21:00 bis 22:00 | NDR Kultur neue musik: Ich bin Oboist, Dirigent und Komponist – aber ich bin ganz einfach Musiker – Zum 80. Geburtstag von Heinz Holliger
Von Margarete Zander. Seine wichtigste Seite sei die des Komponisten, sagte einmal Heinz Holliger. Aber diese Seite sei auch die am schwierigsten zugängliche, für Leute, die nur gern seine „Schokoladenseite“ hören wollen. Die Schokoladenseite, wie er sie nennt, das sind seine Aufnahmen der berühmten Oboenkonzerte von Bach bis Vivaldi: „Jeden Abend ein Albinoni-Konzert zu spielen, ist nicht existenziell wichtig“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Heinz Holliger lädt sie ein, musikalisch Ihren Bewusstseinsraum zu erweitern.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK Horizonte: „Wo Sprache endet, wo Sprache beginnt“ – Der Komponist, Dirigent und Oboist Heinz Holliger wird 80 Jahre alt
Blockflöte. Klarinette. Dann erst: Oboe. Ein paar Umwege ist Heinz Holliger gegangen, bis er schließlich bei dem Instrument ankam, mit dem er weltberühmt werden sollte. Mit 20 Jahren gewann er 1959 den renommierten „Internationalen Oboen-Wettbewerb“ in Genf. Danach reiste Holliger mit einem Repertoire von Barock bis Avantgarde um die Welt und machte die Oboe zum angesagten Solo-Instrument, dessen Klangspektrum er mit der Entwicklung neuer Spieltechniken stetig erweiterte. Die renommiertesten Komponisten schrieben für ihn – Stockhausen, Penderecki, Henze, Carter. Holligers Klang: in seinem Leuchten bis heute unerreicht. Und auch als Komponist machte sich der 1939 geborene Schweizer schnell einen Namen. Er arbeitet mit Naturklängen, thematisch auf der Schwelle zwischen Leben und Tod. Holliger begreift Instrumente als biologische Körper und Sprache als Musik. In seinen Stücken dienen ihm Texte von Nelly Sachs, Anna Maria Bacher und Paul Celan als Hintergrundfolie. Den Dirigentenberuf hält er für überschätzt. Bescheiden ist er auch noch. Denn nebenbei gehört Holliger auch noch zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Eine Sendung von Kristin Amme
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