Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, was ziemlich sicher ist: Die Sommerpause macht keine Sommerpause. Und wie ist es bei Ihnen? Bei Kulturarbeiter:innen geht man ja wie selbstverständlich davon aus, gerade wenn es sich um „Freie“ handelt, dass sie in dieser Hinsicht „Unfreie“ sind. Sie halten das System am Laufen. Gerade streiken bei radio berlin brandenburg große Teile der „Freien“, weil deren Honorare nicht steigen wie sie sollten oder wie sie müssten (Altpapier des MDR). Man weiß nicht, was daran schlimmer ist: dass es so ist oder dass man es nämlich nicht einmal bemerkt. Was wiederum auf das normale Programm selbst zurückfällt. Die ARD-Stationen versammeln sich derweil zum jährlichen Festivalsommer und üben damit für die Zukunft ihrer Anstalten. Nämlich sich zu Verselbstüberflüssigen. Am Ende hat man das so eingeübt, dass man gar nicht mehr merkt, was einem fehlt. Diese zur Schau gestellte Hilflosigkeit der Rundfunkintendant:innen ist bemerkenswert – traurig. Mit Verweis darauf, dass die Beiträge nicht steigen würden, zu begründen, dass die Honorare dies auch nicht dürften, lässt einen nur noch Verzweifeln. Wie wäre es, wenn man den Bedarf dafür einfach mal der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs mitteilen würde. Wie wäre es, wenn man seine Anstalt öffentlichen Rechts auch verfassungsgemäß führen täte? Ist das wirklich zu viel verlangt? Ich bin ja schon still. Denn ich kann ja nix retten. Das können jetzt nur noch die Anstalten selbst. Aber, wes Brot ich ess’ … und irgendwann sind dann eben gar keine oder zumindest recht wenige Lieder zu singen. – Quatsch! Es wird sicherlich im Stillen von den Programmverantwortlichen und Mitarbeitenden eine Aktion geplant, die die Pläne der da oben durchkreuzen werden. Man muss ja nicht alles an diese große Glocke hängen. Warten wir mal ab, was da ausgeheckt wird. Die Fachredaktionen der Kulturabteilungen der Sender lassen so ein Unglück sicher nicht geschehen. ;) Ansonsten: Zum Verfassungsgericht! Und die Sender zwingen, sich nicht aufzugeben. Singen wir besser das Eigene. Wolf-Dieter Peter war in München und in Erl und hat drei exzellente Aufführungen von Werken aus der kompositorischen Feder von Georg-Friedrich Händel (Semele) und Richard Wagner (Götterdämmerung und Siegfried) gehört und gesehen. Ralf-Thomas Lindner begleitete den Werdeprozess des Landesjugendchors Hamburg mit. Eva Morlang hat in der aktuellen nmz die Opern-Wrestling-Show „It’s a Mass“ auf Kampnagel analysiert. Michael Kube sitzt in Reihe 9. Wir füllen langsam die gesamte Serie rückwärts auf. Gerade erreichen wir den März 2022. Lesenswert! Sonst so am 17. Juli – gestern
Geboren:
Gestorben:
(+) Diskriminierung in der Oper den Kampf ansagen – Abrechnung mit Sexismus und Rassismus: Opern-Wrestling-Show „It’s a Mass“ auf KampnagelMit Rollenklischees sind Sänger*innen nicht nur auf, sondern auch hinter der Opernbühne konfrontiert. In der freien Opernproduktion „It’s a Mass“ in Hamburg verarbeitet das Ensemble um Kerstin Steeb eigene Erfahrungen ... (+) Weiterlesen BERICHTE Die Bedrohung bleibt – Brigitte Fassbaender schließt „Ring“ der Festspiele Erl mit „Götterdämmerung“ Wolf-Dieter Peter – Von Kolportagen um die kommenden „neuen Stars“ und Dummheiten im musikalischen Bereich unberührt hat das hochprofessionelle Künstler-Team binnen acht Tagen die zwei letzten Werke aus Wagners „Ring des Nibelungen“ gestemmt. … Wolf-Dieter Peter – Der „Siegfried“ wird mitunter als das „Scherzo“ von Wagners Ring bezeichnet: Bei den Festspielen Erl wurde beim Zusammentreffen des Junghelden mit der ewig schlafenden Göttertochter prompt gelacht – trotz düsterer Ausstattung. … Im Prozess des Werdens: Der Landesjugendchor Hamburg Ralf-Thomas Lindner – In fast allen Bundesländern (außer Bremen und Hamburg) gibt es bereits einen Landesjugendchor, der zumeist vom jeweiligen Landesmusikrat getragen wird. Hier sollen junge Sänger, die sich irgendwo zwischen Schule, Ausbildung und Beruf befinden, gefördert werden und natürlich auch sängerisch bei der Stange gehalten werden, bis sie einen für sie … Wolf-Dieter Peter – Händel? Jaja, Göttingen und Halle. Doch da meldet sich auch ein stolzer Finger aus München: Intendant Peter Jonas importierte aus seiner englischen Heimat von 1993 bis 2006 diesen britischen Neuzugang zu Händels Werken … MELDUNGEN VERANSTALTUNGEN Eine Woche vor Start noch Tickets für Bayreuth dpa – Die Bayreuther Festspiele sind wohl das exklusivste Opern-Event in Deutschland, Tickets galten jahrzehntelang als Heiliger Gral, ein Besuch auf dem Grünen Hügel als nahezu unmöglich. Das scheint sich geändert zu haben. Bayreuth - Gut eine Woche vor dem Start der Bayreuther Festspiele gibt es immer noch Tickets für das Opernspektakel. … Regisseur Scheib: Weg von Meat Loaf zu Wagner nicht weit dpa – Bayreuth - Der Weg von Meat Loaf zu Richard Wagner ist aus Sicht von US-Regisseur Jay Scheib gar nicht so weit. Scheib, der einst das Meat-Loaf-Musical «Bat Out of Hell» inszeniert hat, bringt in diesem Jahr bei den Bayreuther Festspielen den «Parsifal» auf die Bühne. «Der Komponist Jim Steinman, der das Album geschrieben hat, war ein riesiger … Salzburg als Protest-Bühne? Festspiele mit politischem Vorspiel dpa, Albert Otti – Der Intendant der Salzburger Festspiele hält nichts von «Empörungsritualen» gegen konservativ-rechte Politik. Stattdessen setzt er auf ein Festivalprogramm mit Haltung und ungewöhnlichen Besetzungen. Am 21. Juli beginnen die Festspiele. Salzburg - Ein Streit über die Rolle von Kunst vor dem Hintergrund konservativ-rechter Politik hat die …
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Kubes HörBar 90 – Sinfonisches Mitunter kann auch ein Großlabel noch so richtig überraschen. So jüngst die Deutsche Grammophon, die doch sonst so gerne (und erstaunlich zielsicher) jede aktuelle Welle abreitet. Ich musste mir die Augen reiben, als ich mit Verblüffung im Newsletter die Ankündigung einer Neueinspielung aller Sinfonien von Carl Nielsen sah. Denn am Horizont taucht kein Jubeljahr auf, … Aus der JazzZeitung Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 17.07.2023 bis 23.07.2023 Martin Hufner – Jazz im Radio. Ein kleiner Blick in die Radiowoche 29. Das ARD-Radiofestival hat das Jazzprogramm fest im Griff. Jedenfalls die ARD-Sender. Wir können uns so schon mal an die Zukunft des abendlichen ARD-Programms gewöhnen wie sie Anja Würzberg vom NDR für alle Kultur-Stationen der ARD ins Auge fasst (ich habe das hier kommentiert). … German Jazz Trophy 2023 geht an Steve Turré Redaktion JazzZeitung – Der US-amerikanische Posaunist Steve Turré wurde vergangenen Donnerstagabend im SpardaWelt Eventcenter mit der German Jazz Trophy 2023 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert sowie mit einer … MH Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Der Newsletter gibt nur und allein die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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