Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, Immer wenn man denkt, das Musikleben würde sich etwas beruhigen, kommen irgendwo bedauerliche Meldungen aus dem Off. So berichtet ein Twitterer, dass der Verleger Ernst Kuhn plötzlich und unerwartet verstorben sei. Die meisten kennen ihn von seinen zahlreichen verlegten Büchern zur russischen Musikkultur und seinem Musikantiquariat. Eine Nachlassregelung hat es offenbar nicht gegeben. Und sein Vermieter, so liest man, hat das gesamte Inventar vernichten lassen. Also auch den gesamten Verlag gewissermaßen liquidiert. Wir forschen gerade noch. Mit viel Freude in den sozialen Netzen ist die Berufung von Joana Mallwitz als Chefdirigentin des Berliner Konzerthaus(orchesters) aufgenommen worden. Die üblichen Mäkeleien gehören heute ja zum Geschäft der Kommunikation leider aber auch dazu. Ich freue mich auch und wünsche mir, dass dann bald auch nicht mehr nur über das “wer?”, sondern über das “wie?” und “was?” gestritten werden kann. Aber so ist da bisweilen: Auch die Musikkultur ist zuweilen eher Showbusiness als … als was eigentlich? Und was ist eigentlich mit Bayerns Jazzszene los? Andreas Kolb geht Verwundungen in Burghausen und Regensburg nach. Alles nicht so einfach im Moment. War es wohl auch noch nie. Kommen Sie weiterhin gut durch die Woche. Die nmz-Themen im schnellen Schnelldurchlauf:
Kaskaden des Staunens: Heiner Goebbels und Ensemble Modern eröffnen das Musikfest BerlinIn vielen Arbeiten von Heiner Goebbels spielt die Anziehung abwesender, akusmatischer Stimmen eine wichtige Rolle; ob 1981 auf seiner ersten Single „Berlin Kudamm 12.4.81“ (1981), in der „Chaconne / Kantorloops“ aus „Surrogate Cities“ (1994), in der Performance „Stifters Dinge“ (2007), der Klanginstallation „Genko An“ (2008 ff.) oder in seinen Hörstücken. In „A House of Call“ werden die Stimmen zum ersten Mal zu Protagonisten eines ganzen Konzerts. Das Musikfest Berlin startete mit einem großen Erfolg. Weiterlesen CDs: Michael Kubes HörBar Nr. 41 – GalanterienNoch immer fällt es schwer, den zeitlich nicht ganz eindeutig zu bestimmenden Übergang vom musikalischen Barock zur Klassik zu beschreiben. Sind Kompositionen dieser Zeit „galant“ im Sinne des Rokoko zu nennen, oder doch mit Blick auf Zukünftiges schon eher als „vorklassisch“ einzuordnen? Was ist mit der „Empfindsamkeit“ oder dem „Sturm und Drang“? Ganz offensichtlich waren zeitgleich verschiedene Strömungen unterwegs – und zwar je nach Region und Nation. Allein schon die Bach-Söhne zeigen mit ihren stilistischen Eigenarten in vier verschiedene Himmelsrichtungen. Fünf CDs – auf Klang und Nerven geprüft von Michael Kube in unserer HörBar no. 41. Weiterlesen HörBar: CD-Prismen IV – SoliBernd Kaftan – Rooms and Places: «… Aber die entstehende Musik behält die Hörenden immer in ihrer Mitte, umfängt sie und lässt sie los. … » Flanagan – In His Own Sweet Time: «Wie intim kann Musik klingen. Gespielt wie nur für einen selbst. Enja legt mit Tommy Flanagans Konzertmitschnitt aus dem Jazzclub Birdland Neuburg aus dem Jahr 1994 jetzt so eine unglaublich zerbrechliche wie zugleich unzerstörbare Aufnahme mit diesem Pianisten vor! … » COVID-19 und der Bayernjazz?Im Süden Deutschlands bringt die Pandemie indirekt traditionsreiche Jazz-Institutionen ins Wanken. Die Hotspots: Burghausen und Regensburg. Weiterlesen Gefeierte Joana Mallwitz wird Chefdirigentin am Konzerthaus BerlinBerlin/Nürnberg - Die international gefeierte Joana Mallwitz wird Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin. Die 34-Jährige, die Generalmusikdirektorin am Staatstheater in Nürnberg ist, wird die künstlerische Leitung des Orchesters in der Hauptstadt mit der Saison 2023/24 übernehmen, wie Konzerthaus und Kulturverwaltung am Dienstag mitteilten. Der Vertrag wird, vorbehaltlich der Zustimmung der Personalkommission und der Zustimmung des Senats von Berlin, für fünf Jahre geschlossen. Weiterlesen Komponist Siegfried Matthus ist totPotsdam - Der Komponist Siegfried Matthus, der das Musiktheater der DDR maßgeblich prägte, ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren am Freitag nach längerer schwerer Krankheit im Beisein seiner Ehefrau Helga in seinem Zuhause im brandenburgischen Stolzenhagen bei Berlin, wie der Freundeskreis Kammeroper Schloss Rheinsberg im Auftrag der Familie am Montag mitteilte. Zuvor hatte das Portal «Tag24» über den Tod des Künstlers berichtet. Weiterlesen Irene Kurkas Podcast: neue musik leben
|