Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Neues zur „Festschrift für Siegfried Mauser“Hier bleibt es nicht still. Über seinen Verlag informierte der Komponist Helmut Lachenmann nun die Öffentlichkeit (siehe SZ von gestern - liegt auch der nmz-redaktion vor), dass er sich durch die im Vorwort der Herausgeberinnen getätigten Aussagen (siehe Leitartikel von Juan Martin Koch) instrumentalisiert fühle. „Ich (…) sehe mich und die übrigen Beitragenden durch diese für mich schwer nachzuvollziehende Hymne fahrlässig instrumentalisiert.“ (Helmut Lachenmann) Damit ist er nach Peter Michael Hamel allerdings erst der zweite Autor der Festschrift, der sich zu dem Thema explizit und mehr oder minder öffentlich distanzierend geäußert hat. Im gleichen Beitrag der SZ teilen sie mit, dass das „vor vielen Monaten konzipierte Geleitwort“ ausschließlich in ihrer Verantwortung liege. Man muss das mal einordnen. Geschrieben vor vielen Monaten, erschienen ist die Festschrift vor etwa einer Woche. Es scheint kurios, dass man da nicht im Zweifel die Auslieferung vielleicht hätte stoppen können. So groß wäre der Schaden wohl kaum gewesen. Nach Angaben des Verlages liegt die Verkaufsauflage bei 120 Exemplaren. Ob dafür eine großer Offset-Druck angeschmissen wurde, scheint wenig wahrscheinlich. Der reine „Druck“ bei einem Digitaldrucker „um die Ecke“ wäre bei dieser Größenordnung auch schon für um die 1000 bis 1500 Euro (inkl. MwSt. und je nach Ausstattung) möglich gewesen. Die Dinge zu ändern, eher auch zeitkritisch gesehen, wäre nicht wirklich ein Problem gewesen, zumal der zeitliche Verlauf von Prozessen absehbar war. Fast ist man geneigt, anzunehmen, dass bei so vielen „Warnhinweisen“ (6.9. Kenntnis über das Erscheinen der Festschrift im Bad Blog Of Musick, 9.10. Urteil in Sachen Mauser beim Bundesgerichtshof, 23.10. Bekanntwerden des Vorworts der Herausgeber in der ZEIT [€], 12.11. Festschrift erscheint) aus der Öffentlichkeit, die Sache mit Absicht an die Wand gefahren wurde. Die Frage bleibt nur: Wem wollte man damit dienen und wem wollte man aber vielleicht damit vor allem schaden. Momentan wird der Scherbenhaufen leider nurmehr größer statt kleiner. Vielleicht gibt es ja eine zweite Auflage – mit anderen Auflagen :) Korngolds „Die tote Stadt“ wird im Münchner Nationaltheater gefeiertEndlich! München, die einstige „Hauptstadt der Bewegung“, deren Theater sich eifrig den braunen Kulturbarbaren angedient haben, hat ein Spielplan-Defizit. Auch im Bereich des Musiktheaters ist die alles Staunen werte Phalanx von Komponisten, die schon lange vor 1933 widerlich abqualifiziert und dann nicht mehr gespielt wurden, lang und breit. Nach 1955 jetzt endlich eine Serie von Korngolds „Opernhit von 1920“ – doch die Freude unseres Kritikers Wolf-Dieter Peter blieb nicht ungetrübt. Identitätsgewinn mit Musical – Das Brandenburger Theater holt Natschinskis „Mein Freund Bunbury“ aus der Ostalgie-Sackgasse„Denken Sie bloß nicht, dass wir uns um Sie kümmern WOLLEN.“ Berliner, besser Brandenburger Schnauze. Dieses Desinteresse der beiden Damen im Kartenverkauf ist nur geheuchelt. Sie lauern im lichten Foyer mit der beeindruckenden Glasfront zum Park auf jeden potenziellen Besucher des Brandenburger Theaters. Dort kämpft man seit der Premiere am 4. Oktober gegen eine Unterlassungssünde zu 30 Jahre Mauerfall. Ein Beitrag von Roland H. Dippel. Wenn Nixen lieben – Antonín Dvořáks „Rusalka“ an Lübecks Theater„Rusalka“, Antonín Dvořáks geheimnisvolle Wasserfee, verfehlte ihre magische Wirkung nicht. Bezaubernd und beseelt agierte sie, entzückte den Prinzen, der ihr zu einer Menschenseele verhelfen sollte, und begeisterte das Publikum. Otto Katzameier hatte das Werk durch seine stringente Regie faszinierend, obendrein bedeutsam interpretiert. Zugleich wurde die Aufführung für Stefan Vladar, dem neuen Lübecker GMD, eine glanzvolle Bühnenpremiere. Arndt Voß berichtet. Was sonst noch wichtig war oder wird …
Radio-Tipp21:00 bis 22:00 | NDR Kultur Von Margarete Zander. Die weltweit erfolgreiche Komponistin hat in Hamburg bei György Ligeti studiert. Dort erlebte sie einen Kulturschock. In ihrer Heimat Korea war sie schon ziemlich erfolgreich, da wurde sie in Hamburg mit einer ganz neuen Musiksprache und einer fremden Kultur konfrontiert. Sie hat beobachtet und gelernt, und schreibt in ihrer poetischen virtuosen Musiksprache, was sie träumt. In dieser Saison ist sie Composer in Residence und Bach-Preis-Trägerin der Stadt Hamburg. Die Radiowoche bis zum 24.11.2019Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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