Sehr geehrte Abonnentinnen und Abonnenten des nmz-Newsletters,
Saisonhöhepunkt am Theater Freiburg: Katharina Ruckgaber als Femme fragile in Debussys „Pelléas et Mélisande“: Mit dieser herausragenden Produktion aus einem Guss feiert das Freiburger Theater den ersten echten Opernhöhepunkt der Saison. Spät, aber dafür umso überzeugender. Georg Rudiger kehrt beigeistert von dieser Aufführung zurück.
Theater statt Opium! Giuseppe Verdis „Nabucco“ an Dresdens Semperoper: Theater bildet die Welt ab. Und macht sie so zu einem besseren Ort? Im Idealfall vielleicht. Der sollte allerdings immer wieder als Ziel genommen werden, um für eine bessere Welt einzutreten. Exakt diesen Anspruch eines politischen Theaters will Intendant Peter Theiler auch an der Semperoper in Dresden umsetzen. Michael Ernst hat dies überprüft!
Glucks Alceste in München zertanzt: Dienen – gar sich opfern? Ganz schön uncool in unseren Zeiten der Egomanen und ihrer Ego-Trips! Oder: typisch alter Opernstoff, irgendwie mythisch entrückt. Dann hat Christoph Willibald Gluck auch noch quasi-religiöse Ritualtänze, Pantomimen-, Kampf- und Feier-Musik in die Handlung integriert. Eine spezielle Herausforderung, weshalb der Belgier Cherkaoui mit seiner Tanzkompagnie Eastman für die Neuinszenierung an der Bayerische Staatsoper verpflichtet wurde. Wolf-Dieter Peter bleibt von der Inszenierung enttäuscht zurück.
Die Tagung „Soundform“ in Hamburg informierte über digitale Musiziermöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung. Mit der U3 vom Hauptbahnhof zehn Minuten in Richtung Barmbek – das ist Ankommen in Hamburg. Elbphilharmonie, Landungsbrücken, St. Pauli. Eine Station weiter, Haltestelle Feldstraße, ist der Ausstieg nicht nur zum Hamburger Dom, dem „größten Volksfest des Nordens“, sondern auch zum Medienbunker. 1942 bis 1944 von Zwangsarbeitern als Flakturm IV zur Luftabwehr und als Luftschutzbunker für die Bevölkerung gebaut, ist der 40 Meter hohe Riese heute ein Kultur- und Medienzentrum, in dem unter anderem Musikgeschäfte, der Hamburger Musikclub Uebel & Gefährlich und im ersten Stockwerk der „resonanzraum“ ansässig sind. Der resonanzraum, mehrfach für Architektur und Programm ausgezeichnet, ist nicht nur Heimat des Ensembles Resonanz, sondern auch Veranstaltungsort für Tagungen und Konzerte wie die Veranstaltung „Soundform“ am 21./22. März 2019. Ein Beitrag von Irmgard Merkt.
Rezension: Ein Sonderband der „Musik-Konzepte“ nimmt Ralph Vaughan Williams in den Blick. Dass es diesen Sonderband innerhalb der wichtigen Reihe der „Musik-Konzepte“ gibt, ist für sich genommen schon einmal höchst erfreulich. Denn nach wie vor wird dieser zentrale englische Komponist hierzulande, wenn überhaupt, allzu oft mit Herablassung behandelt. Ohne den Einsatz englischer Dirigenten wie Roger Norrington oder in jüngster Zeit Andrew Manze, würde seine Symphonik von deutschen Orchestern – von einigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen – komplett ignoriert. Eine Rezension von Juan Martin Koch.
|