Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Soll man berichten oder soll man es lassen? Das Musikmagazin pizzicato aus Luxemburg hat sich dafür entschieden, nicht zu berichten. Und berichtet: „Die vornehmlich aus Vertretern der Schallplattenindustrie zusammengesetzte Jury des sogenannten Opus Klassik hat wieder ihre Preise bekannt gegeben und sich somit erneut selber gestreichelt und geliebkost. Wegen der Irrelevanz der Preise und weil größere Segmente des Marktes völlig unbeachtet bleiben, werden wir darüber nicht berichten.“ Insbesondere der letzte Teil der Begründung ist beachtenswert, bei allem Preisgewimmel und Nominiertsein-Glück, da sind so viele Segmente des Klassik-Musik-Sektors, die hintenwegkippen. Wir haben immer wieder dagegen über den Preis berichtet. Allerdings nach Möglichkeit in kritischer, journalistisch gebotener Distanz. Abstand halten ist auch hier sehr wichtig. Manchmal gehen unsere Autor*innen aber auch noch weiter und behaupten, dass einer so geballte Intelligenz im Phonomarkt auch bestimmte Fehler nicht unterlaufen sollten wie in diesem Jahr wieder geschehen. Am Rande der Lächerlichkeit. Da wurden selbst Tote zum Leben wiedererweckt. Korngold, Eisler? Kenn’ ick. - Fehlermachen, das darf natürlich jeder und jede mal. Aber in so einer Kaskade, die vom Einreichen bis zur offiziellen Darstellung reicht? Da hat wohl niemand wirklich ein Auge drauf gehabt. Hingegen aktuell und in Farbe, die Streaming-Tipps für die nächste Woche in der nmz. Unsere Themen heute:
Unübersehbar #17 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 4.9. bis zum 10.9.2020Während Marina Abramović an der Bayerischen Staatsoper Maria Callas sieben Tode sterben lässt, zelebriert Classic@Home eine „Ode an das Leben“. Damit und mit zwei Live-Konzerten der Ensemble Modern Akademie wünscht die nmz Online Redaktion einen guten Start in den Stream-September. Weiterlesen Cluster 2020/09: Auferstanden von den Toten …… und dem Opus Klassik zugewandt. So erstanden in diesem Jahr die Komponisten Erich Wolfgang Korngold und Hanns Eisler von den Toten, um beim bedeutendsten Klassikpreis der Gegenwart in Kategorie Komponist/Komponistin des Jahres nominiert zu werden. Das hatte im Vorjahr auch Cesar Cui (der von Cui Bono, von U2) geschafft. Ein Indiz für die Absurdität des Opus Klasssss …. Martin Hufner zum Opus Cluster. Kunstfest Weimar: Straßenopern im 15-Minuten-TaktAnämische Stille kann man der Klassikerstadt Weimar nicht vorwerfen. Manchmal ist hier die Hochkultur so laut wie das traditionelle Zwiebelfest oder die Partys im Kasseturm. Etwa wenn beim Kunstfest Weimar (bis 13. September) die Beschallung der „One Minute Show“ aller Sparten am vergangenen Montagabend locker vom Balkon des Deutschen Nationaltheaters bis zum einen Kilometer entfernten Neuen Museum hörbar war. Oder wenn Benny Claessens‘ Songs in der Uraufführung von Sibylle Bergs „Paul oder Im Frühling ging die Erde unter“ die Anwohner um die temporäre Spiel-Location Alte Feuerwache aus der coronalen Lethargie reißen. Beim Parcours der sieben „Wegwerfopern“ durch die Altstadt gab es vitale Musik zu Miseren jeder Art: Outdoor-Operas mit echtem Hund und falschem Alkohol – sozusagen mit feuchter Schnauze und glänzenden Augen. Weiterlesen Michael Kubes HörBar 16: SinfonikMussorgsky / Ravel – Les Siècles / Roth: „Dass bei diesen oft gehörten Kompositionen aber das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, zeigen François-Xavier Roth und sein Orchester Les Siècles, die sich bereits mit zwei anderen CDs als herausragende Ravel-Interpreten empfohlen haben.“ Die 24 Tonarten und ihre bekanntesten Werke – Folge 4: cis-MollNachrichten | Berichte | Rezensionen nmz 2020/09 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Hoffentlich wie angekündigt nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe. Radio-Tipp22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur Von Antje Stiebitz. Im indischen Bundesstaat Gujarat, in der Stadt Dwarka steht ein Tempel, der uraltes Wissen über religiöse Melodien und Gesänge bewahrt: das Samaveda. Die Textsammlung des Samaveda gilt als eine Wurzel der klassischen indischen Musik und des Tanzes. Gegründet wurde der Tempel Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts. Die Texte des Rigveda und Samaveda geben vor allem präzise Anweisungen, wie Opferhandlungen vollzogen werden. Vier Priester sind notwendig, damit das Ritual ordnungsgemäß ablaufen kann. Ein Besuch im Tempel Shardapit Math. Die Radiowoche bis zum 6.9.2020Meine Damen und Herren: Erholen Sie sich gut über das Wochenende oder arbeiten Sie gesund und bequem. Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter.Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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