Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Bei NEUSTART KULTUR ist vieles gut gemeint, anderes unausgegoren und maches fatal. Da reichen die dunklen Schatten aus der deutschen Vergangenheit in Form eiskalter Bürokratie bis in die Gegenwart hinein. Martin Hufner hat für die aktuelle nmz nachgeforscht und sieht einen Verlag aus Frankfurt zerrieben zwischen zickigem Hilfsprogramm, blinder Bürokratie und deutscher Vergangenheitsverewigung. Die ganze Geschichte gibt es unter der Überschrift: Böser Nachhall der Geschichte

Die Leser:innen-Umfrage in Punkt Newsletter hat ergeben, dass die meisten von Ihnen sich zur Sommerzeit in der Woche ein bis drei Aussendungen wünschen. Ich nehme das wörtlich und entscheide es damit nach Lage der Musikkultur. Ich danke allen Teilnehmenden für ihr Engagement.

Die nmz-Themen im schnellen Schnelldurchlauf:

  • Uraufführung von Stephanie Thierschs und Brigitta Muntendorfs „Archipel“ in Düsseldorf

  • NEUSTART KULTUR: Böser Nachhall des Unrechts

  • Spoliansky-Revue in Dresden und in Berlin

  • Das Südtirol Jazzfestival feierte die Wiedergeburt der Livekultur

  • unübersehbar: der nmz-streaming-kalender

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


Tanz der Troglodyten – Zur Uraufführung von Stephanie Thierschs und Brigitta Muntendorfs „Archipel“ in Düsseldorf

Ein aufschlagender Tropfen verhallt in der Dunkelheit wie in einer riesigen Grotte. Hier ein Huschen, dort ein Flattern, da ein Rufen, Sirren und plötzlich Streichinstrumente. Zur mehrkanalig projizierten Elektronik erhellen aufblitzende Scheinwerferkegel nach und nach neben- und übereinander geschichtete Plateaus, bevölkert von seltsamen humanoiden Wesen. Manche verfügen über Fühler, Tentakel, Rüssel oder Schwänze. Andere haben Wülste, Schuppen, Flossen, Panzer, Blütenstengel oder neuartige Gliedmaßen ausgebildet. Die Spezies Homo sapiens ist – dank der Kostümbildnerinnen Sita Messer und Lauren Steel – zu Höhlenwesen mutiert, die sich primatenhaft „ha, he, ho, hi“ verlautbaren und bewegen. Weiterlesen

Böser Nachhall des Unrechts – Nachschlag 2021/07

Die Bundesregierung, die Länder und Kommunen haben in den letzten anderthalb Jahren seit Pandemiebeginn zahlreiche Hilfs- und Unterstützungs­angebote für die arg geschundene Kulturbranche auf die Beine gestellt. Vieles davon war immerhin hilfreich, manches war falsch zugeschnitten, alles in allem arteten zahlreiche Hilfs­ideen leider zugleich zu bürokratische Monstern aus – Kleingedrucktes entwickelte bisweilen verheerende Wirkung. Und so gibt es Fälle von ausgebliebenen Hilfen, die sogar Schäden verlängern, die aus der Zeit der Nazi-Diktatur nachhallen. Und das geht gar nicht, findet unser Autor Martin Hufner und hat recherchiert.  

Mit dem rechten Stück am falschen Ort – Spoliansky-Revue in Dresden Open-Air

Zur Uraufführung im Berlin von 1930 soll Mischa Spolianskys Kabarettrevue „Wie werde ich reich und glücklich“ ein immenser Erfolg gewesen sein. Damals tobte das quirlige Leben, herrschte (noch) Aufbruchstimmung – heute wirkt die Gesellschaft partiell wie gelähmt und traut sich aus den Quarantäne-Erfahrungen noch nicht wieder in den Trubel der Normalität. Das mag ein Grund dafür gewesen sein, dass zur jüngsten Premiere dieser Show durch die Semperoper Dresden der Funke nicht so recht übersprang. Weiterlesen

Investoren und Hausräumungen – Musiktheater mit Aktualitätspotenzial im Berliner Acker Stadt Palast

Den Untertitel „Ein Volksstück“ trägt das kurz vor Ende des Jahres 1932 im Komödienhaus Berlin uraufgeführte Bühnenwerk „Das Haus dazwischen“. Das dazugehörige Libretto verfasste der Kabarettautor Marcellus Schiffer, der daneben auch für Hindemith, Hollaender und Heymann schrieb und sich tragischerweise einige Monate vor dieser Uraufführung das Leben nahm. Ko-Autor Felix Joachimson war nach dieser Arbeit vorwiegend als Drehbuchautor tätig und ab der Emigration in die USA unter dem Namen Felix Jackson bekannt. In Musik setzte das Ganze Mischa Spoliansky, russischer Jude, der seine Kindheit in Polen, Wien, Dresden und Königsberg verbrachte, schließlich in Berlin landete und wenige Monate nach der Uraufführung nach London emigrierte, wo er eine Karriere als Filmkomponist einschlug. Weiterlesen

Irene Kurkas Podcast: neue musik leben

143 - Üben, Routinen und Struktur – von Musikern lernen: Solofolge mit Irene Kurka Die Sopranistin reflektiert über ihre Erfahrungen mit Üben, Gewohnheiten, Struktur, Krisen, Pausen und Plateaus. Buchtipp: Gallwey und Green: Der Mozart in uns - The inner game of music oder eine Anleitung zum Musizieren …

Etwas neues finden, sich lebendig fühlen: Das Südtirol Jazzfestival feierte die Wiedergeburt der Livekultur

Stefan Pieper berichtet in Wort und Bild vom Südtirol Jazzfestival.

Leipziger Modellprojekt zur Kultur bleibt ohne Corona-Ansteckungen

Leipzig - Bei einem Modellprojekt zur Öffnung von Kultureinrichtungen in Leipzig hat es keine Corona-Ansteckungen gegeben. Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, hatten vom 26. Mai bis zum 27. Juni mehr als 1000 Menschen 17 Veranstaltungen besucht - vom Kabarett bis zur Clubparty ohne Maske und Abstand. Weiterlesen

Mehr als «Zuckerpuppe» und «Krimi-Mimi» - Bill Ramsey liebte den Jazz

Hamburg - Selbst im hohen Alter stand Bill Ramsey noch auf der Bühne. Dass seine Kräfte beim Gehen ein bisschen schwächer geworden waren - egal. Gemeinsam mit Ehefrau Petra überlegte er dann eben einfach bloß, mit welchem Gehstock er das Konzert bestreiten sollte. Das Anstrengende an Tourneen seien nur die Vorbereitungen und die Reisen. «Aber auf der Bühne, da werde ich nicht so schnell müde», sagte der Musiker, dessen Lieder einst oft in den Bestenlisten des Schlagers landeten - dabei galt seine große Liebe immer dem Jazz. Jetzt ist der Musiker im Alter von 90 Jahren in Hamburg gestorben. Weiterlesen

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nmz 2021/07 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Lied vom Tod?
Theo Geißler zur Coronalage der Kultur

Bildungschancen, das springende Sternchen
Die Diskussion über Knabenchorsänger*innen ist keine juristische · Von Robert Göstl

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


unübersehbar – unser aktueller streaming-kalender der nmz

Laufend neue Streaming-Tipps.

Was gibts im Radio?

22:05 Uhr | DLF
Vervollkommnung der ungarischen Violintradition – Der Geiger und Dirigent Tibor Varga

Am Mikrofon: Norbert Hornig. Er war ein Wunderkind auf der Geige und erhielt seine Ausbildung an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Nach dem Zweiten Weltkrieg startete Tibor Varga eine Karriere, die an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen ist. Als Virtuose und Pädagoge genoss er einen weltweiten Ruf, seine Interpretationen der Violinkonzerte von Bartók, Berg und Schönberg ernteten höchstes Lob. Fast vier Jahrzehnte lang war Varga Professor an der Hochschule für Musik in Detmold, im schweizerischen Sion gründete er eine internationale Streicherakademie. Am 4. Juli jährte sich der Geburtstag des Künstlers zum 100. Mal.


Martin Hufner

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