Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Wenn Sie sich durch diesen aktuellen Newsletter hindurchlesen, werden Sie viel zu tun haben. Es fällt schwer, etwas als wichtiger und anderes als weniger wichtig zu klassifizieren. Das Wochenende steckte voll mit Premieren in Regensburg, Berlin, Nürnberg, Halle und im Kraftwerk Plessa. Daneben fand die Hauptarbeitstagung des Verbandes deutscher Musikschulen statt, die Mitgliederversammlung der GEMA ging bis letzten Freitag virtuell über die Bühne …

Eine kleine Meldung soll hier nicht unkommentiert bleiben: Die AfD regt sich darüber auf, dass Igor Levit das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. Nein, sie ist laut Schlagzeile “erbost”. Wenn es eines weiteren Beweise bedurft hätte, wie sehr neben der Spur und auf Abwegen diese Partei ist, dann nicht zuletzt auch durch diesen Vorwurf. Das Fatale daran: es gab verschiedentlich Kritik an der Auszeichnung auch von Seiten des musikalischen Universums (Axel Brüggemann im SWR und Hartmut Welscher auf Deutschlandfunk Kultur), die gleichwohl sachliche Argumente anführen, über die man gleichwohl auch sachlich diskutieren könnte. Aber irgendwie ist niemandem zur Zeit nach Diskussion. Der Zeitgeist treibt es wild und strudelt einen nach unten und oben zugleich.

Darum heute ein Wunsch in alle Richtungen: Bleiben Sie alle besonnen. Lassen Sie sich von guter Musik und schönen Texten, leckerem Essen und frischer Luft mitreißen, nicht vom Info- und Aufregungsstress.

Unsere Themen heute im Schnelldurchlauf:

  • Musikschulen gegen Corona-Folgen sichern

  • Georg Friedrich Händels „Teseo“ an der Oper in Halle

  • Waldesruh in Berlin

  • Monteverdis „L’Orfeo“ in Nürnberg

  • Kammermusikfestival in Regensburg

  • Lausitz-Festival flutet Brandenburg und Sachsen

  • Unübersehbar #21 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 2.10. bis zum 8.10.2020

  • Kubes HörBar #18 in der nmz: Kammermusik

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


Schwerpunkte

Musikschulen gegen Corona-Folgen sichern – Strukturen und Zukunftsfähigkeit stärken

Koblenz/Bonn - „Musikschulen gegen Corona-Folgen sichern - Strukturen und Zukunftsfähigkeit stärken!“ ist der Tenor der Koblenzer Erklärung, die der Verband deutscher Musikschulen (VdM) auf seiner Hauptarbeitstagung und Trägerkonferenz am 2./3. Oktober 2020 in Koblenz verabschiedet hat. Darin fordert der VdM von Bund und Ländern, in einem weiteren Digitalpakt die Musikschulen als öffentliche Bildungseinrichtungen durch angemessene Investitionsförderung in die digitale Infrastruktur ebenso zu unterstützen, wie die allgemeinbildenden Schulen im bisherigen Digitalpakt. Weiterlesen

Medea.Reflexionen – Martin G. Berger inszeniert eine eigene Version von Georg Friedrich Händels „Teseo“ an der Oper in Halle

Georg-Friedrich Händels fünfaktiger „Teseo“ könnte gut und gerne auch unter normalen Bedingungen „Medea“ heißen. Besonderes aber in der Version, die Regisseur Martin G. Berger (33) jetzt von der eigentlich geplanten Inszenierung für die gecancelten Händelfestspiele auf Coronabedingungen herunter gedimmt hat. Momentan mit in Halle erlaubten 160 Zuschauern und den hinein inszenierten Abständen auf der Bühne. Und mit einer Besetzung, bei der neben dem Dirigenten am Cembalo, neun Musiker des Händelfestspielorchesters, die durch zwei in den Ranglogen ergänzt werden, diesmal reichen müssen. Weiterlesen

Waldesruh: „Karl, der Käfer“ trifft an der Deutschen Oper Berlin auf Morton Feldmans „Triadic Memories“

Als ein „Dokumentarisches Musiktheater“ versteht sich die jüngste, von Michael Wilhelmi arrangierte, von Anna-Sophie Mahler inszenierte und Sophie Krayer aufwändig ausgestattete Produktion an der zweiten Spielstätte der Deutschen Oper Berlin – ein ungewöhnlicher Theaterabend mit Musik von Morton Feldman, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Schubert und Richard Strauss. Weiterlesen

Monteverdis „L’Orfeo“, zeitgenössisch fortgeschrieben am Staatstheater Nürnberg

Als erste Opernpremiere der neuen Saison hat Nürnbergs Staatsintendant Jens-Daniel Herzog als Regisseur Claudio Monteverdis „L’Orfeo“ auf die Bühne gebracht. Die gekürzte und stellenweise stark modernisierte Orchesterfassung stammt von Frank Löhr und Joanna Mallwitz. Hörenswert, findet unser Kritiker Juan Martin Koch. Weiterlesen

Wohltuende Überdosis: das Kammermusikfestival Regensburg feierte eine gelungene Premiere

Den widrigen Bedingungen zum Trotz hat das neue Kammermusikfestival Regensburg einen beachtlichen Start hingelegt. Die stilistischen Bögen waren weit gespannt, die Besetzungen hochkarätig. Juan Martin Koch zieht erfreut Bilanz: Weiterlesen

Walzer mit Variationen: Lausitz-Festival flutet Brandenburg und Sachsen mit Kunst und Kultur

Diese Namen findet man sonst nur an den großen Häusern der Welt: Martha Argerich, Isabel Karajan, Gidon Kremer, Mischa Maisky … – sie und viele andere kommen in kleine Dorfkirchen und Industriedenkmäler, in die Theater von Cottbus bis Zittau zum Lausitz-Festival. Weiterlesen

Unübersehbar #21 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 2.10. bis zum 8.10.2020

Ob Sie Ihre nächsten gepflegten Stream-Abende im Markgräflichen Opernhaus, in der Elbphilharmonie oder doch lieber im Gefängnis verbringen wollen, wissen wir nicht. Vorsichtshalber haben wir das wöchentliche Paket noch um einige Angebote aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen ergänzt. Gebührend würdigen, bitte! Weiterlesen

Kubes HörBar #18 in der nmz: Kammermusik

Weber / Krommer – Eric Hoeprich / London Haydn Quartet: Michael Kubes Fazit: „Die vorzügliche Einspielung überzeugt vor allem durch die Selbstverständlichkeit, mit der die Werke ohne szenische Zuspitzung (Weber) realisiert werden.”

GEMA-Mitgliederversammlung erstmals virtuell

Vom 29. September bis 1. Oktober fand die diesjährige Mitgliederversammlung der GEMA statt, aufgrund der Corona-Pandemie vollständig auf virtuellem Wege. Beschlossen wurden wie in jedem Jahr eine Reihe von Regelwerksänderungen, darunter eine Regelung, die eine effizientere und wirkungsvollere Lizenzierung von User-Generated-Content-Plattformen ermöglicht. Einigkeit bestand, dass zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffene Musikschaffende erforderlich sind. Weiterlesen

AfD erbost über Verdienstorden für Pianist Levit

Berlin - Mit Empörung hat die AfD auf die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik an den Pianisten Igor Levit reagiert. Levit sei nicht nur Musiker, sondern «er tritt in der Öffentlichkeit vor allem als politischer Aktivist mit radikalen linken Ansichten auf», schrieb die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, in einem am Freitag verfassten offenen Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weiterlesen

Jazzfest Berlin 2020 – Jetzt erst recht: Now is the time!

Die Verbindung der Jazzszenen in Berlin und New York steht im Zentrum der dritten Festivalausgabe der künstlerischen Leiterin Nadin Deventer. Das Festival präsentiert Live-Konzerte im silent green Berlin, im Roulette in Brooklyn New York und deutschlandweit in acht Rundfunkstudios sowie zahlreiche Auftragsarbeiten, darunter multimediale Projekte und Video-Produktionen. Alle Projekte werden im Radio übertragen und auf ARTE Concert sowie Berliner Festspiele on Demand gestreamt. Weiterlesen

Nachrichten | Berichte | Rezensionen


nmz 2020/10 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Vermittler, Zusammenfasser und Spurensucher
Uwe Rasch zum Tod des Musikologen und Hochschullehrers Nicolas Schalz

Universalist mit Tiefe
Zum Tod des Bassisten und Komponisten Gary Peacock

Die Sphinx des Chansons
Zum Tod der französischen Ikone Juliette Gréco

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


Radio-Tipp

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Zhu Shi-Ruis „In Umbra“ –
Chinesische Komponisten im Zeitalter der Globalisierung

Von Ralf Kohler. Der Zusammenhang zwischen Globalisierung und Kunst steht seit mehr als einem Jahrzehnt im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Am Beispiel der Arbeit des chinesischen Komponisten Zhu Shi-Rui wird in der Sendung eine Ästhetik vorgestellt, die dezidiert darauf ausgerichtet ist, westliche Einflüsse mit traditionellem chinesischen Material zu konfrontieren und zu verbinden. Im Mittelpunkt steht Zhus Komposition „In Umbra“, ein szenisches Werk in vier Sätzen, das Gedichte und Epitaphien aus verschiedenen Kulturräumen und historischen Zeiträumen kombiniert.

Die Radiowoche bis zum 11.10.2020


Martin Hufner

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