Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Vielleicht ist es jetzt ein guter Zeitpunkt: Bereits zum fünften Mal wird in diesem seit 2012 der Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikpublizistik ausgeschrieben. Die Ausschreibung richtet sich an unter 36-jährige Autorinnen und Autoren, die sich schon (etwas) mit dem zeitgenössischen Musikleben beschäftigt haben, aber gerne tiefer in die Materie einsteigen wollen. Zahlreiche Kooperationspartner*innen (vom Landesmusikrat Thüringen über den Hessischen Rundfunk bis hin zu unserer nmz) bieten dann entsprechende Tätigkeiten an. Daneben gibt es ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. März 2020 – die genauen Ausschreibungsmodalitäten finden Sie hier. Vielleicht wollen Sie sich selbst nicht bewerben, vielleicht kennen Sie aber jemanden, den das interessieren könnte. Dann seien Sie doch so lieb, sie oder ihn zu informieren. Danke. Der übers Griffbrett tanzt – zum Tod Helmut NieberlesDas kann einem als jungem Jazz-Novizen schon mal passieren: Da lauscht man einer Swing-Combo und ordnet das aberwitzige Speed-Solo jenem Instrumentalisten zu, der mit vollem Körpereinsatz in die Saiten greift. Erst später wird einem klar, dass es sich hierbei um den Rhythmus-Gitarristen handelt… Der Solist ist jener, der da ganz ruhig und mit leicht verschmitztem Blick über sein Griffbrett tanzt: Helmut Nieberle. Ein Nachruf von Juan Martin Koch. Zum Mega-Event gepusht – „Der Rosenkavalier“ an der Staatsoper BerlinDie sich musikalisch auf hohem Niveau bewegende Neuproduktion krankt an der all zu großen Diskrepanz zwischen Inszenierungsabsicht und Inszenierungsergebnis der mit André Heller, Xenia Hausner und Zubin Mehta als Mega-Event apostrophierten Premiere an der Staatsoper Unter den Linden. Gleichwohl ein Publikumserfolg bei dem ungewöhnlich stark mit High Society aus Wien angefüllten Auditorium. Weiterlesen Stuttgarter ECLAT im Hier und Jetzt – Das Preisträger*innenkonzert2020 stand mit 43 Werken und 26 Uraufführungen erneut die Musik von heute im Zentrum – Andreas Kolb berichtet ausführlich vom Preisträger*innenkonzert des Kompositionspreises der Stadt Stuttgart mit Ashley Fure und Andreas Eduardo Frank. Weiterlesen Was sonst noch wichtig war oder wird …
Radio-Tipp20:05 bis 22:00 | BR-KLASSIK Inwieweit beeinflusst die Kenntnis der Biographie eines Komponisten unsere Haltung zu seinem Werk? Beurteilen wir die Leistung eines Künstlers anders, wenn ihm kriminelles Fehlverhalten nachgewiesen wird – bis hin zum Mord? Im Fall von Don Carlo Gesualdo da Venosa scheint es paradoxerweise fast so zu sein, als würde – aus der sicheren Distanz von vier Jahrhunderten – die ihm zur Last gelegte Bluttat die Faszination seines außergewöhnlichen Oeuvres noch erhöhen. Jedenfalls werden seine Madrigale, Motetten und Responsorien seit jeher (oft mit nur unzureichend kaschiertem wohligem Schauder) als Spiegel seiner Gewissensqualen gehört. Der Fürst von Venosa hatte seine Frau beim Tête-à-tête mit ihrem Liebhaber erwischt und beide getötet (oder töten lassen); forthin wurden schmerzhafte Dissonanzen, gewagte Harmoniefortschreitungen und chromatische Verzerrungen zum Markenzeichen seiner Musik. Aber sind Kunst und Leben wirklich so eng verwoben, wie es der Anschein nahelegt? Und soll man beim Singen den expressiven Gehalt dieser Werke noch unterstreichen – oder sich in aristokratischer Zurückhaltung üben und den Fokus auf die technische Formvollendung richten? Thorsten Preuß nähert sich diesen Fragen beim Vergleich der Interpretationen von Gesualdos wohl kühnstem, seinem sechsten Madrigalbuch. In Wettstreit treten dabei nicht nur die enzyklopädischen Gesamtaufnahmen etwa des Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe, des Complesso Barocco unter Alan Curtis oder der Compagnia del Madrigale; es werden daneben auch Interpretationen einzelner Madrigale im Rahmen von Kompilationen (z. B. durch Les Arts Florissants unter William Christie oder das Exaudi Vokalensemble) herangezogen. Die Radiowoche bis zum 16.02.2020
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