Newsletter der nmz - Mathis Ubben

Liebe Leserschaft,

es sollte ein „demokratischer“ Saal sein, den Richard Wagner für das Festspielhaus im Sinn hatte. Ein einziges Parkett, keine aus Standesdünkel gebuchten Logen oder dergleichen. Beim „Parsifal“ gab es nun doch (neben den natürlich bestehenden besseren und schlechteren Plätzen) erhebliche Unterschiede im Besuch. Die ganze Inszenierung war nur für manche der Anwesenden sichtbar: quasi „Bayreuther Parsifal Plus“. Wir haben Joachim Lange auf einen der Plätze mit Augmented-Reality-Brille (AR) gesetzt: Er hatte also die Chance, nicht nur den Saal und das Bühnengeschehen, sondern auch die digital darübergelegte Inszenierungs-Ergänzung zu sehen. Warum „Bayreuther Parsifal Plus“? – Die Brillen reichten nicht für alle ...

Eine alternative Perspektive bot (sich) Wolf-Dieter Peter: Er hat sich für die nmz einfach in die Kino-Liveübertragung gesetzt. Auch preislich erfüllte dies deutlich mehr „demokratische“ Gedanken. Liest man beide Texte, fragt man sich, wer den Abend mehr genießen konnte: Jemand, der sich nur klanglich aus einem Kino herausgewünscht hat, oder jemand, der sich bemüht an dem Bildschirm vor den Augen herumzuschauen.

Mich persönlich hätte noch der Gedanke fuchsig gemacht, dass ein Großteil der Gäste keine AR-Brille auf der Nase haben durfte. Auch weil sie nicht sehen konnten, dass die „+“-Inszenierung womöglich schlechter war als das, was so auf der Bühne passierte.

Anmerken muss man noch: Die Festspiele haben probiert und das ist gut so! Sie sollten sich von weiteren Experimenten nicht entmutigen lassen. Dann vielleicht wieder für alle im Publikum.

Liebe Grüße
Mathis Ubben


nmz ⅞-2023


(+) Jeder Ton am richtigen Platz - Zum 100. Geburtstag von Ursula Mamlok

Schade, dass sie ihn nicht mehr erleben konnte. Wer sie kannte, erwartete, dass Ursula Mamlok ihren 100. Geburtstag genauso feiern würde wie ihren 90.: voller Zukunftspläne und Tatkraft, getragen von einem … (Weiterlesen)


BERICHTE


Viel neue Liebe – Auf großer Leinwand dominieren im neuen Bayreuther „Parsifal“ auch neue Beziehungen

Wolf-Dieter Peter – Das Gleiche ist nicht das Gleiche. Wolf-Dieter Peter hat eine andere Blickerweiterung des neuen Bayreuther „Parsifal“ in einem Münchener Kino zu sehen bekommen. Fußfreiheit und Nahaufnahme. 

Taube an Plastiktüte … Die Richard-Wagner-Festspiele eröffnen mit einem innovativen „Parsifal“ mit oder ohne Blickerweiterung

Joachim Lange – War das nun so ein Festspielmoment aus der Rubrik: „…und ihr könnte sagen, ihr seid dabei gewesen“? Zumindest für die 330 Zuschauer im Festspielhaus, die eine der AR-Brillen wollten bzw. ergattert hatten? Durch die wurde nicht nur die Bühne zum Ort des Geschehens, sondern der ganze Saal.


MELDUNGEN


KULTUR & WIRTSCHAFT

Uni Hamburg erhält 750 000 Euro für Forschung zu Stummfilmmusik

dpa – Hamburg - In Stummfilmen waren die Darstellenden zwar stumm - im Kino war es aber nicht still. Die Filme wurden mit Musik untermalt, die eigens zusammengestellt oder komponiert wurde. Der Musikwissenschaftler Oliver Huck von der Universität Hamburg möchte nun die Entstehung und Formen der Musik für Stummfilme bis 1918 untersuchen. …

VERANSTALTUNGEN

28.7.23: Veranstaltungen aktuell +++ Festspielsommer 2023

+++ Neue Mozart-Variationen bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker +++ Wacken bereitet sich auf Rückkehr der Metalfans vor +++ Applaus für Bayreuther „Walküre“ +++ Dialog für Salzburger Festspiele gefordert +++ Neue Mozart-Variationen bei Sommerlichen Musiktagen Hitzacker «Hi. Mozart» heißt es von Samstag an für neun Tage im Elbstädtchen +++ 

MENSCHEN


nmz-Stellenmarkt



HörBar – Jazz & Anderes


Black Holes Are Hard To Find

Die drei verschiedenen Instrumentenwelten amalgamieren sich, laufen nebeneinander her, gönnen sich auch mal unternervöse Auszeiten oder ausladendes Durchbrettern: Impulse, Expulse, Antipulse …

Mulberry Street Symphony

Es ist der Kontrast zwischen dem Trio und dem Orchester einerseits, aber darüber hinaus eine faszinierende Verzahnung zwischen Orchesterkomposition und Jazztrio, die äußerst raffiniert gestaltet ist, so dass es nicht zu Peinlichkeiten für die eine oder andere Seite kommt. … 

Fluxus & NeoFluxus / Stolen Symphony (Vol. 1) 

Eine alles in allem runde Sache, vor allem als CD- oder Vinyl-Ausgabe, die natürlich massive Lücken lässt, wie sollte das auch anders sein. Sie lässt Lücken offen und füllt zugleich welche.


Aus der JazzZeitung


Valentin Renner, Karoline Weidt und Luca Zambito mit dem BMW Young Artist Jazz Award 2023 ausgezeichnet

Redaktion JazzZeitung – München. Als Zeichen der anhaltenden Unterstützung der jungen Jazzszene verleiht die BMW Group zusammen mit der Landeshauptstadt München den BMW Young Artist Jazz Award auch in diesem Jahr an drei junge Musikerinnen und Musiker der Münchener Jazzszene. Dies meldet heute die BMW Group. Neben einem Preisgeld, das ab diesem Jahr auf je 5.000 Euro angehoben worden ist, erhalten Valentin Renner, Karol

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 24.07.2023 bis 30.07.2023

Martin Hufner - Ein kleiner Blick in die Radiowoche 30. Das ARD-Radiofestival hat das Jazzprogramm fest im Griff. Jedenfalls die ARD-Sender. Wir können uns so schon mal an die Zukunft des abendlichen ARD-Programms gewöhnen wie sie Anja Würzberg vom NDR für alle Kultur-Stationen der ARD ins Auge fasst. …


JukeBoxx NewMusic Award
Aktuelle Einträge

Teilnahme noch bis 31.8.2023 - Mehr Infos dazu hier.


Robin Hoffmann: mit Flöte die Treppe herabsteigend

Einen ersten Impuls für unsere audiovisuelle Komposition erhielten wir durch Marcel Duchamps „Akt, eine Treppe herabsteigend“ von 1912. Er reagiert mit seinem Gemälde auf das zu diesem Zeitpunkt noch junge…

Michael Sternbacher: Lost in Bangkok

Bangkok zwischen digitaler und analoger Realität, Schärfe und Unschärfe in einer Welt im Wandel. Zwischen Verkehr, Werbung und Videoclips. Zwischen Overground und Underground. Der Zuschauer nimmt teil am digitalen und …

Christian Dr. Dimpker: N. 28 Light quartet „Die Zusammensetzung der Welt“

Short Description / Kurzbeschreibung Das Lichtquartett. Die Zusammensetzung der Welt dringt in die Tiefen unserer Existenz – in der unfassbare Schönheit verborgen liegt – vor. Und seid gewahr: je weiter ihr …


nmz-Podcast-Partnerin Irene Kurka

Die letzten Podcasts


203 - Anekdoten mit Moritz Eggert, Silke Aichhorn, Robert HP Platz, Angelika Luz, Martin Tchiba, Florence Millet

Anekdoten von Musiker und Musikerinnen Als großer Fan von Silke Aichhorns Büchern über ihr Leben als Harfenistin bekam ich die Idee, einmal aus meinem Netzwerk Anekdoten für euch zusammenzutragen. Ich selber liebe Anekdoten!!! Wie ist das bei euch? Gebt mir Rückmeldung, dann wiederhole ich dieses Art des Podcastes auch noch einmal. Nun viel Freude mit Anekdoten von (in dieser Reihenfolge): …

202 - Interview mit Holger Falk

Bariton und Hochschulprofessor Holger Falk erzählt, wie er von den Regensburger Domspatzen in die Welt der Oper, des Liedes und der zeitgenössischen Musik gekommen ist. Er spricht darüber, wie er Stücke einstudiert und welche Prioritäten er setzt und welche Bedeutung Authentizität für ihn hat. Alles so praktisch und so inspirierend!

201 - Superpower von Musikern: Gewohnheiten und Routinen etablieren

Solofolge mit der Sopranistin Irene Kurka 201 Podcastfolge! Heute spreche ich über Gewohnheiten, Routinen, Üben beim Üben und im Leben allgemein!

200 - Philipp Lojak interviewt Konstantia Gourzi

Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi beweist, dass Neue Musik und millionenfache Klicks auf Spotify kein Widerspruch sind. Ihre Musik wird gespielt von den großen Künstlern unserer Zeit. Sie ist umtriebige Komponistin, international gefragte Dirigentin und Professorin an der …


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