Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Es entbehrt nicht einer gewissen Absurdität. Kulturveranstaltungen finden im November nicht statt, obwohl immer wieder betont wird, sie seien relativ sicher und trügen nur wenig zum Infektionsgeschehen bei. Ganz genau weiß das aber niemand, Kulturveranstaltungen konnten an sich toll abgefedert sein oder wie in Dresden bei den Jazztagen komplett irre. Das im Sinn und im Sinn auch, dass Musikkultur natürlich nicht ein begrenztes Phänomen ist auf ein paar Opernhäuser mit modernster und klügster Besucher*innenführung und genialen Lüftungssystemen. Und die Frage, wie man dahin kommt und wieder weggeht. An solchen Diskussionen will ich mich nicht beteiligen, da haben schon zu viele Leute zu klare Antworten. Absurd ist es dennoch: Denn um die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Zusammenhang mit der Schließung von Kultureinrichtungen zu “messen”, müssten diese hoffen, dass die Pandemieentwicklung nicht gestoppt würde, um zu “beweisen”, dass man daran eben keinen Anteil hat. Eine funktionierende Eindämmung der Pandemie würde die Maßnahmen umgekehrt gewissermaßen Weise legitimieren. Aber kann man sich das als Kultureinrichtung wünschen? Eine Ausweglosigkeit. Vielleicht macht uns das viele private gestammelte Modellieren von Entwicklungen aber auch bloß irre, weil man Fakten, die durch Zahlen wirken, nicht 1:1 nehmen kann, sondern in einem viel komplexeren Zusammenhang sehen muss. Passen Sie gut aufeinander und auf sich selbst auf, das kann man allerdings immer sagen. Unsere Themen im Schnelldurchlauf:
Glosse: Hirn aus, Gas einDas Geistige kommt in dieser Pandemie zu kurz. Okay. Große Leuchten hat die Musikbranche ja nie hervorgebracht. Im Land der Dichter und Denker motzt(e) man zwar gegen Atomkraftwerke – dann wurden jene allerdings auf einen Truck gepackt und dienten der energetischen Versorgung der Europa-Tournee. Doch Tourneen gibt‘s gerade nicht. Folge: Zahlreiche Aufmerksamkeitsdefizitsyndrome und Übersprungshandlungen in der Popbranche. Eine Anamnese zweier Fälle. Ferchows Fenstersturz 2020/11. Deutscher Musikrat fordert Anpassung und Verlängerung der „Novemberhilfe“Die „Novemberhilfe“ der Bundesregierung soll erstmals seit Beginn der Corona-Maßnahmen Soloselbstständigen die Auszahlung eines von ihrem Einkommen 2019 abhängigen „fiktiven Unternehmerlohns“ ermöglichen. Sie ist als Überbrückungsmaßnahme für die Zeit des zweiten Lockdowns geplant, von dem das Kulturleben in besonderem Maße betroffen ist. Dass der Lockdown nach dem November verlängert wird, scheint inzwischen allerdings außer Frage zu stehen. Am 25. November 2020 berät die Bundeskanzlerin erneut mit den Ländern über die aktuellen Corona-Maßnahmen. Weiterlesen Carsten Brosda: Bei Lockerungen Kulturorte vorrangig öffnenBerlin (dpa) - Bei einer möglichen Entschärfung der Corona-Maßnahmen will die Kultur in der ersten Reihe stehen. «Wenn wir über Lockerungen reden, dann muss klar sein, dass auch aufgrund des besonderen Ranges der Kunstfreiheit in unserer Verfassung Kulturorte vorrangig zu öffnen sind», sagte neue Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda, der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Berlin. Weiterlesen Kurt-Masur-Stipendium 2021/22 geht an Israelin Bar AvniHalle - Das IMPULS-Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt vergibt seit 2019 ein IMPULS-Dirigierstipendium in Kooperation mit dem Internationalen Kurt-Masur-Institut und der Oper Halle. 2021/22 geht das Stipendium an die die israelische Dirigentin Bar Avni. Die junge Musikerin ist dem IMPULS-Festival schon seit längerer Zeit eng verbunden. Weiterlesen Unübersehbar #28 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 20.11. bis zum 26.11.2020Auch da stecken immerhin ein paar unserer Gebühren drin: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann kraft seiner Infrastruktur weiterhin flexibel agieren und viele seiner geplanten Programme als Livestream anbieten. In den kommenden Tagen stehen der WDR mit seinem Funkhausorchester, der BR mit dem Sinfonieorchester und der SWR mit dem Vokalensemble bereit. Dazu Zeitgenössisches aus Leipzig und Wien sowie Barockes aus Stuttgart. Zauberhaft! Weiterlesen Nachrichten | Berichte | Rezensionen Speziell zum „Lockdown“ und den Folgen nmz 2020/11 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Hochfrequente Doppelbelichtungen Leise in den Herbst Klassische Alben, zu preisgünstigen Paketen geschnürt Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe. Radio-Tipp23:03 – 24:00 | Ö1 Der österreichische Komponist Klaus Lang – selbst ein virtuoser Organist – sorgte für eine spektakuläre Uraufführung im Rahmen von Wien Modern. Sein Werk „tönendes licht“ wurde für die im Wiener Stephansdom rund um das Publikum verteilten Wiener Symphoniker konzipiert, aus der Taufe gehoben wurde es am Donnerstag, 19. November 2020 unter Mitwirkung von Organist Wolfgang Kogert an der überarbeiteten Riesenorgel der Kirche und Peter Rundel am Dirigentenpult dieses außergewöhnlichen Aufführungsortes. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph. Die Radiowoche bis zum 29.11.2020Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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