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Heinz Holliger in sieben Facetten: Heute kann der Schweizer Oboist, Komponist und Dirigent Heinz Holliger seinen 80. Geburtstag feiern. Für die neue musikzeitung gratuliert ihm Thomas Meyer und sortiert hier im Anschluss die vielen Aspekte seines Wirkens.

Das Niveau der Sängerschauspieler ist hoch. Die musikalische und dramatische Umsetzung des Stoffes von Émile Zola lässt Wünsche offen. Die deutsche Erstaufführung von Philipp Maintz‘ Oper „Thérèse“ an der Staatsoper Hamburg hinterlässt zwiespältige Gefühle. Ute Schalz-Laurenze berichtet aus Hamburg.

Selten gespielt, jetzt zum Auftakt der Internationalen Händelfestspiele in Göttingen, Händels „Rodrigo“. Unser Kritiker Joachim Lange meint: Der szenische Rahmen spiele mit einem augenzwinkernden Zeitmix und überzeugt mit sinnlicher Opulenz, kostbar und im Ganzen tatsächlich von einer gewissen Magie durchzogen ist die Musik auch bei diesem Werk des 22jährigen Georg Friedrich Händel.

HörBar der nmz

Don Byron, Aruán Ortiz: Random Dances and (A)tonalities [2018]: Man braucht schon eine erweiterte Auffassung von Tanz und (A)tonalität, um das auch herauszuspüren. Aber dann … Wunderwerke.

Zoff unter Liebhaberinnen?

Gestern haben wir uns mit der Kunstfreiheit beschäftigt, gestern ist Alexander Strauch im „Bad Blog Of Musick“ Formen der Einflussnahme durch Parteigängerinnen der AfD im Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester nachgegangen. Geht das zusammen? Freiheit und Gängelung. Offenbar hat ein Mitglied des Präsidiums erfolgreich eine Auseinandersetzung durch Leserinnenbriefe in der Zeitschrift des BDLO verhindern können. Das Präsidiumsmitglied drohte mit einer Klage wegen „Verletzung der Persönlichkeitsrechte.“ Die arme Redaktion ist nicht zu beneiden. „Ein vom Präsidium daraufhin bestelltes juristisches Gutachten kam zu dem Ergebnis, es ließe sich nicht ausschließen, dass eine solche Klage erfolgreich sein könne,“ liest man im Editorial der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Das Liebhaberorchester“. Das hätte ich denen sogar ohne Kenntnis des Leserinnenbriefes sagen können. Vor Gericht ist nie etwas sicher.

Aber wir können schon sagen, dass es von wenig Souveränität zeugt, mit derlei Mitteln gegenüber dem Publikationsorgan des eigenen Verbandes zu agieren. Das ist also der Anspruch auf Meinungsfreiheit, wie er hier seitens eines AfD-Mitglieds vertreten wird? „Die Meinungsfreiheit in unserem Land befindet sich in ernster Gefahr. Wenn Menschen aus Angst um ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Existenz ihre Meinung nicht mehr öffentlich zu äußern wagen, dann ist ein elementarer Grundpfeiler unserer Demokratie zerstört.“ Wer hats gesagt?

Da läuft einiges schief. Der Schaden, den dieses Präsidiumsmitglied auf diesem Weg erzeugt, dürfte nicht gering sein. Nicht zu vergessen: Der BDLO wird in seiner Projektarbeit von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Passt das zusammen?

Da können wir nur empfehlen, was die Redaktion von „Das Liebhaberorchester“ empfiehlt: „Zögern Sie nicht, Ihre Kritik wie auch Ihre Fragen, Anregungen oder Kommentare zu den Veröffentlichungen in unserer Zeitschrift der Redaktion zu schreiben / zu mailen / per Telefonanruf mitzuteilen – wir freuen uns über Feedback!“ Adressen finden Sie hier.

Was sonst noch vielleicht wichtig war oder wird …
Radio-Tipps

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Ich bin Oboist, Dirigent und Komponist – aber ich bin ganz einfach Musiker – Zum 80. Geburtstag von Heinz Holliger

Von Margarete Zander. Seine wichtigste Seite sei die des Komponisten, sagte einmal Heinz Holliger. Aber diese Seite sei auch die am schwierigsten zugängliche, für Leute, die nur gern seine „Schokoladenseite“ hören wollen. Die Schokoladenseite, wie er sie nennt, das sind seine Aufnahmen der berühmten Oboenkonzerte von Bach bis Vivaldi: „Jeden Abend ein Albinoni-Konzert zu spielen, ist nicht existenziell wichtig“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Heinz Holliger lädt sie ein, musikalisch Ihren Bewusstseinsraum zu erweitern.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: „Wo Sprache endet, wo Sprache beginnt“ – Der Komponist, Dirigent und Oboist Heinz Holliger wird 80 Jahre alt

Blockflöte. Klarinette. Dann erst: Oboe. Ein paar Umwege ist Heinz Holliger gegangen, bis er schließlich bei dem Instrument ankam, mit dem er weltberühmt werden sollte. Mit 20 Jahren gewann er 1959 den renommierten „Internationalen Oboen-Wettbewerb“ in Genf. Danach reiste Holliger mit einem Repertoire von Barock bis Avantgarde um die Welt und machte die Oboe zum angesagten Solo-Instrument, dessen Klangspektrum er mit der Entwicklung neuer Spieltechniken stetig erweiterte. Die renommiertesten Komponisten schrieben für ihn – Stockhausen, Penderecki, Henze, Carter. Holligers Klang: in seinem Leuchten bis heute unerreicht. Und auch als Komponist machte sich der 1939 geborene Schweizer schnell einen Namen. Er arbeitet mit Naturklängen, thematisch auf der Schwelle zwischen Leben und Tod. Holliger begreift Instrumente als biologische Körper und Sprache als Musik. In seinen Stücken dienen ihm Texte von Nelly Sachs, Anna Maria Bacher und Paul Celan als Hintergrundfolie. Den Dirigentenberuf hält er für überschätzt. Bescheiden ist er auch noch. Denn nebenbei gehört Holliger auch noch zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Eine Sendung von Kristin Amme

Dieser Newsletter wurde zusammengestellt von unserem Online-Redakteur Martin Hufner.
Hinweis: Der Newsletter gibt die Meinung des Autors wieder.

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