Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Aschermittwoch. Die närrische Zeit ist rum. Jedenfalls “diese”. Andere Narreteien bleiben. Eine Untersuchung des US-Verbands der Musikkünstler (AGMA) bestätigte demnach die Vorwürfe zahlreicher Sängerinnen, die dem spanischen Sänger Plácido Domingo im Zuge der MeToo-Bewegung gegen sexistisches und sexuell übergriffiges Verhalten einflussreicher Männer teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen hatten. Jetzt also entschuldigt sich der Künstler und übernimmt dafür die volle Verantwortung, vermerkt die Deutsche Presseagentur in einer Meldung. Man möchte ihm das abnehmen, aber der Zeitpunkt ist heikel. Schauen Sie bitte noch in den Artikel von Alexander Strauch vom August letzten Jahres. Da stand alles noch auf Durchzug, bei Plácido Domingo (dass „die Regeln und Standards, an denen wir uns heute messen lassen – und messen lassen sollten -, sehr unterschiedlich sind, wenn man sie mit früher vergleicht“) ebenso wie bei seinen vehementen Fürsprecherinnen Beate W. („Weil sie selbst Spaß haben wollten und weil es toll war, mit weltberühmten Männern zu flirten, und so ihre eigene Attraktivität bestätigt zu sehen“) und Maria O. („Wer aber kann heute überprüfen, ob vor 30 Jahren, in einer völlig anderen Kultur des Miteinanders, die anklagenden Frauen vielleicht eine stabile Beziehung erhofften und Domingo nur eine kleine Affäre wollte? Wer weiß, welche dieser Frauen von besseren Karrierechancen im Haifischbecken der Sängerkonkurrenz träumten? Wissen sie es selbst nach 30 Jahren noch so ganz genau?“). Jetzt zu den heutigen Themen: Komponieren im Medium der Samples – Die Epoche der literalen Musikkultur neigt sich dem Ende entgegen · Von Harry LehmannDie Digitalisierung führt zu einem Bruch mit einer tausendjährigen Musikkultur, die auf dem Lesen und Schreiben von Noten beruhte. Wurde Kunstmusik bislang im Medium der Noten komponiert, so entwickeln sich heute – nicht nur in der Populär-, sondern auch in der Kunstmusik – die Samples zum neuen Medium der Komposition. Die im 20. Jahrhundert aufkommende Popmusik hatte diesen Bruch antizipiert, aber noch nicht vollzogen. Erst wenn die Digitalisierung auch die am stärksten in der Notenschrift verankerte Musik erfasst hat, kann man davon sprechen, dass die Epoche der literalen Musikkultur zu Ende geht. Unser Thema in der nmz 2020/02. 11 Fragen an Kinga GlykDie 1997 in Polen geborene Jazzmusikerin wurde innerhalb kürzester Zeit zum Star: „Ich kann nicht so gut singen, deswegen spiele ich Bass“, sagt Kinga Glyk über sich selbst. Zu den 11 Fragen. Lustvoller Tanz ums Goldene Kalb – Uassyn in Regensburg„Normalerweise spielen wir keine Zugaben“, zeigte sich Vincent Glanzmann verblüfft über den anhaltenden Beifall nach dem Konzert mit seinem Trio Uassyn im Leeren Beutel. „Bei uns klatschen die Zuhörer sonst nicht so viel“, grinste er sichtlich angetan. „Jetzt wissen wir gar nicht …“, überlegte er kurz, „aber uns fällt schon etwas ein, was wir machen können“, und setzte sich wieder auf den Hocker hinterm Schlagzeug. Nach einigen Blicken, mit denen er sich mit seinen Mitmusikern Silvan Jeger am Bass und Tapiwa Svosve am Altsaxofon verständigte, legten die drei mit rhythmischer Prägnanz und vibrierender Energie los. Nur wenige Minuten, dann war der kurze, dichte Ausbruch freier Improvisation vorbei. Das Publikum, zahlenmäßig durchaus überschaubar, zeigte den Schweizern noch einmal, dass man mit komplexer Musik in Ostbayern durchaus reüssieren kann. Der Bericht von Michael Scheiner. nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka (Neuer Podcast)67 – Interview with Nina Brazier (in english) director for music theater. British stage director Nina Brazier describes how she moved to Germany, giving insight into starting out as a director in a new country and discussing the differences in the two working methods. She contrasts directing contemporary music theatre against classical pieces such as ''The Mariage of Figaro“, and shares with you her ideas on collaboration and structuring the rehearsal process. Finally, she discusses the challenges of working as a female director and what she wishes for the future of the music theatre world. Zum Podcast. Was sonst noch wichtig war oder wird …
Radio-Tipp23:03 bis 00:00 | SWR 2 Karen Power: … where foreigners meet für 3 Synthesizer (2019/20) | Bernhard Lang: DW30, Loops for Klaus Schulze für 3 Synthesizer (2017) | Bernhard Lang: Cheap Opera #1: Répétitions für 3 Vocoder-Stimmen, 3 Synthesizer, 1 Sequencer/Drumcomputer (2019) (Konzert vom 7. Februar 2020 im Theaterhaus Stuttgart). Ihre Leidenschaft für elektronisch generierte Musik teilen Berweck/Lang/Lorenz mit dem Komponisten Bernhard Lang. Synthesizer, sagt Lang, zeigen eine spezielle Affinität für Loops, und dementsprechend setzt er in seiner Komposition DW30 die Synthies als Loopmaschinen ein. Dieses spielerische Moment weicht in Langs Cheap Opera #1 einem bitteren Ernst: Das Stück reagiert „auf die zeitgenössischen Entwicklungen Europas in Richtung eines Kriegszustandes.“ Karen Power wiederum thematisiert die Begegnung von Mensch und Natur und lässt im Verschmelzen von natürlichen und elektronischen Klängen eine einzigartige Klanglandschaft entstehen. Die Radiowoche bis zum 01.03.2020
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