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Wagner, Wagner und nochmals Wagner

In Bayreuth startet heute die neue Festspiel-Saison. Los geht es mit dem Tannhäuser in der neuen Inszenierung von Tobias Kratzer. Unser Autor Joachim Lange hat mit ihm vor einiger Zeit ein Interview geführt in dem Kratzer seine Vorausschau dokumentiert. Für alle, die die neue Inszenierung nicht vor Ort oder in einem Kino anschauen können, bietet der Bayerischer Rundfunk einen Videostream an, der heute um 16 Uhr starten wird. Zugleich übertragen im Rahmen des Festspielsommers auch zahlreiche Rundfunkanstalten die Aufführung im Radio (siehe unseren Radio-Tipp unten). 

Für weiters an Wagner interessierte Menschen hat gerade gestern erst ConBrio seine neue Publikation Wanderer heißt mich die Welt – Auf Richard Wagners Spuren durch Europa. 276 S., über 800 Farb-Abb., ConBrio Verlag Regensburg 2019, € 54,– [Link zum Buch] in Bayreuth vorgestellt. Wer - wieder einmal – keine Festspielkarten bekommen hat: hier kommt Trost durch ein fabelhaft breit ausgreifendes Buch. Es macht das Leben Richard Wagners aus einem ganz anderen Blickwinkel nachvollziehbar – eine lohnende, weil horizonterweiternde Ergänzung zu allen Werkanalysen findet unser Kritiker Wolf-Dieter Peter, der die Festspielpremiere auch (nur) im Kino erlebt. 

Gestern vorgestellt wurde auch das Team für den nächsten Ring in Bayreuth. Der neue Bayreuther „Ring“ wird jung. Der österreichische Regisseur Valentin Schwarz (Jahrgang 1989) wird Richard Wagners vierteiliges Mammutwerk „Der Ring des Nibelungen“ im kommenden Jahr auf dem Grünen Hügel inszenieren. Am Pult wird der Finne Pietari Inkinen (Jahrgang 1980) stehen, wie Festspiel-Chefin Katharina Wagner am Mittwoch in Bayreuth bekanntgab.Der Chefdirigent des Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern wird die vier Opern „Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ im Festspielhaus dirigieren.

Nicht Wagner, Don Ellis

Heute hätte der Trompeter Don Ellis seinen 85. Geburtstag feiern können. Leider ist er bereits mit 44 Jahren gestorben. Hören Sie bitte das Feature des Deutschlandfunks: Big Band zwischen Balkan und Elektronik. 

Nicht Wagner, Händel in den Händen von Barrie Kosky

Wenige Zerrbilder der Macht - Händels „Agrippina“ im Münchner Prinzregententheater. Wenn diese Zeilen online stehen, wird doch wohl im Prinzregententheater Monteverdis „Krönung der Poppea“ in der unvergessenen Produktion des „Dream-Teams“ Bolton-Alden-Steinberg-Shiff von 1997-2005 gegeben? Als Ergänzung zu den soeben reizvoll, beeindruckend, geradezu abendfüllend, weil die Premiere prägenden Anfängen dieser High-Society-Hure – doch Halt: nichts mit Monteverdi, das Werk hieß ja „Agrippina“ und war von diesem jungen „caro Sassone Giorgio Haendel“ für die damals berühmte Oper von Neapel komponiert worden. Doch eben nicht die Titelfigur stand im Mittelpunkt fand unser Kritiker Wolf-Dieter Peter.

nmz-HörBar #6 von Michael Kube

Johann Peter Kellner: Sacred Cantatas (2015). Cantus und Capella Thuringia interpretieren diese Entdeckungen glänzend vorbereitet und auf hohem Niveau. Besonderen Reiz erhält die Einspielung durch die restaurierte Kellner-Weise-Orgel in St. Lau­rentius.

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

15:05 bis 21:30 | BR-KLASSIK
Bayreuther Festspiele: Richard Wagner: "Tannhäuser"

15.05 Uhr: Auftakt in Bayreuth live - ein Festspielmagazin. Informationen, Eindrücke aus der Tannhäuser-Werkstatt und Gespräche. Gäste: Markus Eiche (Bariton/Wolfram), Christian Thielemann (Musikdirektor der Bayreuther Festspiele), Eberhard Friedrich (Chordirektor), Peter Emmerich (Pressesprecher) und Volkmar Fischer (Opernredakteur BR-Klassik), Moderation: Annika Täuschel

ab 15.57 Uhr: "Tannhäuser" - Romantische Oper in drei Akten

Tannhäuser - Stephen Gould; Wolfram von Eschenbach - Markus Eiche; Elisabeth - Lise Davidsen; Venus - Elena Zhidkova; Landgraf Hermann - Stephen Milling und andere. Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele. Leitung: Valery Gergiev. Präsentation: Frank Manhold/Antonia Goldhammer

Nach dem 1. Akt:

  1. Maximilian Maier im Gespräch mit dem Regisseur Tobias Kratzer

  2. "Wie viel Lasterhaftigkeit braucht es, um aus moralischem Scheitern etwas Neues hervorzubringen?" Ein fiktiver Dialog zwischen Laster und Moral. Feature von Sylvia Schreiber

  3. Fridemann Leipold im Gespräch mit dem Dirigenten Valery Gergiev

  4. Dirk Kruse zu Bühnenbild und Inszenierung des 2. Akts

Nach dem 2. Akt:

  1. Maximilian Maier im Gespräch mit der Sopranistin Lise Davidsen (Elisabeth)

  2. "Männer auf dünner Erdkruste - Wagners verkrüppeltes Verhältnis zum anderen Geschlecht". Feature von Dietlinde Küpper

  3. Falk Häfner im Gespräch mit dem Tenor Stephen Gould (Tannhäuser)

  4. Dirk Kruse zu Bühnenbild und Inszenierung des 3. Akts

Anschließend: Kritikerrunde mit Bettina Volksdorf, Wolfram Goertz und Bernhard Neuhoff. Moderation: Annika Täuschel

Unter den Bühnenwerken Richard Wagners ist "Tannhäuser" (1845) eine Art Logbuch seiner künstlerischen Selbstfindung auf dem Weg von der Nummernoper zum durchkomponierten Musikdrama. So hat das Preislied des Helden an Liebesgöttin Venus noch konventionelle Strophenform, während die Rom-Erzählung in die innovationsfreudige Zukunft weist. Dem Schwellen- und Schlüsselwerk widmen die Bayreuther Festspiele 2019 eine Neuproduktion, bei der drei Hügel-Neulinge Beachtung verdienen: Der renommierte Moskauer Dirigent Valery Gergiev; der gebürtige Landshuter Regisseur Tobias Kratzer, dessen Inszenierungen erst kürzlich an renommierten Opernhäusern in Berlin und Frankfurt heiß diskutiert wurden, und die norwegische Sopranistin Lise Davidsen, die mit der Rolle der Elisabeth schon in Zürich und München aufgetreten ist. Der vielfach bewährte Interpret der Titelpartie ist der US-Amerikaner Stephen Gould. BR-KLASSIK überträgt live ab 15.05 Uhr "Auftakt" (Vorstellungsbeginn traditionell 16.00 Uhr).

Die Radiowoche bis zum 28.7.2019

Rückblick

40. Geburtstag von Stefanie Hertel · Sängerin, Moderatorin, Volksmusiksängerin (* 25. Juli 1979 in Oelsnitz/Vogtland)

85. Geburtstag von Don Ellis, US-amerikanischer Jazztrompeter und Bandleader (Auf YouTube: Bulgarian Bulge (1971)) - Hören Sie bitte auch das Feature des Deutschlandfunks: Big Band zwischen Balkan und Elektronik

200. Geburtstag von Louis Deffès, französischer Komponist und Musikpädagoge

50. Todestag von Douglas Moore, US-amerikanischer Komponist

 


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