Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, ich schaue nochmals kurz zurück. Im letzten Newsletter beklagten wir die Haltung der CDU in Sachsen-Anhalt in Sachen Rundfunkbeitrag. Mittlerweile hat der dortige Ministerpräsident seinen Innenminister entlassen. Grund: zerstörtes Vertrauensverhältnis. Das ist das eine. Ob jetzt allerdings die Fraktion der CDU Sachsen-Anhalt nicht doch noch gemeinsame Sache mit der AfD macht, ist weiterhin offen. Das bereitet Sorge. Theater und Infektionsschutz Während also in Deutschland (und weltweit) die Lage in Sachen Bewältigung der Corona-Pandemie vor weiteren, nicht nachlassenden Aufgaben steht (kurz gesagt: die Zahlen gehen nicht runter, die Intensivstationen zahlreicher Krankenhäuser sind längst am Limit oder darüber hinaus, sehen das einige Künstler aus dem Bereich des Musiktheaters offenbar als nicht so wichtig an und wollen heute Klage beim Bayerischen Verwaltungsgericht gegen die Schließung der Theater und Konzertsäle einreichen. Alexander Strauch hat das im Bad Blog Of Musick kommentiert. Wie diese Klageabsicht wohl außerhalb dieser Künstler*innenschaft wahrgenommen wird? In einem Kommentar unter dem Text von Alexander Strauch schreibt “k”: “ich glaube kaum, dass die Aktion von der breiten Masse der Bevölkerung gut angenommen wird. Diese Künstler, die jetzt klagen, leben nicht prekär, man schiebt ja sogar ihre Prominenz in den Vordergrund. Es wird eher als kindische Ego-Aktion von ‘auf den Wolken lebenden’ Künstlern wahrgenommen, die nicht gescheit denken können. Und dieses Image schadet auch den kleinen Künstlern, die mangels Verehrungskomponenten eher gesagt wird, dass sie doch was Gescheites hätte lernen sollen.” Interessant und klug auch der Kommentar des Intendanten des Theaters Rudolstadt, Steffen Mensching zum Aktionstag der Theater am 30. November - und warum man daran nicht teilgenommen hat. Gibt es leider nur als Video-Statement. Schlechte Nachrichten gibt es auch in Sachen Radiowoche Jazz und Neue Musik. Die Suchmaschine der ARD in Sachen Radio funktionierte nur bis 6.12.2020. Seither spuckt sie keine Ergebnisse mehr aus. Mehrere Anfragen an ARD-Presse oder radioprogramm@ard.de - Tweets etc. blieben unbeantwortet. Daher können wir Ihnen gerade auch nicht sagen, wie es weitergeht. Aktuell finden Sie hier die Sendungen von Ö1 und BR-KLASSIK, die gesondert zugesendet werden. Wenn aber jemand, jemanden kennt, der weiß, was da zu unternehmen wäre, würde ich mich freuen. Mein Zitat des Wochenendes aus dem Gespräch, das Ute Schalz-Laurenze mit dem Bassisten Patrick Zielke führte: “Ich singe am Abend ja genug Töne, da können auch mal drei zur Seite gehen.” Unsere Themen im Schnelldurchlauf:
An der Bar das Leben vergessen – die Kölner Oper ging mit Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“ ins NetzDas Virus, bei dem man auch von dessen Design-Abbild auf dem Bildschirm langsam genug hat, treibt immerhin die Digitalisierung voran. Auch die der Opernhäuser bzw. der Übertragung ihrer Produkte ins Netz. Manche von ihnen sind damit schon ziemlich weit. Die Opernhäuser in München, in Zürich oder in Wien, um nur die routiniertesten Beispiele zu nennen. Jetzt hat auch die Oper in Köln nachgezogen. Mit George Benjamins „Written on Skin“ als Video-on-Demand. Und gleich danach mit der Liveübertragung von Tatjana Gürbacas Inszenierung von Erich Wolfgang Korngolds Jugendwurf „Die Tote Stadt“. Weiterlesen Digitales Belcanto-Glück vom Gärtnerplatz: Donizettis „Anna Bolena“Die bald 50 Jahre alte Inszenierung von Humperdincks „Hänsel und Gretel“ machte den Anfang, am 4. Dezember folgte Donizettis „Anna Bolena“ und am 17. Dezember gibt es im Staatstheater am Gärtnerplatz die Premiere von Eduard Künnekes Operette „Der Vetter aus Dingsda“. Alles digital. Die beiden Münchner Musiktheater-Intendanten beißen die Zähne zusammen – mit (Video-on-Demand)-Aufführungen. Die Online-Premiere von „Anna Bolena“ erwies sich als ernstzunehmende Meisterung der anspruchsvollen Oper. Weiterlesen Ein großer Preis für das Strauss‘sche Erotikmonster – Gespräch mit dem Bremer Bassisten und Träger des Theaterpreises „Der Faust“ Patrick ZielkeDen renommierten und damit begehrten Theaterpreis „Der Faust“ gibt es seit 2006. Er wird jährlich in allen Theatersparten wie Schauspiel, Regie, Oper, Bühnenbild, Kinder- und Jugendtheater, Tanz und natürlich für Rollenporträts in Schauspiel und Oper vergeben. Schon einige Male gab es Nominierungen für Bremer Produktionen bzw. Sänger*innen: 2017 war es Sängerin Nadine Lehner für ihre Kundry, Opernregisseur Paul Georg Dittrich für Wozzeck, 2019 gewann ihn dann Birgit Freitag vom Kinder und Jugendtheater für ihr Stück „Für Vier“. Weiterlesen Alexander Strauchs Kommentar zu Klageabsichten in Bayern gegen die Schließungen der Theater und KonzertsäleAm Freitag war auf dem Onlineauftritt von BR-Klassik zu lesen, dass am folgenden Montag (7.12.20) eine Gruppe um den Sänger Christian Gerhaher und den Dirigenten Hansjörg Albrecht vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof München auf Aufhebung der „pauschale(n) Schließung von Konzert- und Opernhäusern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“ klagen will. Auf einer Pressekonferenz wollen sie das ebenfalls am Montag konkretisieren. Allerdings ist die Kernaussage so deutlich, dass man sich jetzt schon Gedanken dazu machen kann. Weiterlesen mit mittlerweile 15 Anmerkungen aus der Community. Unübersehbar #30 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 4.12. bis zum 10.12.2020Opernopulenz und musiktheatrale Transformationen, Verbeugungen vor Helmut Lachenmann und Matthias Kaul, 40 Gratulationen für das Ensemble Modern und eine Dresdner Schattensuche. Mit dieser Auswahl machen wir unübersehbar die 30 voll. Wir hoffen, Sie fühlen sich beschenkt. Weiterlesen Die Corona-Kultur-News vom 2. Advent«Bei Anruf: Kunst!» - großes Interesse an Magdeburger Aktion +++ Merkel: «Uns fehlt, was die Künstler uns sonst geben» +++ Dresdner Kreuzchor sagt wegen Corona-Fällen alle Auftritte ab +++ Staatstheater Cottbus hofft auf Wiedereröffnung im März +++ Mosel Musikfestival plant für 2021 zunächst mit rund 20 Konzerten. Weiterlesen Nachrichten | Berichte | Rezensionen
nmz 2020/12-2021/01 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Schmerzhafte Überzeichnung trotz Aufstockung Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe. nmz-Umfrage zur digitalen Zukunft der neuen musikzeitungWer noch nicht an der Umfrage teilgenommen hat, kann dies immer noch tun. Bis zum 31.12.2020 ist die Teilnahme möglich. Und hier geht es zur Umfrage. Radio-Tipp23:03 – 24:00 | Ö1 Bereits zum 20. Mal gaben die Stadt Klagenfurt und das Musikforum Viktring Komponistinnen und Komponisten jeglicher Nationalität und ohne Altersbeschränkung die Möglichkeit, sich für den Gustav Mahler Kompositionspreis zu bewerben. Es sollte ein Werk für Violine, Altsaxophon (alternativ auch Tenorsaxophon möglich) und Klavier eingereicht werden, die Dauer war auf zehn bis max. 15 Minuten anberaumt. Am 2. Oktober 2020 fand das Preisträgerkonzert statt, bei dem das Trio Klavis die von einer vierköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Johannes Berauer preisgekrönten Kompositionen präsentierte. Die Siegerstücke kamen aus Ungarn, Österreich und Italien: Der erste Preis ging an „Miracles of Interstellar“ von Viktor Molnár, der zweite an „blau“ von Florijan Lörnitzo und der dritte ab „Erklang die Nacht“ von Raffaele Grimaldi. Gestaltung: Angelika Benke Die Radiowoche bis zum 13.12.2020Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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