Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Auf geht's in die nächste Woche hinein. Nachzuholen ist leider eine Meldung aus der letzten Woche, die wir im Nachrichtenstream übersehen haben. „Wegen antisemitischer Äußerungen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen auf das World Trade Center hat AfD-Stadtrat Donatus Schmidt seinen Posten im Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle verloren (das Fernsehmagazin “frontal21” berichtete). Der Stadtrat stimmte am Donnerstag bei einer Sondersitzung einem entsprechenden Antrag mit großer Mehrheit zu.“ Damit wird einem Wunsch der Intendanten der Theater Halle entsprochen, die diese, laut MDR bereits im Oktober äußerten: „Herr Schmidt gehört zu den geistigen Brandstiftern, die radikal für Gewalt und Ausgrenzung von Teilen der Gesellschaft und für Antisemitismus in Deutschland eintreten! […] Wir sitzen nicht mit staatsfeindlichen rechtsradikalen Hetzern an einem Tisch!“ Man wird sich nicht daran gewöhnen dürfen, dass man die Gegner freier Kunst einfach auch nur miterträgt. Insofern ist dieser Vorgang ein gutes Zeichen wehrhafter Demokratie und Kunst. Geräuschvolles Seelengemälde – Uraufführung von Chaya Czernowins „Heart Chamber“ an der Deutschen Oper BerlinErfreulich, dass die Deutsche Oper Berlin alljährlich einen Kompositionsauftrag für eine neue Oper vergibt. Die Wahl fiel diesmal auf die besonders erfolgreiche, 1957 in Haifa geborene Komponistin Chaya Czernowin. Deren erste Oper war – ein seltener Fall bei Neuschöpfungen – wiederholt inszeniert worden, unter anderem auch von Claus Guth, der damit für die Uraufführung an der Deutschen Oper Berlin prädestiniert schien. Die extrem aufwändige Produktion wurde sehr positiv aufgenommen. Peter P. Pachl rezensiert. Fascho-Fantasy um Tosca – Münchens „anderes Opernhaus“ wagt sich an Puccinis Verismo-ThrillerSeit Berlin auf dem Weg zur europäischen Metropole ist, tut sich München mit dem lange geltenden Titel „Heimliche Hauptstadt“ schwer. Doch eben zieht das Staatstheater am Gärtnerplatz, im Kern Münchens Komische Oper, mit dem Berliner Namenspartner gleich: es nimmt Werke ins Repertoire, die in Konkurrenz zum Spielplan der Staatsoper im Nationaltheater stehen. Ob diese Parallelität künstlerisch ergiebig ist, prüfte unser Kritiker Wolf-Dieter Peter. Meyerbeer de luxe! „Dinorah“ am Gerhart-Hauptmann Theater in GörlitzMeyerbeer de luxe gab es am 16. November am Gehart-Hauptmann Theater in Görlitz. Das Ensemble verstand es, das Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit Realität werden zu lassen. Mehr als nur Kehlenkunststücke zu hören und Wald-Visionen zu sehen, bekam unser Rezensent Joachim Lange am Theater, das sich als kleine Schwester der Semperoper versteht. Was sonst noch wichtig war oder wird …
Radio-Tipp18:30 bis 22:00 | BR-KLASSIK 18.30 Uhr: Foyer, Informationen und Gespräche zur aktuellen Premiere im Münchner Nationaltheater: Erich Wolfgang Korngold: "Die tote Stadt". Mit Maximilian Maier. Live zu Gast: Marlis Petersen (Sopranistin), Simon Stone (Regisseur) und Lukas Leipfinger (Dramaturg) ab 19.00 Uhr: Erich Wolfgang Korngold: "Die tote Stadt" – Oper in drei Bildern. Paul - Jonas Kaufmann, Marietta - Marlis Petersen, Frank/Fritz - Andrzej Filonczyk, Brigitta - Jennifer Johnston, und andere. Chor und Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Bayerisches Staatsorchester. Leitung: Kirill Petrenko. Präsentation: Barbara Malisch PausenZeichen: Nach dem 1. Bild: Maximilian Maier im Gespräch mit dem Tenor Jonas Kaufmann und dem Bariton Andrzej Filonczyk Nach dem 2. Bild: "Das vertriebene Wunderkind". Erich Wolfgang Korngold und die Oper. Ein Essay von Jens Malte Fischer Paul lebt zurückgezogen in Brügge, der "toten" Stadt, passiv und mutlos trauert er seiner verstorbenen Frau nach. Deren Ebenbild glaubt er in der jungen Tänzerin Marietta zu sehen. Durch einen Traum erkennt er jedoch, dass seine Gefühle für Marietta nur der krampfhafte Versuch waren, seine Frau zu neuem Leben zu erwecken. Als Marietta sich über Pauls Ergriffenheit lustig macht, erwürgt er sie - und mit dem Erwachen ist er von seinen Zwangsvorstellungen befreit. In der Oper "Die tote Stadt" beweist Erich Wolfgang Korngold seine Treffsicherheit in der Auswahl kompositorischer Mittel der Spätromantik und des Impressionismus. Fabelhaft beherrscht er den klanglich überwältigenden Orchesterapparat. Das am 4.Dezember 1920 in Hamburg und Köln am selben Abend uraufgeführte Meisterwerk wird im Münchner Nationaltheater neu inszeniert von Hausdebütant Simon Stone. In den Hauptrollen sind Jonas Kaufmann und Marlis Petersen zu erleben, am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Kirill Petrenko. BR-KLASSIK überträgt die Premiere live. Die Radiowoche bis zum 17.11.2019Erinnerung25. Todestag von Cabell »Cab« Calloway · Dirigent, Sänger, Tänzer, Komponist, Musiker (* 25. Dezember 1907 in Rochester/New York – † 18. November 1994 in Hockessin/Delaware)
Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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