Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Es passiert mal wieder mehr in der Kultur- und Musikwelt als wir abbilden können. Der Hickhack um Urheberrechte und Lizenzen ist in vollem Gange. Eine Tanz-Challenge in Sachen Corona. Ich kann das gar nicht bis ins Detail aufdröseln. Aber an dem Beispiel zeigt sich, wie Recht und Moral immer wieder in Konflikte geraten. Nach dem Motto: Für eine gute Sache darf man doch alles, oder? Der Link zwischen Recht und Moral könnte sich im Begriff der Gerechtigkeit ausdrücken. In einer Zoom-Konferenz des Landesmusikrates Berlin ging es letzte Woche um Modelle in Sachen Vergütung, Honorare, Einkünfte von in der Kultur tätigen Menschen. Soloselbständige, freie … Mindesthonorare, das Existenzminimum, (zu schaffende?) Gebührenordnungen – schnell wurde klar: Den Königsweg zu einer gerechten oder angemessenen Honorierung in dem Bereich dürfte eine Unmöglichkeit sein. Zwischen Lebens-, System- und sonstiger Relevanz klaffen die Ansprüche von und gegen die Kunst und Kultur. Und ebenso die Lebens- und systemkritischen Selbstbeschreibungen von Kunst und Kultur. Kunst für alle, Kultur als Geschäft? Kritik, Kontemplation, Konfusion, Katharsis. Es bleibt einzig eine andauernde Feststellung: Dies ist der Preis einer freien und nicht gegängelten Kunst und Kultur - wer schweben will, verliert den festen Boden unter den eigenen Füßen. Artist*innen am Trapez! Es kommt darauf an, wie gut man diese sichern kann. Oder ob die Zukunft eher noch gefährlicher wird und der Bedarf durch vielerlei Entscheidungen künstlich minimiert - mit der Folge ungewollter Obdachlosigkeit. Einen schönen Mittwoch da draußen in der Welt. Unsere nmz-Themen im Schnelldurchlauf:
International ist nicht automatisch divers – Hat der klassische Orchesterbetrieb ein Rassismusproblem? · Von Eva MorlangVielfalt und Weltoffenheit ist erklärtes Ziel vieler Kulturinstitutionen. Auch zahlreiche Orchester und Konzerthäuser haben in den letzten Jahren als Reaktion auf erstarkende rechtsextreme und antidemokratische Kräfte die „Erklärung der Vielen“ unterschrieben. Wer sich von Nazis und Rechtsextremen abgrenzt, wiegt sich in Sicherheit, nicht rassistisch zu sein. Dass diese Vorstellung zu kurz greift, ist im Jahr 2020 allmählich in den öffentlichen Diskurs eingezogen. Alltagsrassismus und Diskriminierung durch Behörden wurden lange mit den USA assoziiert. Nun entsteht ein Bewusstsein dafür, dass es Rassismus auch in Deutschland gibt, und zwar nicht nur in Form vereinzelter Nazis, sondern strukturell. Weiterlesen. Dagmar Manzel fasziniert in Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ an der Bayerischen StaatsoperEine Verneigung! Ja, es ist schon toll, wenn über einhundert Mann den Walkürenritt oder den Trauermarsch hinfetzen. Doch dann gibt es die eine Künstlerin auf der weiten, leeren Bühne des Münchner Nationaltheaters, die die ganze Welt erstehen lässt. Unser Kritiker Wolf-Dieter Peter hob am Ende sein Glas und verneigte sich vor dem Bildschirm… Weiterlesen Im Digitalen ticken die Dramaturgie-Uhren anders - Das Leipziger Ensemble Tempus Konnex rief zum Ensemblefestival – leider nur virtuellVor dem zweiten Lockdown der Kulturveranstaltungen war es anders gedacht: Das erste Ensemblefestival Leipzig sollte in realen Begegnungen Fäden spinnen zwischen der Neuen Musik verschiedener Kontinente und Orte. Als sich die Pandemie im Herbst zuspitzte, wurden alle Veranstaltungen vom 19. bis zum 22. November in einen digitalen Zyklus umgeschichtet. Weiterlesen Unübersehbar #39 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 12.2. bis zum 18.2.2021Bevor die wertvolle Freizeit komplett von Friseurbesuchen absorbiert wird, hier die allfälligen, auch durch die Haarmähne noch unübersehbaren Wochenempfehlungen: Oper, Kinderoper, Ballett, Klaviermusik und Jazz ist diesmal angerichtet, und auch der Musikfachhandel spitzt schon mal aus dem Lockdown hervor. Was darf’s denn sein? Weiterlesen 720.000 Euro vom NDR für Kulturleben in MV 2021Schwerin - Der NDR fördert das Kulturleben in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr mit knapp 720.000 Euro. Von dem Geld, das laut Rundfunkgesetz aus dem Rundfunkbeitrag bereitgestellt werde, profitierten Festivals, Chöre, Orchester und Theater des Landes, teilte der NDR am Dienstag mit. Auch für den Film gebe es Unterstützung. Weiterlesen Großer Verdrängungsdruck - Berlin will Räume für Kultur sichernBerlin - Mit einem neues Bündnis «Kultur Räume Berlin» will die Hauptstadt finanzierbare Arbeitsräume für Künstlerinnen und Künstler sichern. Es gehe darum, Immobilien zu akquirieren, herzurichten und auszubauen, um sie dann als Produktions- und Repräsentationsräume für Kunst zur Verfügung stellen zu können, sagte Kultursenator Klaus Lederer am Montag in Berlin. Weiterlesen Irene Kurkas Podcast: neue musik leben, Ausgabe 129129 - Interview mit Dr. Wolf Borchers: Die ZAV ist die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung für KünstlerInnen der Bundesagentur für Arbeit. Diese befinden sich in folgenden Städten: Berlin, Hamburg, München, Köln, Leipzig und Stuttgart. Dr. Wolf Borchers betreut die SängerInnen im Fach Solo von Hamburg aus. In diesem Interview berichtet er, wie die ZAV SängerInnen und andere KünstlerInnen unterstützt. Nachrichten | Berichte | Rezensionen
nmz 2021/02 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) ABM für Neue Vocalsolisten Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe. Radio-Tipp22:30 bis 23:00 | hr2-kultur Am Mikrofon: Sarah Seidel. Franco Ambrosetti – Faszinierendes Doppelleben. Der Schweizer Franco Ambrosetti hat eine einzigartige Karriere hingelegt – oder besser zwei. So heißt auch seine 2018 erschienene Autobiografie: Zwei Karrieren – ein Klang. Er war Unternehmensleiter und erfolgreicher Geschäftsmann, sorgte aber zugleich ab Mitte der 60er Jahre als herausragender Jazztrompeter für Aufsehen. Jahrzehntelang brachte der heute 79jährige Franco Ambrosetti die Leitung eines großen Unternehmens und die Bühnenkarriere eines Jazzmusikers unter einen Hut. Im Jahr 2000 verkaufte Ambrosetti dann seine Firma und widmet sich seither ausschließlich der Musik. Jetzt ist eine neue CD des Schweizers erschienen, „Lost Within You“ mit u.a. John Scofield an der Gitarre, Uri Caine am Klavier und Jack DeJohnette am Schlagzeug. Ein Album mit ausschließlich Balladen und Ambrosetti bedient hierfür auch ausschließlich das Flügelhorn mit seinem weichen und warmen Klang. Der Radiowoche bis zum 21.02.2021Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
www.nmz.de © neue musikzeitung 2019 ff.
Newesletterabo ändern, modifizieren oder Newsletter abbestellen, hier klicken.
|