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Man munkelt: Heute wird das Berliner Singverbot aufgehoben. Es gibt wohl deutliche Zeichen. Wie gemeinsames Singen in Berlin innerhalb von Räumen in Zukunft gestaltet werden könnte? Im Laufe des Tages werden wir es wissen. Mit Informationen zur aktuellen Lage beschäftigen wir uns auch heute. Kultur trotzt Corona würde ich gerne schreiben. Aber das klingt alles so sehr euphemistisch, als ob sich was ausrichten ließe durch Kunst. Wie Kunst und Kultur in Zukunft sich vielleicht verändern, der Frage geht Moritz Eggert in dem letzten Teil der Serie “Was kommen wird” nach.

  • Der „War-wohl-nix-o-meter“

  • Antifeministisches Belcanto-Glück: „Rita“ im Leipziger Westen

  • Unübersehbar #12 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 17.7. bis zum 23.7.2020

  • Kubes HörBar 13: Franz Joseph Clement: Violinkonzerte – Contzen / WDR Sinfonieorchester / Goebel

  • Die Kunst nach Corona wird eine andere sein als zuvor („Was kommen wird“, 4. und letzter Teil)

  • Nachrichten


Antifeministisches Belcanto-Glück: „Rita“ im Leipziger Westen

Nach „Rheingold“ auf dem Parkdeck der Deutschen Oper Berlin und dem Prunkstimmen-Paradox eines „Don Carlo“ im Pocket-Format an der Semperoper folgte mit Donizettis vollständiger Opéra comique „Rita“ die rundum gekonnt-liebenswerte, weil unexaltierte Einstudierung mit Künstler*innen der Oper Leipzig. Eine freiwillige Fleißarbeit, bei der sich von den musikstädtischen Kulturkadern kaum jemand blicken ließ. Belcanto meets Industriekultur! In der Manier von Visconti, ohne Fellinis Drastik und dafür einem Dario Fos Beziehungskomödien abgeschauten Witz. Feines Musiktheater auch für kritische Ohren – und mit einer Italianità, wie man sie im Opernhaus am Augustusplatz seit einer gefühlten Ewigkeit vermisst. Weiterlesen

Der „War-wohl-nix-o-meter“

Experimentierphasen, Workshops, Labore: überall findet man solche Formate im Bereich zeitgenössischer Musik und suggeriert damit: Ärmel hochkrempeln, hier geschieht Erstaunliches, Neues, Unerhörtes – und es ist okay, wenn ihr scheitert! Es braucht ja „Möglichkeitsräume“, in denen Scheitern dazugehört! Der Cluster von Gordon Kampe.

Unübersehbar #12 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 17.7. bis zum 23.7.2020

Es tut sich weiterhin einiges auf den Webseiten und Social-Media-Kanälen coronagebeutelter Kulturanbieter. Die zwölfte Folge unserer sommerlichen Streaming-Empfehlungen kreist um Opernstars, Tanzgrößen, barocke Meisterwerke, irritierte Städte und Menschen ohne Inhalt. Füllen Sie auf! Weiterlesen

Kubes HörBar 13 – Franz Joseph Clement: Violinkonzerte

Franz Joseph Clement: Violinkonzerte – Contzen / WDR Sinfonieorchester / Goebel.  Michael Kube meint: „Dass mit Clement und seinem eigenen ersten Violinkonzert vielleicht erst Beethovens Meisterwerk möglich wurde – man konnte bisher davon lesen, nun aber auch hören.  …“

Die Kunst nach Corona wird eine andere sein als zuvor („Was kommen wird“, 4. und letzter Teil)

Inzwischen sollten vielleicht auch die größten Zweifler begriffen haben, dass die Welt es bei Covid-19 nicht mit einer vorübergehenden übertriebenen Panik zu tun hat, sondern dass die Pandemie im Begriff ist, auf unabsehbare Zeit zu einem Dauerthema zu werden, das unsere Gesellschaft verändern und auch lange prägen wird. Moritz Eggert im Bad Blog Of Musick.

Sachsen-anhaltinisches Stipendienprogramm "Kultur ans Netz" ist gestartet

Magdeburg - Kulturschaffende in Sachsen-Anhalt können Anträge für das Stipendienprogramm „Kultur ans Netz“ bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) stellen. Mit dem Programm gewährt ihnen das Land für das Erstellen einer künstlerischen Leistung einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro monatlich, für die Dauer von bis zu drei Monaten. Weiterlesen


Nachrichten


nmz 2020/07-08 - online

Die aktuelle nmz ist in weiten Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Unterrichtsprozesse verstehen und gestalten
Ein Ansatz zur Reflexion als offene und zugleich strukturierte Herangehensweise

Diese und weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe nachzulesen.


Radio-Tipp

23:03 – 24:00 | Ö1
Von Brutalo- über Spektralmusik mittels Computer zu den Wurzeln des Kontrapunkts. Melodramatisches Triptychon von Magnus Lindberg

Mit einem Kraftakt verschaffte sich 1985 der damals 27-jährige Magnus Lindberg Gehör auf den Konzertpodien. Von der Brutalo-Musik des Orchesterwerks „Kraft“ – mit Akkorden bis zu über 70 verschiedenen Tonhöhen – hat sich der in Helsinki Geborene mittlerweile in neuerlichen Kraftakten verabschiedet. Lindberg, Schüler u. a. von Rautavaara, Donatoni, Ferneyhough und Grisey, begann in Orchesterwerken wie „Marea“, „Joy“ und „Fresco“ Musik „in einer Art kontinuierlichem Prozess zu organisieren.“ In den letzten 15 Jahren versuche er, sich „die Musik melodisch vorzustellen, also horizontal und dazu den vertikalen Zusammenklang – also ist mein Zugang nun diagonal“. Er sah sich „gezwungen, klassischen Kontrapunkt“ zu studieren. Mit Hilfe des Computers komme er „sehr nahe an die echten Wurzeln des Kontrapunkts, zu Guillaume de Machaut und seiner Zeit.“ Mit einem 2015 uraufgeführten und nun auf CD vorliegenden melodramatischen Triptychon erreichte diese Entwicklung einen neuen Höhepunkt. „Accused – Three interrogations“ für Koloratursopran und Orchester verwendet drei authentische Verhörprotokolle aus drei Jahrhunderten. Die finnische Koloratursopranistin Anu Komsi singt sowohl die Texte der Ankläger als auch jene der Angeklagten, Hannu Lintu leitet das Symphonieorchester des Finnischen Rundfunks. Gestaltung: Peter Kislinger

Die Radiowoche bis zum 26.7.2020


Ich mache mich derweil auf den Weg zu meiner Hausärztin. Der Hexenschuss, vielleicht doch ein Bandscheibenvorfall? Hätte nie gedacht, dass irgendwann die Zipperlein sich jemals so breitmachen würden.

Martin Hufner

 


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