Liebe Newsletter-Abonenntinnen und -Abonnenten, unsere Auseinandersetzung mit den jüngsten Entwicklungen bei den Öffentlich-Rechtlichen geht in die nächste Runde: Kollege Martin Hufner hat sich dem bekräftigten Bekenntnis und Engagement des Bayerischen Rundfunks gewidmet: dem Abriss ihres Studiobaus, der immerhin mit der gleichen Schallschutztechnik gebaut wurde, wie das Wunderwerk Elbphilharmonie mehr als ein halbes Jahrhundert später. In dem Artikel geht es aber weniger um architektonisch Fragen, als darum, was eigentlich wirklich abgerissen wird. Denn im Zusammenhang der „Kulturoffensive“ scheint diese eher eine Abrissbirne zu sein. Nachhaltiges investieren von Beitragsgeldern scheint nicht nur inhaltlich, sondern auch umwelttechnisch keine Priorität zu sein. Entsprechend spitzt schließt sein Text – ich erlaube es mir vorwegzunehmen – mit: „Hand aufs Portemonnaie: Der ökonomisch günstigste öffentlich-rechtliche Rundfunk ist derjenige, den es gar nicht mehr gibt.“ Und was wäre denn, wenn die Öffentlich-Rechtlichen als große Kulturplayer zurücktreten? In einem Podcast zu Prokrastination habe ich kürzlich gehört, man solle zunächst seine Arbeitszeit begrenzen, denn nur von Rarem erkennt man den Wert! Vielleicht würde das Kultursterben innerhalb der ÖR also das kulturelle Angebot beflügeln? Schließlich beobachte ich auch bei „Musik-Kolleg*innen“ in meinem Umfeld, eine gewisse Legitimationsroutine gegenüber dem großen Angebot von klassischer Musik. Eine Beobachtung, die mich zur Frage meines September-Clusters angeregt hat: Was bedeutet es, wenn „Klassik“ (immer) einen Zweit-Nutzen haben muss? Anton Webern jedenfalls würde sich vielleicht anlässlich seines heutigen Todestages im Grab einmal aufrichten – und sich dann nochmal umdrehen. Zur Besänftigung haben wir weiter unten ein paar nmzMedia-Aufnahmen seiner Werke mit dem Lucerne Festival Academy Orchestra und dem SWR Vokalensemble verlinkt. Aber genug der grummeligen Worte! Die Welt dreht sich weiter – nicht nur Webern in seinem Grab – und so auch die nmz: Hier die zum Redaktions-Karussell passende digitale Einladung! (Da dreht sich übrigens auch was!) Machen Sie sich ein schönes Wochenende, hören Sie Webern, lesen Sie die nmz… Ihr Mathis Ubben Cluster Das Kind soll in das Orchester, damit es lernt, mit anderen zusammenzuarbeiten und mit seiner kleinen Partie etwas Verantwortung für das große Ganze mitzutragen. Zur Musikschule ging es ursprünglich, um zu lernen, etwas... Praxis Community Music „Alles kann geschehen und alles passt zusammen.“ In ihrer absoluten Offenheit sind diese Worte von John Cage (aus „Silence“, übersetzt von Ernst Jandl) ein gutes Motto für die Praxis der Community Music (CM), deren… Nachschlag Dass es um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zurzeit nicht gutsteht, ist keine so ganz große Neuigkeit. Der Geist des Rundfunks, wie er sich in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts in der Bundesrepublik Deutschland … Bad Blog Of Musick
BERICHTE Schwerin: Eine „La Bohème“ in Grautönen Arndt Voß - Viele Inszenierungen von Giacomo Pucchinis genialer „La Bohème“ gibt es schon. Sie ist nun einmal die überall beim Publikum geliebte Oper, und sie füllt zuverlässig die Häuser. Dass es allerdings im Norden fast auf gleichem Breitengrad und im Tagesabstand gleich zwei Neuinszenierungen zu begutachten gab, ist schon bemerkenswert. Kiel: Ein anderer Versuch, „La Bohème“ als Mimìs Leidenspassion zu inszenieren Arndt Voß – Zum Saisonbeginn bescherte Kiels Oper seinem Publikum mit Giacomo Puccinis „La Bohème“ einen Dauer- und Welterfolg (Premiere: 9. September 2023). Jahreszeitlich wäre der Weihnachtsabend passender, wie die erste Regieanmerkung verrät. Am Aufführungstag aber waren es 30 Grad draußen, (wohlgemerkt: plus, nicht minus). nmzMedia: Drei Video-Mitschnitte von op. 29 bis op. 31. Es dirigiert Pablo Heras Casado das Lucerne Festival Academy Orchestra zusammen mit dem SWR Vokalensemble. Die Aufnahmen entstanden 2013.
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KULTURPOLITIK / MEDIEN / BILDUNG VERANSTALTUNGEN 14.9.2023: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen 65 000 Besucher bei Festspielen MV im Sommer 2023 +++ Ausstellung im über DDR-Tour von Louis Armstrong +++ Musical «Evita» im Theater Magdeburg - Statisten gesucht +++ 13.9.2023: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen Nachrichten zum: SWR3 New Pop Festival +++ Auftragswerk der MET zu entführten ukrainischen Kindern +++ Lausitz Festival zieht Bilanz +++ Uraufführung mit Morrisson-Liedern in Bremen +++ Usedomer Musikfestival beginnt +++ Pop-Musical «Six» kommt nach Berlin +++ „Hundekot-Attacke“ auf Jenaer Bühne Zeit für den roten Teppich
nmz-Stellenmarkt Michael Kubes HörBar 95 – Night Music La nuit transfigurée / Trio Karénine Die Kunst der Interpretation einer Bearbeitung oder eines Arrangements liegt darin, das Original nur mitzudenken, es aber nicht zu imitieren, den nun veränderten Klangeigenschaften der Partitur nachzuspüren, sie von innen heraus zum Leuchten zu bringen, sie eigenständig zu deuten. All dies gelingt dem in Frankreich beheimateten «Trio Karénine» bei seiner Einspielung von Schönbergs … Night on Earth / Ulf Schneider Bevor es mit der Welt zu Ende geht, rasch noch ein paar schöne Stücke zur guten Nacht – diese Gedanken stellen sich nicht nur angesichts des Covers ein. Zum Glück ist es aber noch nicht so weit. Und so bleiben nur die dunklen Stunden des Übergangs, die schon immer den Geist und die Geister angeregt haben, im Sommer sternenklar romantische Gefühle evozieren und im Winter bei Vollmond alles bitter … Verklärte Nacht / Hamburg Trio Man darf sich bei dieser Verklärten Nacht nicht täuschen lassen. Die von Eduard Steuermann im Jahre 1932 angefertigte Transkription für Klaviertrio stammt nicht aus dem Umkreis des Vereins für musikalische Privataufführungen, sondern ver-sucht das ursprünglich für Streichsextett komponierte Werk in eine viel geläufige-re Besetzung zu übertragen, ja vielleicht sogar in die musikalisch … Night Music / Vitalii Kyianytsia Manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation. So auch bei dieser «Nachtmusik» von Vitalii Kyianytsia, einem seit einigen Jah-ren in Deutschland lebenden, aus der Ukraine stammenden Pianisten, der sich darauf versteht, Klassik, Romantik, Jazz und noch viel mehr zu einem eigenen Mix zu verbinden. Seine auf diesem Album versammelten zwölf Stücke versteht er selbst als … Das Cover verspricht nicht zu viel. Es handelt sich um ein durch und durch poetisches Album, wundervoll warm und klar im Klang, vollendet in der Interpretation. Die griechische Gitarristin Elena Papandreou, die zwar in über … Aus der JazzZeitung Rising Sun: Zur neuen CD von Shuteen Erdenebaatar Rising Sun, der Titel von Shuteen Erdenebaatars beim amerikanischen Label Motéma erscheinenden Debüt-Albums, macht Sinn. Denn die aufgehende Sonne scheint gerade besonders hell für die in der Mongolei geborene und in München lebende Pianistin und Komponistin. Eigentlich sollte sie schon einmal vorbauen – und sich ein zusätzliches Regal zulegen. Denn zu den Trophäen, die zu zuhause aufbewahrt, wer … Die zweite Ausgabe des Jazz-Festivals „New Colours“ an geschichtsträchtigen Orten in Gelsenkirchen Strahlend blauer Himmel – und alle vier Tage über 30 Grad. Da hielt der Produktionsleiter des Festivals, Bernd Zimmermann, in locker-unverblümten Bühnenansagen nicht hinter dem Berg, wie begeistert er über jede … Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Der Newsletter gibt die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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