässt sich so organisieren, dass ich mich am Morgen selbst im Spiegel anschauen kann und nicht darüber nachdenken muss, wie viele Tonnen CO2 ich in die Luft geblasen habe.

Etwas ganz anderes: Michael Kube knüpft sich in der HörBar Nummer 87 in dieser Woche Musik für Kinder vor. Am Anfang stehen zwei Aufnahmen mit Klaviermusik

Zwei Musiktheater-Ereignisse: In Berlin die Uraufführung eines Musiktheaters von Giorgio Battistelli, die unser Kritiker Joachim Lange als „Höhenflug an Präzision und Sinnlichkeit“ empfindet, und in Stuttgart eine Acht-Stunden-Aufführung von Olivier Messiaens „Saint François d’Assise“ bei der das Publikum im wahrsten Wortsinn mitgeht (Roland H. Dippel berichtet). 


Moritz Eggert schreibt einen offenen Brief an Teodor Currentzis

Wenn man tatsächlich Ihre griechische Großmutter in einem Gulag gefangen hält und mit Helene-Fischer-Platten quält…man wüsste es. Stattdessen sieht man aufgespritzte Instagram-Models an Ihrer Seite. Weiterlesen


nmz: Juni 2023 – DAS INTERVIEW / ABSOLUTE BEGINNERS 

Auch der ökologische Fußabdruck zählt – Julia Fischer erhält den Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München

Mit dem Kulturellen Ehrenpreis würdigt München jedes Jahr eine in der Stadt lebende Persönlichkeit mit internationaler Ausstrahlung. Dieses Jahr ging der Preis an Julia Fischer. Geboren 1983 in München, erhielt sie im Alter von vier Jahren ersten Unterricht auf der Geige, wenig später auch am Klavier. Im Alter von acht Jahren gab sie ihr erstes Violinkonzert mit Orchesterbegleitung. 2011 wurde sie auf eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater München berufen. Mit ihrer Familie lebt sie in Gauting. Weiterlesen

Absolute Beginners: Lernen, originell zu sein

Kann man Originalität lernen? Sind Fantasie und Kreativität vermittelbar? Das sind die großen geheimen Fragen hinter jedem künstlerischen Unterricht. Wir sind uns sicherlich einig, dass für Originalität eine Form von Begabung notwendig ist. Diese Begabung ist aber in uns allen enthalten. Kinder zum Beispiel sind auf natürliche Weise originell, da sie den Schaffensprozess an sich noch nicht so reflektieren, wie es ein Erwachsener tut. Sie wollen nichts Bestimmtes mit ihrer Erfindung – sie urteilen nicht darüber und bewerten sie nicht. Gerade deswegen fällt es ihnen leicht, originell zu sein. Weiterlesen


BERICHTE

Sinnsuche für Agnostiker: Messiaens „Saint François d’Assise“ in Stuttgart

Es stimmt nicht, dass das Publikum bei extrem langen Aufführungen generell schlappmacht. Das beweist neben den Bayreuther Festspiele und den Passionsspielen Oberammergau jetzt auch die Staatsoper Stuttgart. Die Neuinszenierung von Olivier Messiaens Jahrhundert-Heiligenoper „Saint François d’Assise“ dauert acht Stunden, inbegriffen die Wanderung auf dem Killesberg und die Vogelpredigt unter freiem Himmel mit echten Vogelstimmen-Interventionen. Anna-Sophie Mahler distanziert sich vom katholischen Mysterienspiel und rückt Messiaens spirituelle Schärfe in den Vordergrund. Großer Jubel für alle. Weiterlesen

Höhenflug an Präzision und Sinnlichkeit – Giorgio Battistellis „Il Teorema di Pasolini“ in Berlin uraufgeführt

Jetzt ist das Ganze doppelt so lang und alle haben eine Stimme. Giorgio Battistelli komplettiert sein Musiktheater von 1990 nach dem Film und Roman von Pier Paolo Pasolini an der Deutschen Oper Berlin. Der deklamatorische Gesangsstil, mit dem alle von sich selbst in der dritten Person sprechen beziehungsweise singen, ist ein tragendes Prinzip des 105minütigen, pausenlosen Abends. Natürlich grundiert von einem packend raunenden Orchestersound, findet unser Kritiker Joachim Lange. Weiterlesen


Michael Kubes HörBar 87 – Musik für Kinder

Klavier für Kinder / Corinna Simon

Bei dem Thema Musik für Kinder kommt man an diesem Album aus dem Jahr 2019 zunächst einmal nicht vorbei. Es präsentiert in knapp 132 Minuten eine von der Pianistin Corinna Simon kuratierte (und interpretierte) Auswahl – nicht nur an Komponisten und Sammlungen, sondern auch einzelne Stücke aus derlei mehr oder weniger zusammenhängenden Folgen. etc. …

Tschaikowsky / Yuan Sheng

1878 entstanden, ist Tschaikowskys Kinderalbum op. 39 nicht ohne das 30 Jahre zuvor gedruckte Album für die Jugend op. 68 von Robert Schumann zu denken. Tschaikowsky selbst verwies bereits auf den offensichtlichen Zusammenhang und auf die Idee, mit ebenso griffigen Satzbezeichnungen die Neugier und das Vorstellungsvermögen des musikalischen Nachwuchses anzusprechen. Unter den «Nachahmern» des 19. Jahrhunderts zählt das Kinderalbum zudem zu jenen Sammlungen, die auch künstlerisch bestehen können. Ablesbar ist dies ebenso an der Zahl der Einspielungen, unter denen allerdings die von Yuan Sheng (der nicht das erste Mal für Brilliant Classics in den Ring steigt) nicht befriedigt. …


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner


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