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Die Organisation ‘Fridays for Future’ hat für heute weltweit zu Protesten und Streiks für mehr Klimaschutz aufgerufen. Angekündigt sind Aktionen in gut 2.600 Städten in fast 160 Ländern. Zum Auftakt blieben in Australien mehrere zehntausend Schülerinnen dem Unterricht fern. Eine der größten Demonstrationen soll in New York stattfinden, wo in der kommenden Woche ein UNO-Klimagipfel beginnt. In Deutschland sind mehr als 500 Aktionen von "Fridays for Future" angemeldet. Zahlreiche Organisationen, Unternehmen, Kirchen und Gewerkschaften unterstützen die Proteste. Die Organisatorinnen rechnen bundesweit mit hunderttausenden Demonstrantinnen.“ Das meldet heute der Deutschlandfunk in seinem Newsletter.  

Wir nehmen das zum Anlass, heute noch einmal prominent auf den Essay von Bernhard König in der aktuellen nmz hinzuweisen. Wir haben den Artikel um die Möglichkeit ergänzt, ihn auch als PDF zum bequemeren Lesen herunterladen zu können

Monteverdi und der Klimawandel – Wie die Musik auf eine globale Herausforderung reagieren könnte

Ich bin die Musik, die mit süßen Klängen jedes erregte Herz zu besänftigen weiß und – bald zu edlem Zorn, bald zur Liebe – die eisigsten Gemüter entflammen kann“. Es ist La Musica selbst, die mit diesen Worten eine Oper eröffnet, die in meinen Ohren zum Schönsten zählt, was die Menschheit hervorgebracht hat. Wir können den „Orfeo“ von Claudio Monteverdi hören, wann immer wir wollen – ein kleines Wunder. 400 Jahren hat diese Musik überdauert; fast die Hälfte davon schlummerte sie völlig unbeachtet, ungespielt und ungehört in Bibliotheken und Archiven. Heute ist sie in dutzenden Interpretationen abrufbar: so frisch und lebendig, als wäre sie eben erst entstanden, und zugleich so fremd und fern wie die Vergangenheit, aus der sie stammt. Wird man diese 400 Jahre alte Musik auch in 40 Jahren noch hören, genießen und verstehen? Wir alle – Musikerinnen und Musiker, Vermittlerinnen und Veranstalter – tun viel dafür, dass dies so sei. Viel Geld, Anstrengung und Kreativität haben wir in das Ziel investiert, den Nachwuchs an die großen Schätze der Musikgeschichte heranzuführen. (Zum Essay von Bernhard König.)

Zum Thema: Das Münchener Kammerorchester auf Facebook:

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Aufwühlendes Psychogramm: Philip Venables Oper „4.48 Psychosis“ in Straßburg

Echte Partystimmung kommt im Straßburger Opernhaus nicht auf, als nach der französischen Erstaufführung von Philip Venables Oper „4.48 Psychosis“ der „Opernwelt“-Chefredakteur Albrecht Thiemann gemeinsam mit Bertrand Rossi, stellvertretender Geschäftsführer des Hauses, die Bühne betritt, um die Elsässische Rheinoper (Straßburg, Colmar, Mulhouse) gemäß der Jahresumfrage von 50 Kritikern als „Opernhaus des Jahres“ auszuzeichnen. Zu heftig waren die vergangenen 90 Minuten, in denen die Hauptfigur von ihren Depressionen erzählt, in denen das Publikum mit extremen musikalischen Mitteln die äußeren und inneren Vorgänge in einer Psychiatrie vor Augen und Ohren geführt bekommt. Georg Rudiger fasst zusammen

I am American!“ – Giuseppe Verdis „La forza del destino“ an der Deutschen Oper Berlin

Die in die Neuinszenierung der Oper „Die Macht des Schicksals“ an der Deutschen Oper Berlin eingestreuten Textblöcke evozierten bereits in der Premiere lautstarke Publikumsreaktionen und sorgten für Unterbrechungen. Zwar waren in der dritten Aufführung keine Trillerpfeifen mehr zu hören, aber erneut tobte, insbesondere im 4. Akt, ein Meinungs-Kampf in den Reihen des Publikums. Bert Brecht hätte daran seine Freude gehabt, wie nun wohl auch der Regisseur Frank Castorf. Peter P. Pachl mit Details

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Vierte Woche des Monats der zeitgenössischen Musik in Berlin. 

Am Dienstag beschließt das No Borders Orchestra seine Tournee durch den Westbalkan und Europa im Rahmen des Monats der zeitgenössischen Musik mit »B Matinée« im Berghain. Am Mittwoch eröffnet die diesjährige Ausgabe von KONTAKTE. Biennale für Elektroakustische Musik und Klangkunst mit einem Konzert des Ensemble Garage, das Musik aus der Umgebung des Feedback Studios Köln in Dialog mit zeitgenössischen Kompositionen spielt.  Premiere feiern u.a. der letzte Teil der Musiktheater-Trilogie »Stadt Land Fluss« von Daniel Kötter und Hannes Seidl und, erstmals in Deutschland, ein neues Projekt des französischen Objekttheaterkünstlers Laurent Bigot. Weitere Höhepunkte sind das Doppelportraitkonzert Óscar Escudero und Julia Mihály des ensemble mosaik sowie der ganztägige »T.I.T.O.-Marathon« mit einem Line-up aus 14 der derzeit spannendsten Turntablist*innen weltweit.

Parallel zu KONTAKTE '19 eröffnet das Festival für neues Musiktheater BAM!, das dieses Jahr durch eine Kooperation mit den Operadagen Rotterdam auch Produktionen aus Rotterdam und Amsterdam präsentiert. Wie schon 2018 vereint es in engem zeitlichen Rahmen ein dichtes Programm aufregender Ausblicke auf neue Wege im Musiktheater.

Am 28. September lädt 5 Seconds - Musik für Hall und Raum zum Mario Bertoncini Memorial mit Zeitkratzer und ZAUM_percussion in die Zwingli-Kirche ein sowie zum Solo-Orgelkonzert mit Charlemagne Palestine am 29. September.

Unbedingt einplanen sollte man zum Ende des Monats der zeitgenössischen Musik die öffentlichen Proben des Zafraan Ensemble am 30. September im Studio Börne. Zwei Proben gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess des Match Cut Festivals. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung unter marketing@inm-berlin.de wird gebeten.

Das vollständige Programm gibt es hier

Radio-Tipp

23:03 bis 00:00 | Ö1
Spielräume Nachtausgabe – Roland 808 – ein billiger Drumcomputer verändert die Popmusik

Im Jahr 1980 versucht die japanische Firma Roland, einen preisgünstigen Drumcomputer als Alternative zu dem damals sehr erfolgreichen „Linn LM-1“ zu etablieren. Ursprünglich für Alleinunterhalter und für billige Musikdemos konzipiert, ist dieser Schlagzeugcomputer ursprünglich ein kommerzieller Flop, weil die Klänge unnatürlich und robotisch sind. Dieser artifizielle Klang wird dann letztendlich der Grund für eine Erfolgsgeschichte, die mit Marvin Gaye´s „Sexual Healing“ beginnt und bis heute mit zumeist gesampelten Basstrommelklängen der 808 in der modernen Pop-, Dance und Rapmusik noch lange kein Ende gefunden hat. Gestaltung: Klaus Wienerroither

Die Radiowoche bis zum 22.9.2019

Erinnerung

250. Jahrestag: Uraufführung von „A Le tableau parlant“ (Komische Oper in einem Akt) von André-Ernest-Modeste GRÉTRY (20. September 1769 in Paris, Opéra Comique, Hôtel de Bourgogne)

180. Jahrestag: Die Uraufführung der komischen Oper Caramo oder Das Fischerstechen von Albert Lortzing findet am Stadttheater in Leipzig statt.

110. Jahrestag: Das Basler Stadttheater wird eingeweiht.

60. Jahrestag: Die Uraufführung der Oper Die Ermordung Cäsars von Giselher Klebe findet in Essen statt. 


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