Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Da haben sich seit letztem Mittwoch so einige Nachrichten angesammelt. Ich selbst habe in der Zwischenzeit privatisiert. Kein Netz, kein doppelter Boden. Die Kolleginnen und Kollegen der Print-Ausgabe der nmz sind derweil mit der neuen Ausgabe beschäftigt, die am Mittwoch gedruckt werden soll. Das heißt: Es gibt viel zu tun. Die neue Ausgabe der Zeitung des Deutschen Kulturrates, Politik & Kultur, wird dagegen schon heute gedruckt. Aus ihr dürfen wir hier vorab den Kurz-Schluss unseres Herausgebers und Verlegers Theo Geißler präsentieren: Kurz-Schluss – Wie ich einmal (vergeblich) versuchte, das deutsche Bildungssystem wenigstens an internationale Standards heranzuführenWas waren das für gemütliche Zeiten in meiner dörflichen Zwergschule Mitte der 1950er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 39 Schüler, drei Klassenstufen in einem Raum. Zum Einschwingen in den Stundenrhythmus – die Bayernhymne. Dann grell quietschende Schiefertafeln, Sütterlin als Zweitschrift, ein Setzkasten, in dem dauernd die E‘s fehlten. Strenge Lehrerinnen, versiert mit dem Tatzenstock Schülerhändchen Hornhaut anzutrainieren. Strenge Lehrer, schnell bei der Hand wenn es galt, mit dem Lineal gestochen scharfe Scheitel zu ziehen oder aufmerksame Stille durch Kopfnuss-Verteilen zu erzielen. Früh begann also die charakterliche Bildung, die intellektuelle folgte dank zweier Ehrenrunden im Gymnasium und dem 20-semestrigen Germanistik- und Philosophiestudium mit immerhin eingeschränktem Abschluss. Sonst wäre aus mir schier gar nichts geworden. Ich brauchte einfach Zeit. Theo Geißler mit seinem aktuellen Kurz-Schluss aus der Zeitung “Politik & Kultur” als Vorabveröffentlichung. Triumphal: Pietro Antonio Cestis „La Dori“ bei den Innsbrucker Festwochen der Alten MusikAm 14. Oktober 2019 gedenkt die Musikwelt des 350. Todestages Pietro Antonio Cestis. Aus diesem Anlass haben die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik an Cestis langjährigem Wirkungsort nach mehr als drei Jahrhunderten des Vergessens die Verkleidungs- und Verwechslungskomödie „La Dori“ wieder ans Bühnenlicht gezogen. Dieter David Scholz sah einen triumphalen Höhepunkt der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. nmzMedia: Turangalîla-Sinfonie – ein Dirigier-Meisterkurs mit David RobertsonLuzern - Zur Zeit erlebt die schweizer Lucerne Festival Academy, ein herausragender Campus für die zeitgenössische Musik, ihre 15. Saison. Seit 2016 steht sie unter der künstlerischen Leitung des Komponisten Wolfgang Rihm. Zum Video von nmzMedia. Was sonst noch wichtig war oder wird …
Apropos: Die Klassikwelt & der Fall Plácido D.wollen wir nicht verabsäumen, dass sich unterdessen auch die Kollegen vom VAN-Magazin geäußert haben. Ein Kommentar von Hartmut Welscher: “Der Tenor Plácido Domingo soll jahrzehntelang Frauen sexuell belästigt haben, das ist das Ergebnis einer Recherche der Nachrichtenagentur Associated Press. Tiefer blicken als der Fall selbst lassen einige der Reaktionen: In eine Szene, die Übergriffe als Kavaliersdelikt bagatellisiert und sich trotzig weigert, sich selbst und ihre Helden kritisch zu befragen … Die meisten Akteur*innen des Klassik-Business haben die #metoo-Bewegung von Beginn an nicht als Chance, sondern als Gefahr gesehen, die es zu überstehen gilt. Tat man erst so, als ginge sie einen nichts an, bricht sich das Ressentiment jetzt offener Bahn. Auffallend ist dabei eine krasse Verkürzung dessen, worum es eigentlich geht, oder gehen könnte …” (Weiterlesen €). Auch Musikunrat.de hat sich ein paar Merkwürdigkeiten der Diskussionslage zur Sache vorgenommen. Wer macht denn hier die “Erotikpolizei”? Radio-Tipp23:30 bis 00:00 | hr2-kultur | rbbKultur | MDR KULTUR | NDR Kultur | Bremen Zwei | SR 2 KulturRadio | SWR2 | WDR 3 Vom 19. bis 21. August 1969 nahm der Trompeter Miles Davis im New Yorker Columbia Studio das epochale Album „Bitches Brew“ auf. Das Besondere war aber die Post-Production, in der erst die Musik endgültig zusammengeschnitten wurde. Nicht nur wegen des elektrifizierten Klangbildes und des Grooves, der Brücken zu Rock und afrikanischer Musik schlug, nicht nur wegen des Cover-Designs im Geiste der Pop-Art markierten die Aufnahmen, zu denen Miles Davis eine erweiterte Band vom 19. bis zum 21. August 1969 ins Columbia Studio in New York rief, ein neues Zeitalter im Jazz. Zusammen mit dem Produzenten Teo Macero nahm Davis anschließend die im Studio entstandenen Aufnahmen unters Skalpell und montierte aus einer Unzahl von Bruchstücken, Motiven, Rhythmen eine so nie gespielte Symphonie im Geist einer radikalen Moderne. Doch bevor „Bitches Brew“ im März 1970 schließlich das Licht der Schallplattenläden erblickte, unterzog Davis das auf dieser Aufnahme verwendete Material einem harten Belastungstest. Im ARD-Radiofestival Jazz präsentiert Stefan Hentz den Auftritt des Miles Davis Quintet vom 7. November 1969 bei den Berliner Jazztagen, bei dem Davis „Bitches Brew“ der gleichen Behandlung unterzieht wie beispielsweise die Standard-Ballade „I Fall in Love Too Easily“. Moderation: Stefan Hentz. Die Radiowoche bis zum 1.9.2019Erinnerung (26.8.1944)80. Geburtstag von Dagmar Koller · Sopranistin, Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin (* 26. August 1939 in Klagenfurt
Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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