Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Im Fokus: Klavierfilme | Zimmermanns “Weiße Rose” in Lübeck | Standortbestimmung Jazz 2019 | HörBar | Nachrichten aus der Musik- und Kulturwelt. Unsinn, Arbeits- und ZeitvernichtungWas kann eigentlich der Grund dafür sein, dass die aFd in Baden-Württemberg eine Antwort auf die Frage haben möchte, welche Staatsangehörigkeiten die Künstler in den Bereichen Ballett, Schauspiel und Oper auf staatlichen Bühnen im Land haben. Darüber berichten die Stuttgarter Nachrichten. Die Anfrage datiert schon vom 24.1.2019 (PDF), ist aber erst am 7.6.2019 eingegangen. Die aFd fragt nach Ballet-Compangnien, Opernstudios und Orchestern. Natürlich kann man fragen, wie viele Künstlerinnen da beschäftigt sind oder ausgebildet werden. Warum die Staatsangehörigkeit dabei besonders wichtig sein soll, erschließt sich aus der Sache allerdings nicht. Dafür gibt es keine inhaltliche Begründung der beiden Anfragenden, die sonst üblicherweise zu einer Anfrage mitgeliefert wird. Im Ministerium scheint man sich jedoch zu bemühen, diese Daten zu ermitteln. Warum eigentlich? Weil man muss, heißt es. Vielleicht könnte man aber auch einfach die Zahlen für Links- und Rechtshänder stattdessen ermitteln. Das dürfte dem Fragebedürfnis ebenso genüge leisten und die gleiche Aussagekraft haben. Man kann nur erahnen, aber im Grunde weiß man es genau, wohin diese Art der Fragen zielt. Nämlich in Richtung: Trennung von Staatsangehörigen und “anderen”. Es kommt darauf an, zu “unterscheiden” und zu “teilen”, was an sich ganz üblicherweise normale Entwicklungen, nicht nur im Kulturbetrieb, ist. Das ist nicht die Art, wie Kultur sich konstituiert in diesen Zeiten der Globalisierung. Kultur hat eben keine Grenzen. Grund genug noch einmal an Moritz Eggerts Beitrag “Die neuen Grenzen der Musik” im Bad Blog Of Musick zu erinnern. Zitat: “Wer der Musik also Grenzen setzt, setzt auch der eigenen Entfaltung Grenzen.” Pianomania oder: Vom Triller zum ThrillerKlavierfilme zwischen Pathos, Satire und Selbstfindung. „Wer Klavier spielt, hat Glück bei den Frau’n“ – in dem Revuefilm „Immer nur Du“ von 1941 gibt sich Johannes Heesters, flankiert von einer Pianistenriege, auf übergroßer Klaviatur steppend in Frack und Zylinder mit Danilo-Schmelz als „Piano doch Forte-Erwecker geheimster Gefühle“. Da der Klavierklang im Film der 40er-, 50er- und 60er-Jahre „erregend wie Sekt“ prickelt, gilt er, ob frivol oder pathetisch, satirisch oder sakral, als Männerdomäne. · Von Wolfgang Molkow Beeindruckend: Udo Zimmermanns „Weiße Rose“ an der Musikhochschule LübeckDer Zuschauer muss am Eingang warten. Wenn er schließlich eintreten darf, macht ihm Dämmerlicht und Nebel die Orientierung schwer. Die Luft fühlt sich feucht an, riecht fast etwas modrig. Wenn sich langsam der visuelle Eindruck ordnet, erkennt er schwache Lichtkegel, die von oben neun Figuren ertasten. Stumm stehen sie da, drei mal drei, ein Quadrat bildend, bis sie sich hinknien, dann sich wie zum Gebet nach vorn neigen. Ihr hechelndes Atemholen sind erste akustische Ereignisse. Ein Bericht von Arndt Voß. Standort Jazz 2019 (in Berlin)Die erste Berliner Jazzwoche ist am Montag gestartet. Zum Auftakt hat man sich nicht weniger vorgenommen, als den Standort des Jazz in einem Panel zu besprechen. Martin Hufner war mit seinem Aufnahmegerät dabei und hörte viel von Problemen und Potentialen. HörBar der nmzStefan Prins: Augmented. Eine großzügige Präsentation der Arbeit von Stefan Prins bietet Kairos unter dem Titel „Augmented“. Schon angesichts der rekordverdächtigen 280 Minuten Material auf CD und DVD eine bezeichnende Überschrift. Was sonst noch vielleicht wichtig war oder wird …
Radio-Tipp21:35 bis 22:00 | NDR Kultur NDR Chor / Ltg.: Sigvards Kļava. Aufzeichnung vom 24. Februar 2019 in der Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg. Die Radiowoche bis zum 30.6.2019Rückblick 26.6.2019Geboren
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Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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