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Was war – Frankfurt mit „Dalibor“ und „Arabischem Rössl“.
In Dresden fragte man sich: wie komponiert der Osten?

Frankfurt: Dalibor. Die Oper Frankfurt widmet sich Bedřich Smetanas Oper „Dalibor“ mit musikalischer Sorgfalt, die Inszenierung entgeht freilich nicht ihren Tücken. Einige Aspekte habe Regisseurin Florentine Klepper links liegen lassen, meint unser Kritiker vor Ort, Joachim Lange. Geboten werde jedoch allemal musikalisches Wohlbefinden und fast durchweg hohes vokales Niveau.

Frankfurt: Arabisches Rössl. Für die Jazz-Fassung von Ralph Benatzkys Revue-Singspiel „Im Weißen Rössl“ (1930) reichte es am Theater Erfurt nicht ganz zur Sensation. Diese gibt es dafür am Theater Willy Praml in der Naxoshalle des Frankfurter Stadtteils Bornheim. Von Kleists „Erdbeben in Chili“ tastet sich dessen Leiter mit dem aus Geflüchteten und Beheimateten rekrutierten Ensemble Richtung Musiktheater. Im „Weißen Rössl“ am Wolfgangsee steht das Glück also noch immer vor der Tür, jetzt aber ist der sprichwörtliche Gasthof eine „Wellness-Oase für gestresste Saudis“. Roland H. Dippel berichtet.

Dresden: Wie hat der Osten komponiert? In Dresden wird klingende Ostalgie betrieben. Ein Forschungsthema, das absolut notwendig ist. Das ist mal eine unbedingt lobenswerte Initiative von Sächsischer Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB), Sächsischer Akademie der Künste und Festspielhaus Hellerau: Wie klang es im Osten? Dieser Frage wollen die Veranstalter in einer vierteiligen Gesprächs- und Konzertreihe nachgehen, um der Marke „DDR-Musik“ auf den Grund zu gehen. Michael Ernst war vor Ort.

Theo Geißlers Kurz-Schluss – Wie einmal Donald Trump fast von selbst auf die Idee kam, am menschengemachten Klimawandel könnte was dran sein
Manchmal sind es überraschende Einzelschicksale, allenfalls noch im Verbund mit nahestehenden Menschen, die das Weltgeschehen verändern. Zum Beweis schildere ich in gebotener Kürze eine entsprechende Situation: Soeben sitze ich mit meinem alten Schulkameraden Ischinger (genannt Isch, der Fisch – ich hab ihn nie wirklich gemocht) ganz oben im linken Zwiebelturm der Münchener Liebfrauenkirche. Wir hatten ein Interview für RTL 2 in der Mache. Dank seiner Ortskenntnis und seines überlegenen Kommunikationssystems konnten wir uns gerade noch vor der Trump-Flut retten. Jetzt hocken wir vor einem Glasziegel, gucken auf den langsam sinkenden Wasserspiegel, der gerade den unteren Rand der Turmuhr freigibt. Sie möchten wissen, wie das kam? Bitte! [Vorabdruck aus Politik & Kultur 2019/03]

Zum Kurz-Schluss
nmz-rundschau
Apropos: Lamento | Nähe und Distanz | Newsletter

Lamento

Felix Linsmeier auf Twitter: „Neue Arbeit zur Gestaltung der Bassstimmführung von Barock bis Spätromantik. Alternativtitel: ‚Früher war mehr Lamento‘“

Sexuelle Übergriffe

Im Online-Magazin VAN: „Die Musik- und Kunsthochschulen üben sich im Umgang mit Nähe und Distanz. Antje Kirschning, Frauenbeauftragte der Berliner HfM Hanns Eisler, erklärt, was sich im Umgang mit Übergriffen verändert hat und welche Rolle die Berichterstattung dabei spielt.“ Wir nutzen das, um auf unser nmz-Dossier zu „sexuellen Übergriffen“ im Musikbetrieb hinzuweisen.

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Radio-Tipp

20:05 bis 22:00 | BR-KLASSIK
Interpretationen im Vergleich: Franz Liszt: Sonate h-Moll

Der forsche Franz Liszt, Virtuose, Publikumsliebling, Meister der Selbstinszenierung - ausgerechnet er wartet lange und zaudert. Als Pianist war Liszt mit den Klaviersonaten Ludwig van Beethovens bestens vertraut. Er wusste um ihre Bedeutung, ihre Übermacht und um die Gefahr ihres Erbes. Nachmachen? Ging nicht! Neue Entwicklungen ableiten? Nur mit Vorsicht! Als sich Liszt zwischen 1849 und 1853 endlich an die Gattung der Sonate heranwagt, steht er vor einer Herkulesaufgabe, er will Tradition und Fortschritt miteinander verbinden. Sieben Takte umfasst das Einleitungsthema, bestehend aus hohlen, gespenstisch tönenden Oktaven. Sie bilden sozusagen den Rahmen; denn knapp eine halbe Stunde später beschließen erneut Oktaven dieses Werk. Liszt verzichtet also auf ein großes, virtuoses Finale, er überführt sein Werk in die Stille. Es ist ein Werk an der Grenze zur Fantasie, oft wurde ihm ein Programm untergeschoben, etwa das einer „Faust“-Sonate. Doch diese Sonate lässt sich nicht auf mögliche programmatische Aspekte reduzieren. Christoph Vratz vergleicht Aufnahmen mit Martha Argerich, Jorge Bolet, Vladimir Horowitz, Julius Katchen, Daniil Trifonov und anderen Pianisten.

Dieser Newsletter wurde zusammengestellt von Martin Hufner
Hinweis: Der Newsletter gibt die Meinung des Autors wieder. (nmz-online-redaktion)

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