Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Ernst gemeint? Oder nicht? Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft dringend eine Perspektive für menschliche Begegnungen braucht. Unsere Forderungen nach Öffnungsszenarien im Kulturbereich sind ein Hilferuf nach einer Perspektive, wann wieder Begegnungen möglich sind, wann wieder Live-Kunst möglich ist! Wir wollen niemanden gefährden, nicht unsere Besucherinnen und Besucher, nicht unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb ist es selbstverständlich, dass eine Öffnung von Kultureinrichtungen zur Zeit nur mit strengen Hygienekonzepten möglich ist. Aber wir erwarten, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Kultur beim morgigen Corona-Gipfel eine Öffnungs-Perspektive geben.“ Da ist der Aufruf so fast perspektivarm spektakulär formuliert, mit Forderungen und Erwartungen gespickt, dass man nicht ganz glauben mag, dass er so wirklich ernst gemeint sein kann. Oder doch? Olaf Zimmermann weiß so gut wie alle anderen auch, sollte man meinen, wo die Grenzen des Machbaren sind. Für den Anfang würde ich einfach fordern, dass man einfach ein bisschen gemachte Fehler schnell korrigiert. Ist Ihnen das nicht auch aufgefallen, insbesondere in Sachen Öffentlichkeit und Soziale-Medien-Kommunikation fällt es vielen Menschen extrem schwer, sich zu korrigieren. So als ob dadurch die fachliche und sachliche Autorität leide. Das Gegenteil ist der Fall. Sollte jedenfalls so sein. Jetzt aber los: in wenigen Minuten beginnt die Pressekonferenz des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) zum Thema "Geschlechtergerechtigkeit in deutschen Berufsorchestern". Um an der Pressekonferenz um 10 Uhr teilzunehmen, klicken Sie bitte auf diesen Link: https://us02web.zoom.us/j/82297856861?pwd=bk9ESHdUSkxYWWl5RDZGdFpnRUJGdz09. Unsere nmz-Themen im Schnelldurchlauf:
Leidenschaftlicher symphonischer Architekt – Zum 100. Geburtstag des Komponisten und Musikvermittlers Robert SimpsonZu einer Zeit, als der kreative Krieg der 1920er-Jahre zwischen Avantgarde und Tradition zu einem Kalten Krieg der Ideologen erstarrt war, taten sich jene Komponisten bei den öffentlichen Meinungsbildnern schwer, die sich nicht klar abgrenzten von überlieferten Werten. Noch in seinem letzten Lebensjahr sagte mir Günter Bialas, nichts sei gefährlicher als „der Beifall von der falschen Seite“. (Interessant ist hier natürlich auch der aktuelle politische Bezug.) Jene Epoche der radikalen Ausgrenzung der vorgeblich Rückständigen aus dem ästhetischen Diskurs wurde in den 1950er-Jahren eingeläutet und verlief sich ab den 1990er Jahren in einem nicht enden wollenden Decrescendo – für viele Komponisten, die sich dem seriell-fragmentarischen Zeitgeist nicht beugen wollten, zu spät. Alles lesen Ferchows Fenstersturz: Impfen als WunschkonzertEndlich. Nach einem Jahr bahnbrechender Vorschläge („Schule in Kirchen“ – Katrin Göring-Eckardt), landen die Konzertveranstalter den großen Wurf. Jene Branche, die zuletzt kein Gewinnmodel ausgelassen hat (Öffnen einer E-Mail = 5 Euro Bearbeitungsgebühr, Verkauf sichtbehinderter Plätze = 2,50 Euro Nachlass auf den Originalpreis und langfristige Vorverkäufe = Frischgeldbeschaffung), begeistert mit einer unorthodoxen Idee: Konzertbesuche sollen bald ausschließlich für Geimpfte möglich sein. Geil! Gelbe Binde mit Lautsprechersymbol über den rechten Oberarm gestülpt und schon gehört man dazu. Nun gut. Da Konzertveranstalter derzeit zu den sozial Schwachen zählen, gebietet es die Bildungsgerechtigkeit, den Vorschlag zu goutieren. Und Fragen zu stellen. Weiterlesen Unübersehbar #41 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 26.2. bis zum 4.3.2021„Im Flow der Apokalypse“ haben es sich Studierende am Theater Basel eingerichtet. Hoffentlich kein böses Omen für deren Berufsaussichten als kommende Absolvent*innen… Beim Hugo-Wettbewerb blicken sie jedenfalls mit neuen Konzertformaten, hoffentlich zuversichtlich, nach vorne. Man muss ja nicht immer gleich Beethovens Neunte zurücknehmen. Das unübersehbare Trüffelteam wünscht spannende Stream-Stunden! Weiterlesen Perspektivwechsel einleiten – Über die Kunst, den scheinbar bekannten Planeten „Schule“ neu zu entdeckenDer „Schulmusiker ist für mich kein Musiker, das ist ein Lehrer mit Fach Musik. Er muß versuchen, eine Musik zu vereinfachen, so daß es jemand, der von nichts Ahnung hat, kapiert. Dabei geht an der Musik so viel kaputt. Wenn wir in der Schule eine Mahler-Symphonie durchgenommen haben, die ich kurz vorher im Orchester gespielt habe, hat mir das fast wehgetan. Musiklehrer [sein] ist eben eine frustrierende Sache, für den Lehrer selbst und für die Schüler“ (Bastian 1987, S. 737). Weiterlesen Nachrichten | Berichte | Rezensionen
nmz 2021/03 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Ein beglückender Ort Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe. Radio-Tipp21:00 bis 22:00 | NDR Kultur Von Margarete Zander. Ming Tsao und Gordon Williams unterrichten Komposition an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Was verstehen die beiden Komponisten selbst unter „komponieren“ und wie lösen sie den Anspruch der Ausbildung des Institutes Incontri, bei dem es heißt „Incontri schlägt aus der Begegnung von Traditionen und neuen aufregenden Fragestellungen Funken für eine Musik der Zukunft?“ Nicht nur Musikfans erhalten in diesen Gesprächen außergewöhnliche Anregungen zur Gestaltung von Zukunft. Der Radiowoche bis zum 7.3.2021Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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