Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Diese Woche war viel Wagner gewesen. Zeit, eine kleine Anekdote zu seiner Musik zu bringen. „Es ist Wagner'sche Musik, Sauce, aber kein Fisch.“ – Ein erst in Kunstkreisen sprichwörtlich gewordener, dann in andere Kreise übergegangener Ausspruch Rossini's zur Charakteristik der Tondichtung Wagner's. Die Entstehung soll folgende sein. Man sprach einst bei Rossini an der Tafel über Richard Wagner; Rossini bemerkte: »Seine Musik ist voll von Kunstkenntniss, es fehlt aber der Rhythmus, die Form und die Idee, d.h. die Melodie.« Indess reichte er eine Steinbutte mit Kapernsauce herum. Als die Reihe an Carafa kam, der Wagner vertheidigt hatte, überreichte ihm Rossini nur Sauce mit Kapern. Auf die Bemerkung Carafa's, dass er keinen Fisch erhalten, erwiderte Rossini die Worte: »Ich bediene dich nach deinem Geschmack; es ist Wagner'sche Musik, Sauce, aber kein Fisch.« Die Redensart ist einer sehr allgemeinen Anwendung fähig. (Wander, Sprichwörter-Lexikon) Damit wünsche ich Ihnen ein wunderbares Wochenende. Nächste Woche jährt sich der 50. Todestag von Theodor W. Adorno. Da können Sie sich auf etwas gefasst machen. Zum Beispiel, um Wagner mit Alban Berg und Adorno zu verknüpfen, auf so etwas wie: „An Wagner durfte nicht gerüttelt werden. Berg gab mir verschiedentlich auf, Passagen aus der Götterdämmerung zu instrumentieren und dann mit den Wagnerschen Lösungen zu vergleichen, ein ungemein lehrreiches Unterfangen.“ [Band 13: Die musikalischen Monographien: Erinnerung. Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, S. 10927 (vgl. GS 13, S. 359)] Bösartige Zungen könnten jetzt natürlich fragen, lehrreich in welcher Hinsicht? Und für wen? Hat Adorno vielleicht “besser” instrumentiert als der originale Komponist? Man weiß es nicht, die Skizzen dieser Übungen dürften nicht einmal im Adorno-Archiv lagern. Wenn heute nicht alle sowieso alles wüssten, wäre es in der Tat eine interessante Aufgabe, Wagner auf Grund seiner Klavierauszüge neu zu instrumentieren und zu schauen, was passiert. Zurück zu ernsten Themen. Wir lesen uns wieder am 5. August. „Dulcinea schafft’s!“ im SKOhr-Labor – Das Education-Programm des Stuttgarter Kammerorchesters mit Timo BrunkeDeutlich und kräftig tönt es von der Bühne herunter durch den großen Konzertsaal des Stuttgarter „Wizemann“: „Das Orchester hat also geprobt“, skandiert der kleine Valentin selbstbewusst, „ein Stück über den seltsamen Ritter Don Quijotte … Der spanische Dichter Cervantes hat ihn sich ausgedacht mit ganz viel Phantasie und seine Abenteuer aufgeschrieben.“ Verena Großkreutz mit Informationen. Oper & Tanz AUSGABE 3/2019Mit dem heutigen Newsletter weisen Sie wir Sie auf die Zeitschrift Oper & Tanz hin, die auch bei uns im Haus produziert wird und zugleich die Zeitschrift des VdO, der Vereinigung deutscher deutscher Opernchöre und Bühnentänzer ist. Die aktuelle Ausgabe ist vorgestern online gegangen. In seinem Editorial schreibt Mitherausgeber Gerrit Wedel unter der Überschrift “Von Mensch zu Mensch”: “Die Spielzeit 2018/2019 neigt sich dem Ende zu. Welche Eindrücke nehmen Sie mit? Wie steht es um die Wertschätzung der Arbeit der Kunst- und Kulturschaffenden? Wo steht die Kulturpolitik? In der Parteienlandschaft hat es gravierende Veränderungen/Verschiebungen gegeben, die mit großer Skepsis zu betrachten sind, für den Bereich der Kultur und die Freiheit der kulturellen Arbeit durchaus Anlass zur Sorge geben können, und deren konkrete Auswirkungen auf die Kulturpolitik wachsam zu verfolgen sind. (…)
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Radio-Tipp22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur Von Katalin Fischer. Ihre Zeitgenossen rühmten sie vor allem als äußerst virtuose Sopranistin. Die venezianische Musikerin Barbara Strozzi (1619-1677) gehört jedoch auch zu den wenigen Komponistinnen des 17. Jahrhunderts, deren Werke und Lebensumstände überliefert sind. Sie ging bei Francesco Cavalli und Antonio Cesti in die Lehre und komponierte dem Zeitgeschmack entsprechend vorwiegend Arien, Duette, Kantaten und zwei- bis fünfstimmige Madrigale. Die Radiowoche bis zum 4.8.2019Erinnerung75. Jahrestag der Uraufführung von Igor Strawinskys Sonate für zwei Klaviere (2. August 1944 in Madison/Wisconsin) – Auf YouTube (mit Partitur) 75. Geburtstag von Juvenal de Holanda „Naná“ Vasconcelos · brasilianischer Jazz-Perkussionist (* 2. August 1944 in Recife; † 9. März 2016 ebenda) – Africadeus (live Rome '83) auf YouTube Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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