Unsere Themen: Musik auf Abstand (2) | Praktische Hinweise zum Online-Proben mit Chören | unübersehbar #1 – Streamingempfehlungen | Nachrichten
Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,
Tag der Arbeit heute. Das klingt im Moment alles wieder so schief. Ich hoffe, Ihnen geht es gut und Sie haben das Glück zu denjenigen zu gehören, die da eben nicht arbeiten müssen.
Ich gebe zu, ich hatte nicht erwartet, dass sich wieder eine so große Menge an Informationen angesammelt hätte. Aber leider, besser, gottseidank, ist das so. Der Bund bewegt sich weiter und legt neue Programme auf. Der Deutsche Kulturrat konkretisiert seine Vorstellung des Kulturinfrastrukturfonds. Es ist einfach wirklich viel.
Umso wichtiger: Die Ratschläge zur Musik auf Abstand (Teil 2) von Bernhard König und Alon Wallach sowie Robert Göstls praktische Hinweise zum Online-Proben mit Chören.
Ihr Martin Hufner
nmz 2020/05 - online
Die aktuelle nmz ist in weiten Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Editorial und Leitartikel
Musik auf Abstand (2) · Spielräume für die Rückkehr ins Kulturleben · Von Bernhard König und Alon Wallach
Chorgesang kann tödlich sein. Als sich die Berliner Domkantorei am 9. März zu einer letzten Probe vor dem großen Shutdown traf, genügten eine unwissentlich infizierte Teilnehmerin und zwei Stunden Probe, um den Chorleiter und 80 Prozent der anwesenden Sänger*innen erkranken zu lassen – eine von ihnen musste auf der Intensivstation beatmet werden. Einen Tag später fanden sich in Mount Vernon im Nordwesten der USA sechzig Chorist*innen zum Singen zusammen. 45 von ihnen erkrankten an Covid-19, zwei verstarben. Unser Thema in der nmz.
Kein Ersatz, aber eine Chance in der Krise –
Praktische Hinweise und Ideen zum Online-Proben mit Chören
Die Corona-Pandemie hat zu Kontaktbeschränkungen geführt, die das gemeinsame Singen in jeder Art von Chorgruppe schon rein rechtlich auf längere Sicht unmöglich machen. In der Chorszene entstand schnell eine breite Diskussion darüber, ob und mit welchen Mitteln Online-Proben möglich sind. Das Fazit: Sie sind nicht nur die im Augenblick einzige Chance für die Chorarbeit, sie sind auch eine für viele Bedürfnisse sehr gute Möglichkeit. Nein, sie werden „normale“ Chorproben nicht ersetzen, aber wenn Chöre und Chorleiter online alle Möglichkeiten ausloten, werden die Proben nach der Krise im positiven Sinne nicht mehr so sein wie vorher und Online-Proben werden auch nicht mit dem Virus verschwinden. Nachfolgend einige praktische Hinweise und Ideen.
unübersehbar #1 –
Streamingempfehlungen vom 1. Mai bis zum 7. Mai
Das Internet ist in diesen Zeiten zu einem wesentlichen Hauptmedium für die Verbreitung künstlerischer Inhalte geworden. Um unseren Leser*innen ein wenig Orientierung zu bieten, wo sich das Einschalten, Zuschauen und Zuhören besonders lohnt, starten wir eine wöchentliche Rubrik mit kommentierten Tipps unserer nmz-Autor*innen. Ausgabe Nummer 1 führt an die Theater Hagen und Halle, bringt Jazz mit dem Lorenz Kellhuber Trio, macht bekannt mit dem Tagebuch von Nico & The Navigators mit dem Kuss-Quartett sowie Alexander Schuberts KI-Projekt „Av3ry“, besucht Thomas Gansch und seine Gäste und lädt ein zum Konzert des Fauré Quartetts. Was also lohnt sich - die Streaming-Tipps?
Extra für heute und morgen - in kurz (Details hier):
Auf ein Wort … mit Chefdirigent Marek Janowski
Deutschlandfunk Kultur, 1. Mai 2020, 14.05 Uhr
Audio-Stream
Lorenz Kellhuber Trio: Samadhi
Freitag, 1. Mai 2020, 20:00 Uhr @ Blackbird Music Studio Berlin
Video-Live-Stream – Website
Gansch@home
Jeden Samstag um 20.15 Uhr, Nächster Gast, Samstag, 2. Mai: Radio String Quartet
Video-Live-Stream, anschließend im Archiv verfügbar
www.youtube.com/ThomasGanschOfficial
Deutscher Kulturrat legt Resolution mit Eckpunkten für einen Kulturinfrastrukturfonds vor
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, legt heute in einer Resolution, die Position der Kulturverbände zum geplanten Kulturinfrastrukturfonds des Bundes vor. Weiterlesen
Kurzarbeit für Künstler*innen an Theatern und Orchestern soll Arbeitsplätze sichern – Bühnenverein und Künstlergewerkschaften schließen Tarifverträge ab
Gestern haben sich der Deutsche Bühnenverein auf Arbeitgeberseite und die Künstlergewerkschaften Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA), Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) und Deutsche Orchestervereinigung (DOV) auf die Einführung von Kurzarbeit an kommunalen Theatern und Orchestern geeinigt. Weiterlesen
Bund stellt 10 Millionen Euro für Corona-bedingte Schutzmaßnahmen für Kultureinrichtungen bereit
Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt aus dem Kulturetat zehn Millionen Euro für ein Sofortprogramm NEUSTART zur Verfügung, mit dem Corona-bedingte Umbaumaßnahmen in Kultureinrichtungen finanziert werden können. Das soll helfen, kleineren und mittleren Kultureinrichtungen in Deutschland die rasche Wiedereröffnung nach der Pandemie-bedingten Schließung zu ermöglichen. „Kultur stärkt gerade in diesen Zeiten gesellschaftlichen Zusammenhalt und Teilhabe“, sagte Grütters. „Kultur ist Lebensmittel für unsere Demokratie. Die Wiedereröffnung von Museen und Gedenkstätten z.B. wäre ein wichtiger, nächster Schritt zur Sicherung der kulturellen Grundversorgung.“ Weiterlesen
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Die aktuelle nmz ist in weiten Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)
„Love it or leave it!“
Nils Wograms „kleiner Schatz“ in der Box
Dieser und weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe nachzulesen, die wir parallel weiter befüllen.
Corona-Krise – Info-Hilfspaket der nmz
Aktualisiert mit neuen Hinweisen zum Maßnahmenpaket der Bundesregierung. Coronavirus-Krise (Info-Hilfspaket). Die aktuellen Nachrichten zum Thema Corona-Krise finden Sie ja auf unserer Überblicksseite.
Radio-Tipp
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Audienz in Ischl: Klaus Mann zu Gast beim letzten Operettenkönig – Ein Reenactment zum 150. Geburtstag von Franz Lehár
Von Stefan Frey. Im Mai 1945 reist Klaus Mann, Sohn des Nobelpreisträgers Thomas Mann, als Sonderkorrespondent der amerikanischen Soldatenzeitung Stars and Stripes durch das kriegszerstörte Europa. Er besucht nicht nur sein Elternhaus in München, sondern auch Richard Strauss in Garmisch und Franz Lehár in Bad Ischl. Die beiden erfolgreichsten Komponisten ihrer Epoche hatten sich mit den Nazis arrangiert und waren nicht emigriert. Doch während Strauss vor allem sich selbst bemitleidet, ist Klaus Mann von der „entwaffnenden Arglosigkeit“ Franz Lehárs irritiert. Denn Hitlers Lieblingskomponist und seine jüdische Frau empfangen ihn mit offenen Armen zur Audienz in ihrer Ischler Villa. „Ein gutaussehender Herr von 75 Jahren“ hält hier als letzter Operettenkönig Hof und berichtet offen über seine bewegte Biographie von der „Lustigen Witwe“ bis zum „Land des Lächelns“, von der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bis zum Dritten Reich. Nur über eines mag er nicht sprechen: „Bitte keine Politik! Politik ist ein schmutziges Geschäft…“
Stefan Frey hat das von Klaus Mann verschriftlichte Interview rekonstruiert und mit anderen erhaltenen Interviews Lehárs zu einem Reenactment ergänzt, also einer authentischen Nachstellung dieser historischen Begegnung mit Johannes Silberschneider als Franz Lehár und Stefan Wilkening als Klaus Mann.
Die Radiowoche bis zum 3.05.2020
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