Unsere Themen – Coronavirus und die Folgen für den Kulturbereich | Bettina Wegner für Lebenswerk geehrt | Bobby McFerrin zum 70. | Radio-Tipps | Nachrichten Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, „Don't Worry, Be Happy“ Gestern schreib ich noch, es sei schwer zu sagen, welche Auswirkungen die Corona-Virus-Ausbreitung auf das Kultur- und Musikleben haben wird. Jetzt wird es immer deutlicher und konturierter: Bundesland für Bundesland sagen Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen ab. Gestern nachmittag auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer. “Mit dem Ziel, die dynamische Verbreitung des #Coronavirus zu hemmen, habe ich entschieden, dass in d. staatl. Theatern, Opern + Konzerthäusern die geplanten Veranstaltungen in den Großen Sälen ab 11.3. vorerst bis 19.4., nicht mehr stattfinden.” Er bekam dafür Rückendeckung von dem Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin. Christian Drosten auf Twitter: “Das ist eine vorbildliche und klar ausgerichtete Entscheidung. Denn hiermit schützt man gezielt höhere Altersgruppen, die von #COVID19 gefährdet sind.” Lederer wäre nicht Lederer, wenn er nicht versuchen würde, zu sehen, wie man mit den daraus erwachsenden Probleme umgehen müsse: “Wir werden jetzt drüber nachdenken mit unseren großartigen Kultureinrichtungen, wie wir aus der #CoronaVirusDE-Krise eine Chance machen. Dazu werden wir uns treffen und reden. Kultur für alle. Auch ohne große Säle. Streaming? Kleine Kunst? Ich glaube, wir werden dazu Ideen haben.” In dieser Richtung operieren bereits einige Veranstalterinnen: Gestern gab es bereits ein “Geisterkonzert” mit dem Gürzenich-Orchester Köln in der Philharmonie Köln. Die Sache ist im Fluß. Wer weiß schon, wann die nächsten Bundesländer sich der Aussetzung von Großveranstaltungen anschließen werden. Die Telemann-Festtage in Magdeburg sollen angeblich noch stattfinden (Stand 10 Uhr). Der Deutsche Kulturrat machte derweil gestern schon Nägel mit Köpfen und formulierte erste Maßnahmen zur Sicherung der Kulturlandschaft. Unter anderem: “Öffentliche Fördermittel dürfen nicht wegen des Ausfallens von Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie zurückfordert werden.” Eben gerade hat Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, auf Twitter mitgeteilt: „Ich glaube, wir brauchen einen Notfonds. Das wäre ein Fonds, um KünstlerInnen entfallene Gehälter zahlen zu können, beispielsweise in der Art eines Überbrückungskredits. Ohne solche Hilfsmaßnahmen werden wir nicht auskommen“ In Polen geht man übrigens einen anderen Weg (noch). Dort sollen alle Großveranstaltungen abgesagt werden. Aber Theater, Opernhäuser, Kinos, Konzertsäle bleiben offen. Wir versuchen Sie so aktuell wie möglich über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Die Dinge ändern sich stündlich. Bleiben Sie gesund! Oder: Werden Sie gesund! Dahinter verschwinden dann andere Nachrichten wie, dass Bettina Wegner den Deutschen Musikautorinnenpreis 2020 für ihr Lebenswerk erhalten wird; dass Plácido Domingo an der Deutschen Oper Berlin ausgeladen worden ist, an der Staatsoper Hamburg dagegen aus Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus selbst abgesagt hat; dass eine neue Studie beklagt, dass es zu wenig Musikunterricht an Grundschulen gäbe. Nicht in den Newsstream hat es allerdings eine Nachricht gebracht in der der Chefvirologe der Elbphilharmonie Hamburg, Christoph Lieben-Seutter mitteilt: “In einem Konzertsaal wie diesem hier - der ist geräumig, der ist modern, hat eine super Klimaanlage - hier ist die Gefahr auch für 2000 Leute, sich anzustecken, sicher wesentlich geringer als in einem kleinen, engem, alten Saal oder in einem Club oder ähnlichem”. … und die Akustik erst … Ach … Also. … Die Nachrichten. Deutscher Musikautorenpreis 2020:
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