Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Geht Ihnen das nicht auch auf den Geist: Dieses Diskutieren über Öffnen, Lockern oder Schließen von Kultureinrichtungen, gemixt mit Grundsatzdiskussion über Grundrechte, Letalitätsziffern? Die Diskussion wird so sehr überfrachtet mit grundsätzlichen Erwägungen, dass sie praktisch (also als Praxis) komplett durcheinandergewirbelt scheint und damit Beklemmungen erzeugt. 

Manifest RESTART des Forums Veranstaltungswirtschaft – ein Schritt nach vorne!

Gestern  hat das Forum Veranstaltungswirtschaft, die Allianz maßgeblicher Wirtschaftsverbände der Veranstaltungswirtschaft, eine Online-Pressekonferenz abgehalten, die einen Ausweg aus der Misere zumindest in Fragen öffentlicher Veranstaltungen andeutet. Eine Art Befreiungsversuch. Sie haben nämlich verschiedene Faktoren einfach in ihren Dimensionen zu einer Art Matrix zusammengelegt. Auf der einen Achse die Inzidenz-Zahlen, auf zwei weiteren Arten und der Veranstaltungen (nach Raumgröße …) und nach Art der möglichen Hygienekonzepte. Was zunächst sehr so kompliziert wirkt wie das Kursbuch der Deutschen Bahn in den 80er Jahren, entpuppt sich als auf den ersten Blick tragfähiger Lösungsansatz, der von Club- bis zu Open-Air-Veranstaltungen wahrscheinlich wirklich über 90 Prozent aller Veranstaltungsformen abbilden kann. 

Der immense Vorteil dieses Konzeptes: Man kann sich an Fakten halten und muss nicht derartige Kulturveranstaltungen zwischen Schul- und Baumarktöffnungen plazieren und mit Grundrechtfragen versehen. Das Virus interessiert sich nicht für das Grundgesetz oder die politische Struktur einer Gesellschaft. Es orientiert sich daran, wie es sich vervielfältigen kann - und wir interessieren uns dafür, wie man das verhindern kann. 

Man will Teil der Lösung sein. Der Weg ist genau der Richtige. Ob die einzelnen Einschätzungen so präzise korrekt sind, das muss noch aktuell offenbleiben. Es wäre wünschenswert, wenn sich das Expert:innen, die sich mit Pandemien und Infektionskrankheiten auskennen, mal auf Herz und Nieren durchchecken könnten. Lesen Sie aber einfach die Pressemeldung zum Thema und machen Sie sich selbst ein Bild.

Unsere nmz-Themen im Schnelldurchlauf: 

  • Leoš Janáčeks „Tagebuch eines Verschollenen“ im Stream der Bayerischen Staatsoper

  • Unübersehbar #38 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 5.2. bis zum 11.2.2021

  • Kubes HörBar in der nmz: Ausgabe 27 – Oper im 19. Jahrhundert

  • Forum Veranstaltungswirtschaft präsentiert: MANIFEST RESTART

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


Leoš Janáčeks „Tagebuch eines Verschollenen“ im Stream der Bayerischen Staatsoper

Verschollene haben wir auch heutzutage viele: alle jene, die auf den ausbeuterischen Großbaustellen oder in den obskuren Bergwerken unserer Welt Reichtum und Glück finden wollen – und verschollen bleiben … auch an unseren Grenzen. Zog einst Schuberts junger Bursch fremd „ein“ und ins völlig Ungewisse wieder „aus“, so gestaltete fast einhundert Jahre später Leoš Janáček einen, der einer unwiderstehlichen Versuchung folgend. Weiterlesen

Unübersehbar #38 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 5.2. bis zum 11.2.2021

Gar nicht so einfach, so einen Teaser zu dichten, wenn dazu die Callas die komplette Aufmerksamkeit einigermaßen unübersehbar und -hörbar einfordert. Nun denn: Dreimal Gegenwartsmusik, einmal Schuberts Geist aus Zenders Händen, einmal Beethovens „Unsterbliche Geliebte“ aus Lückers … ach, was weiß ich – Maria, ich komme! Weiterlesen

Kubes HörBar in der nmz: Ausgabe 27 – Oper im 19. Jahrhundert

Giuseppe Verdi: Ernani (Cappella Aquileia, Marcus Bosch) – „… Nicht nur das Ensemble agiert stimmlich beeindruckend ausgewogen und musikalisch inspiriert auf hohem Niveau, auch der im Alltag vielfach nur „mitlaufende“ Orchesterpart erscheint im Detail ausgehört und mit einer gestalterischen Freiheit, wie man sie eben nur nach ausreichenden Proben erlangt.  …“

Forum Veranstaltungswirtschaft präsentiert: MANIFEST RESTART

Das Forum Veranstaltungswirtschaft, die Allianz maßgeblicher Wirtschaftsverbände der Veranstaltungswirtschaft, legt mit dem „Manifest Restart“ ein Konzept vor, auf dessen Grundlage die einheitliche und verlässliche Planung und Durchführung von Veranstaltungen in der Bundesrepublik Deutschland wieder ermöglicht werden kann. Oberstes Ziel der Verfasser ist es dabei, unter Berücksichtigung aller Erfordernisse des Hygiene- und Infektionsschutzes Veranstaltungen zu einem sicheren Raum für alle Teilnehmer zu machen. Weiterlesen

Irene Kurkas Podcast: neue musik leben

124 - Interview mit Jürgen GrözingerJürgen Grözinger erzählt, wie er zur neuen Musik gekommen ist und warum er sich auf verschiedene Art und Weise künstlerisch ausdrückt. Als Festivalleiter Von „Neue Musik am Stadthaus Ulm“ und DJ im Klassik Klub auf WDR 3 geht er seinem besonderen Talent des stilübergreifenden Kuratierens nach. Er teilt seinen reichen Erfahrungsschatz in dieser Folge.


Nachrichten | Berichte | Rezensionen


nmz 2021/02 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Eine gesunde Mischung aus digital und analog
Das Herbstsymposium des Verbands deutscher Musikschulen

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


Radio-Tipp

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Pocket Concerto

Gunter Teuffel (Viola); Tristan Cornut (Violoncello). Garth Knox: Pocket Concerto für Viola und Violoncello. Der Bratschist hat als Solist und als Mitglied des Arditti String Quartet das Repertoire der zeitgenössischen Musik ständig erweitert. Auch war er maßgeblich an der Wiederentdeckung der Viola d’amore für die zeitgenössische Musik beteiligt. Jetzt gestaltet Knox das Repertoire aktiv als Komponist. Zu seinen Werken gehört auch ein „Taschenkonzert“ für Viola und Violoncello, das Gunter Teuffel und Tristan Cornut für den SWR eingespielt haben.

Der Radiowoche bis zum 14.02.2021


Martin Hufner

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