Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, heute muss ich gestehen: ich blicke nicht mehr durch. Ich schaffe es nicht mehr, das komplette Material in der Frage Urheberrechtsreform zu sichten, zu verstehen und zu bewerten. Welche Akteure wollen was, was will der Gesetzentwurf, der bis Juni zusammengeschnürt und abgestimmt werden muss. Lizenzzwang, Meinungsfreiheit, Vertragsfreiheit, Angemessene Entschädigung, Bagatellgrenzen. Das Gesetz muss durchgeboxt werden. Aber welchen Preis wird wer dafür zu bezahlen haben. Wer sind die Gewinner*innen und wer die Verlierer*innen? Unten finden Sie dazu drei Links. Aber führende Aerosolforscher mit samt ihrem Kassenwart haben sich dazu noch gar nicht geäußert. Das macht misstrauisch. Joachim Lange hat sich derweil den Film der Oper Köln über Theaterproduktion unter Pandemiebedingungen angeschaut. Das scheint doch sehr aufschlussreich. Was für ein Aufwand aktuell nötig ist - und doch irgendwie, ja, wie soll man sagen, wirklich sinnvoll? Im Vergleich dann die Dokumentarfilme aus der Arbeit in der Charité. Nicht, um das gegeneinander auszuspielen, aber zur Justierung moralischen und sittlichen Verhaltens ergänzen sich die Bilder dann schon. Im einen Fall geht es um eine akute Bewältigung, im anderen, wenn man so will, um den Erhalt und die Weiterentwicklung des kulturellen Gesamtbaus auf lange Sicht und Dauer. Die Mittel sollten im Verhältnis stimmen – das zu bewerten, ist allerdings nicht meine Aufgabe. Morgen dann wieder Newsletter-Ruhetag. Bis Donnerstag. Die nmz-Themen im Schnelldurchlauf:
Gesamtkunstwerk der etwas anderen Art – Die Oper Köln dreht einen Film übers Opernmachen unter PandemiebedingungenDie Oper Köln hatte für den 1. April 2021 eigentlich eine Wiederaufnahme der „Le nozze di Figaro“-Inszenierung von Emmanuelle Bastet in der gegenwärtigen Ausweichspielstätte StaatenHaus geplant. In weiser Voraussicht wurden die Proben dazu von Anfang an filmisch begleitet. Als feststand, dass die anhaltende Pandemie dem Publikum den Zutritt ins StaatenHaus verwehren würde, machten die Kölner aus der Not eine Tugend: sie streamte einfach die Hochzeit mit Figaro ohne Gäste. Weiterlesen Ferchows Fenstersturz – #radiosenderabschaffenWarum? Niemand braucht ADHS-Trupps im Radio, die einem ab fünf Uhr früh die Welt mit der Humorkeule erklären und sich „Frühaufdreher“ nennen (da hat Marc-André vom Marketing wieder mal ganze Arbeit geleistet). Was man noch nicht braucht: die ewige Rotation der gleichen 100 Songs. Lassen Sie sich mal über Deutschland aus einem Flugzeug werfen und schalten dort, wo Sie einschlagen, das Radio ein. Sicher jault Ihnen sofort Mike & The Mechanics mit „Word of Mouth“ in die Löffel: „From the Westside to the Eastside“… und alle Muttis singen mit. Ups. Gender-Check. Auch die Vatis singen mit. Ich schwöre. Das ist in ganz Deutschland so. Bei diesem Song ist die Entwicklung des deutschen Popradios stehen geblieben. Kotzsmiley. Weiterlesen HörBar in der nmz: JazzMartin Vatter: Homeland (2019) – „… Vatter bekommt immer noch die Kurve im Trümmerfeld traditioneller Moll-Seligkeit. Aber so ist doch nun mal das Leben. Es kann nicht immer alles eitel Dissonanz sein! …“ Unübersehbar #47 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 9.4. bis zum 15.4.2021Auf die Suche nach der verlorenen Nähe begibt sich die Stuttgarter Staatsoper am kommenden Sonntag. Helfen soll dabei Strauss‘ „Ariadne“, wir packen noch Saint-Exupérys „kleinen Prinzen“ als Familienkonzert, das Tonlagen-Festival und zwei Musiktheaterdoppel mit dazu. Rose pflegen nicht vergessen! [jmk] Weiterlesen nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka – neue musik leben134 - 3 Jahre Podcast "neue musik leben" mit Stefan Pilhofer: Der Blogger Stefan Pilhofer, der Irenes Podcast von der ersten Stunde an kennt und auch belgeitet, interviewt heute Irene. Es gibt viele Insights rund um den Podcast, mediale Formate und auch Zukunftspläne. Themen-Schwerpunkt Urheberrecht
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nmz 2021/04 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Noten-Tipp 2021/04 Musik unserer Zeit sichtbar und hörbar machen Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe. Radio-Tipp23:03 – 24:00 | Ö1 Die Musik des am 16. April 1946 in Aizpute (Lettland) geborenen Peteris Vasks hat man oft als „Bekenntnismusik“ zu charakterisieren versucht. Einflüsse der von ihm später als „aleatorische Experimente“ bezeichneten Aspekte früher Werke von Witold Lutoslawski, Krzysztof Penderecki oder George Crumb verband er gegen Ende der 1980er-Jahre mit minimalistischen, dann verfremdeten folkloristischen Elementen seiner Heimat und assoziativ-“organischen“ Schreibweisen. Sehr nahe stehe ihm Arvo Pärts Tonsprache. Nicht nur der Komponist, sondern auch der Mensch Lutoslawski ist für Vasks ein Vorbild geblieben. Der Radiowoche bis zum 18.04.2021Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner neue musikzeitung
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