Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, An Beethoven wird man dieses Jahr nicht vorbei kommen. Also, ich habe ja den Versuch unternommen, aber irgendwo ist immer Beethoven. In der englischsprachigen Ausgabe des Musikmagazins “Van” hat sich jemand die Mühe gemacht, die 10 übelsten Kompositionen Beethovens vorzustellen. Wir können aus vielerlei Gründen nicht empfehlen, diese Seite zu besuchen. In Kooperation mit dem Deutschen Musikrat feiert die ARD Beethoven. In der ARD Woche der Musik vom 20. bis 26. Januar können Sie zum Beispiel mitsingen, im Orchester mitspielen oder aus einer Playlist abstimmen, was Sie von Beethoven hören möchten, egal ob Original oder Popfassung. Ist jetzt voll das Beethoven-Experiment! - Nicht. Die Runde macht auch Igor Levit mit seinem Beethoven-Sonaten-Podcast. Vier Folgen sind beim BR bereits zu finden. Das finden wir natürlich wie alle anderen ganz toll. Es macht ja auch kein anderer. Levit zur Seite steht Anselm Cybinski, der ihm zur Seite steht. Da will ich Ihnen mal eine kleine Anekdote erzählen, ganz pointenlos. Als ich in den 70er-Jahren meine Gesamtschule besuchte, hatte ich, weil ich ja Geige lernte, den Spitznamen Mozart von meinen Mitschülerinnen erhalten. Mich hat das immer geärgert, nicht weil das anmaßend gewesen wäre, sondern weil ich doch lieber Beethoven gewesen wäre. Da war doch mehr Dampf drin, hatte ich jedenfalls so gedacht. Wildes Haar, wirres Fühlen, Extreme so überall. Nicht so ein Zuckerpüppchen wie Mozart. Naja, ich war am Anfang und Ende weder das eine noch das andere. Nur die Entwicklung der Taubheit, die grenzt langsam an diejenige Beethovens. Das bringt mich zu einem Spiegel-Interview, das mit Mauricio Kagel 1968 geführt wurde. Auf die Frage, wie man Beethoven heute spielen müsse, antwortete er: „Der Idealfall wäre, Beethoven so aufzuführen, wie er hörte. Also: ‘schlecht’.“ Immerhin da habe ich mittlerweile anderen gegenüber einen gewissen Vorteil. Das Gespräch mit Kagel endete mit diesem Souvenir, wie er es nannte: „Das Beethovenfest ist nun vorüber, und wir können wirklich sagen, daß wir viel Vergnügen ausgestanden haben. Soll ich über den Charakter des Ganzen ein Urteil fällen, so kann ich nur sagen – und alle Zeugen werden wohl beistimmen –, daß die Geschichte, was Administration, Ästhetik und Würde betrifft, eine ganz verfehlte und mißlungene war, und daß es für Beethovens Gedächtnis, Ja für ganz Deutschland selbst zu bedauern ist, daß es so gekommen.“ So, jetzt ab ins Wochenende. Mit Beethoven oder mit ohne. Leichtfüßiges Spektakel: Uraufführungen beim integralfestival in RecklinghausenNeue Musik kann bei aller künstlerischen Ambition auch unterhalten. Vor allem, wenn es um die Vertonung von literarischen Texten geht, lassen Komponisten der Gegenwart die Konvention der melodisch-linearen Liedvertonung gerne hinter sich und geben der Live-Performance allen Raum: Die Sopranistin Irene Kurka nahm sich bei einem Uraufführungskonzert im Rahmen des integralfestivals in Recklinghausen der Sache mit Humor und viel freigeistigem Esprit an. Ein Bericht von Stefan Pieper. 11 Fragen an Erika StuckyGeboren in San Francisco, mitten hinein in die Flower-Power-Zeit, ging Erika Stucky später mit ihren Schweizer Eltern zurück ins Wallis und wuchs im Spannungsfeld zwischen Bergtradition und Hippie-Freigeist zu einer formidablen Entertainerin heran. Als „Mrs. Bubble“, als „Black Widow“ oder „Spidergirl“, mit „Suicidal Jodels“, mit dem Tom-Waits-Programm „Raindogs Revisited“, als Kleinkünstlerin mit der Vokalgruppe „Sophisticrats“ oder als Solistin der George Gruntz Concert Jazz Band ist sie in den letzten 30 Jahren weltweit aufgetreten und hat ein gutes Dutzend Alben aufgenommen. 2015 ist ihr Jimi Hendrix Tribute „Call me helium“ mit Stucky-Doran-Studer-Takuma erschienen. Die Antworten. Cluster: Schlager – dialektischDie „Junge Union“ hat in Berlin zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, die unter dem Motto „Schlager gegen Links“ steht. Angeblich ist der Zuspruch so groß, dass man die geplante „Location“ wechseln muss. Wie man aus gut unterrichteten Kreisen gehört hat, soll es sich bei den zahllosen Interessentinnen vor allem um Musikwissenschaftlerinnen handeln, die sich auf dieser Veranstaltung fortbilden möchten. Welche Werke der Musik haben die Heldinnen der „Jungen Union“ denn da im Blick? Wo sind all die Schlager, die explizit „gegen Links“ wären. Außer eher den Schlägerinnen von rechts eben. Ein Cluster von Martin Hufner. Was sonst noch wichtig war oder wird …
Radio-Tipp18.01.2020: 22:04 bis 00:00 | WDR 3 Die Radiowoche bis zum 19.01.2020
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