Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Die Online-Redaktion ist immer noch ein wenig lädiert. Die Welt dreht sich trotzdem weiter. Und die allgemein politischen Nachrichten sind nicht dazu angetan, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Wir wünschen Ihnen, dessen ungeachtet, ein gute Woche und sind uns sicher, dass gerade Sie dazu beitragen werden. Und das macht wiederum Hoffnung. Henry David Thoreau: „Die größten Reichtümer und Werte werden am wenigsten geschätzt. Der Glaube an ihre Existenz ist gar leicht erschüttert. Wir vergessen sie schnell. Sie sind die höchste Realität. Vielleicht teilt nie ein Mensch dem anderen die staunenswertesten, realsten Dinge mit. Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so völlig Körperloses und Unbeschreibliches wie die Himmelsfarben am Morgen oder Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen, den ich umklammert hielt – das ist meine Ernte …“ Abel Gances Stummfilm „La Roue“: Meisterhafte Rekonstruktion eines StummfilmklassikersStanding Ovations, Bravo-Rufe und nicht enden wollender Beifall, auf der Bühne zufrieden strahlende Orchestermitglieder, die einander gegenseitig umarmen, denen aber auch die Anstrengung der vergangenen Stunden ins Gesicht geschrieben steht: So endete die Uraufführung einer siebenstündigen Rekonstruktion von Abel Gances Stummfilm „La Roue“ (1923) beim diesjährigen Musikfest Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Unterbrochen von drei Pausen steuerte das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Leitung von Frank Strobel zu diesem Ereignis eine überzeugende Rekonstruktion der originalen Musikkompilation bei. Stefan Drees berichtet. Null Chance für Musik in Rolando Villazóns Leipziger „Liebestrank“Zum brachial-komödiantischen Appetizer für Wagner wird an der Oper Leipzig Donizettis „L'elisir d'amore“ drei Wochen vor der „Tristan und Isolde“-Premiere. Die in Erl als Nachtigall in Braunfels‘ „Vögel“ sensationelle Bianca Tognocchi fuchtelt bei ihrer Cavatina vom „L'elisir della Regina Isotta“ an einem Album mit historischen Fotografien dieses Liebesmysteriums herum. Auch sonst verlässt sich All-round-Star Rolando Villazón im rundum aufgefrischten Remake der Inszenierung im Festspielhaus Baden-Baden ganz auf seine unverwechselbaren Mittel. Der Applaus an der Oper Leipzig feiert eine plärrige, poesiefreie, protzige Clownerie. Zu diesem Ergebnis kommt unser Kritiker Roland H. Dippel. Biedere Schwarz-Weiß-Ästhetik statt Hafenspektakel: „Tosca“ am Theater RegensburgNachdem das Theater Regensburg im Juli mit einer „Tosca“ im Hafen ein beachtliches Freiluft-Spektakel hingelegt hatte, folgte zur Spielzeiteröffnung nun die szenisch ernüchternde, musikalisch überzeugende Indoor-Version. Juan Martin Koch berichtet. Neue Musik / Musikfeature / SoundArt:
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