Unsere Themen: Das Freiburger Barockorchester kämpft ums Überleben | Róbert Wittinger zum 75. Geburtstag | Corona-News | Nachrichten Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Wir melden uns doch noch einmal vor Ostern. Es passiert einfach zu viel und die aktuellen Bewegungen auf Halde liegen zu lassen, wäre auch etwas schade. Zum Beispiel erinnert Stefan Pohlit an den Komponisten Róbert Wittinger, der heute seinen 75. Geburtstag feiert. Kennen Sie nicht? Damit wären Sie sicher nicht allein. Höre auch das erste mal von ihm. Möchte ich nun mehr wissen! Róbert Wittinger zum 75. Geburtstag – Von Stefan Pohlit„Jetzt soll es auch schön klingen.“ So betitelte Albert-Peter Bitz am 24. Oktober 1968 in der Saarbrücker Zeitung sein Resumé der Donaueschinger Musiktage. „Keines dieser Werke brachte entscheidend Neues, auffallend war nur, in welchem Maß sich die Komponisten bemühen, gut, ja angenehm klingende Musik zu schreiben.“ Serialismus und Aleatorik befanden sich in der Auflösung, experimentelle und live-elektronische Musik dagegen noch vor der Blüte. Angesichts der Ratlosigkeit, die solch ein Vakuum mit sich zieht, war in der Frankfurter Neuen Presse von „Enttäuschung“, in der Süddeutschen von „Sorge“, in der Stuttgarter Zeitung gar von „tabula rasa“, und in der Zeit von „Frustrationen“ zu lesen. (Alles lesen) In Sachen Corona-Hilfen!Nach wie vor zeigt sich der Kulturföderalismus von seiner eher schwierigen Seite. Bund und Länder legen ganz unterschiedliche Hilfspläne im Bereich der Kreativen und Kultureinrichtungen auf. Das macht vieles schnell und flexibel an Situationen anpassbar. Manchmal führt das aber zu unschönen Ergebnissen. Die Allianz der Freien Künste plädiert für ein Soforthilfe-Modell nach Baden-Württembergischem Muster. Wie es aussieht in Deutschland in Bund und Ländern, der Deutsche Kulturrat hat gestern seine Übersicht erneuert. Stand: 9.4.2020. Olaf Zimmermann kommentiert das so: „der föderale Wirrwarr ist komplett. Immer mehr verzweifelte Künstlerinnen und Künstler und kleine Kulturunternehmer, aber auch Journalisten und Politiker melden sich bei uns und bitten um Entwirrung. Ich gebe zu, der Kulturföderalismus in Deutschland ist schon in Nicht-Krisenzeiten oft gewöhnungsbedürftig, jetzt in der Corona-Krise sind die Unterschiede schwer zu ertragen. In dem einen Bundesland gibt es zusätzlich zu den Förderungen des Bundes etwas, im nächsten etwas anderes und in manchen Bundesländern müssen die Künstler und Kulturunternehmer gänzlich auf eine spezifische Landesförderung verzichten.“ Ein kleine Angebot des Sächsischen Musikrates hat uns auch noch erreicht: Willkommen zur Corona-HOTLINE des Berufsverbandes Musik DTKV Sachsen in Kooperation mit dem Sächsischen MusikratAm Telefon sprecht ihr mit Musikern, die selbst beruflich von der Situation betroffen sind und sich für euch organisieren. Wir möchten euch helfen den geeigneten Weg und die geeigneten Mittel zu finden, damit ihr gut durch die Krise kommt. Uns ist bewusst, dass unsere Berufe im besonderen Maße von der derzeitigen Situation betroffen sind. Helft mit, dass Sachsen auch nach der Krise das starke Kulturland bleibt, dass es bisher war. TELEFON +49 (0)341 99 35 98 66 Die Hotline ist mit einer Begrüßungsansage sowie auch einem Antwortbeantworter für Rückrufbitten ausgestattet. Die Rückrufe erfolgen auch außerhalb der folgend genannten persönlichen Bereitschaftszeiten durch das Hotline-Team. Die Hotline ist zu folgenden Zeiten besetzt: „Das Freiburger Barockorchester spielt bei jedem Konzert ums Überleben“Seit zehn Tagen war Hans-Georg Kaiser nicht mehr im Ensemblehaus im Freiburger Osten. Die Eingangstür macht er mit dem Ellenbogen auf. Der lange Gang, den sonst in Probenpausen des Freiburger Barockorchesters bei groß besetzten Projekten wie den Beethoven-Symphonien rund 50 Personen beleben, ist leer und still. Durch das gekippte Fenster im Besprechungsraum scheint die Sonne, und man hört Vogelgezwitscher. Aber die Idylle trügt. Weiterlesen nmz 2020/04 - onlineDie aktuelle nmz ist in weiten Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Die junge Generation versucht sich am Sinfonieorchester Dieser und weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe nachzulesen, die wir parallel weiter befüllen. Corona-Krise – Info-Hilfspaket der nmzAktualisiert mit neuen Hinweisen zum Maßnahmenpaket der Bundesregierung. Coronavirus-Krise (Info-Hilfspaket). Die aktuellen Nachrichten zum Thema Corona-Krise finden Sie ja auf unserer Überblicksseite.
Radio-Tipp23:03 – 24:00 | Ö1 Ein Highlight im Wiener Porgy & Bess am 11. Oktober vergangenen Jahres galt Studio Dans musikalischer Ehrung des New Yorkers Julius Eastman (1940-1990). Eastman war ein afroamerikanischer Komponist, Pianist, Sänger und Tänzer; seine Musik folgte, wie er es nannte, einem „organischen“ Prinzip, demzufolge jeder neue Abschnitt eines Werkes alle Informationen der vorangegangenen Abschnitte enthalten sollte, auch wenn manchmal „die Informationen schrittweise und nach logischen Prozessen folgend ausgelassen werden können“. 1974 gab es die Uraufführung von Eastmans „Femenine“, ein Wunderwerk der Minimal Music. Die Partitur ist kaum mehr als eine Skizze von spärlichen viereinhalb Seiten für 72 Minuten Musik. Es gibt Hinweise auf Zeitabschnitte, ein paar notierte Variationen des Themas und geschriebene Anweisungen, zum Beispiel das Wort „displace“ (dt.: versetzen, verschieben) oder „zurückgehen und halten“. Die US-amerikanische Komponistin Mary Jane Leach betont, dass „Femenine“ mehr einen organischen Puls hat, „kein festes Metrum, aber auch nicht nur zufällige Schläge“. Man hätte das Gefühl von einem Downbeat, der in den späteren Stücken nicht mehr so stark auftauchen würde.“ Gestaltung: Marlene Schnedl Die Radiowoche bis zum 12.04.2020
Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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