Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, ein bisschen zu spät. Wichtige unaufschiebbare andere Dinge waren noch zu erledigen. Hier aber die aktuellen Informationen aus dem Musikleben. Ja, es lebt. Mindestens hier. Andernorts ist die Situation extrem. Nicht allein wegen der noch weiter grassierenden Corona-Pandemie. Gerade erst wurde Maria Kolesnikowa in Belarus in einem unrechtsstaatlichen Verfahren zu elf Jahren Haft verurteilt. Ich frage Sie: Was kann man da machen? Es betrifft ja durchaus auch andere Menschen, nicht nur Künstler*innen. Wir leben im 21. Jahrhundert und haben es immer noch quer auf der ganzen Welt mit Repression, Gegenaufklärung, Unterdrückung, Hunger, Durst, theoretisch und theoretisch praktisch behandelbaren Krankheiten und Folter zu tun. So viel schon geschafft, und doch längst nicht genug. Was stimmt mit uns und unserer Weltgemeinschaft nicht? Ist es nicht zum Verzweifeln? Und hier bekommen wir wegen fast grenzenlosem Narziss- und Hedonismus nicht einmal die Pandemie und Klima in den Griff. Ich weiß jetzt auch nicht mehr. Die nmz-Themen im schnellen Schnelldurchlauf:
Technische Opernlegende: Stewart Copelands Sicht auf Nikola Tesla in WeimarSchon beim Kunstfest Weimar 2020 hätte die Oper „Electric Saint“ des Police-Drummers Stewart Copeland als Koproduktion mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar herauskommen sollen. Diese Uraufführung ist eines der vielen Kapitel aus den Corona-Chroniken dieses Festspielsommers. Das beinhaltet neben den Reiseerschwernissen des zur Premiere am 5. September nicht anwesenden Komponisten auch ein Arrangement für kleinere Orchesterbesetzung. Wie man es dreht: In das Kunstfest Weimar 2021 als „Bundesgeistesschau“ will „Electric Saint“ ebenso wenig passen wie zu den intensiven Kunstfest-Diskursen über den Klimawandel und das Wohin in unserer Wachstumsgesellschaft. Der Applaus wirkte trotz hervorragender musikalischer Leistungen und einiger Bravi etwas schütter. Weiterlesen Anspruchsvolles Klanggewand: Max Neufelds Stummfilm „Hoffmanns Erzählungen“Einmal mehr richtete das Musikfest Berlin am vergangenen Sonntag den Fokus auf die Wiederaufführung eines restaurierten Stummfilms mit neu konzipierter Musik. Im Großen Saal des Konzerthauses am Berliner Gendarmenmarkt erstrahlte Max Neufelds „Hoffmanns Erzählungen“ (Österreich 1923) in neuem Glanz, von Johannes Kalitzke mit einer anspruchsvollen sinfonischen Partitur versehen. Es spielte das Konzerthausorchester unter Leitung des Komponisten. Weiterlesen Moritz Eggerts September-Tagebuch:Kubes HörBar: BarockopernTelemann / Miriways (1728): «… Unter der Leitung von Bernard Labadie überzeugt das durchgehend gut besetzte Ensemble interpretatorisch durch Zuspitzungen des Ausdrucks, zumal Telemann nur selten Raum für weiterreichende Vertiefungen bietet. … » Vivaldi / Argippo (1730): «… Mitreißend furios oder auch lyrisch fließend vom Ensemble Europa Galante unter Fabio Biondi begleitet, können sich die hochkarätigen Solist:innen bestens in Szene setzen … » Veranstaltungen aktuell +++ VeranstaltungenCon spirito - Das neue internationale Kammermusikfestival in der Musikstadt Leipzig +++ Städtische Bühnen in Frankfurt spielen wieder vor vollem Haus +++ Halbzeit beim Lausitz Festival: Veranstaltungen gut besucht. Weiterlesen Oppositionelle Maria Kolesnikowa in Belarus zu elf Jahren Haft verurteiltMinsk - Die frühere Stuttgarter Kulturmanagerin Maria Kolesnikowa soll nach ihrem Widerstand gegen Machthaber Alexander Lukaschenko in Belarus viele Jahre in Haft. Mit dem Urteil zeigt sich der Apparat in Minsk einmal mehr unbeeindruckt von Sanktionen der EU und der USA. Weiterlesen Nachrichten | Berichte | Rezensionen Musikleben nmz 2021/09 - onlineDie aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis) Was gibts im Radio?19:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur: Zeitfragen. Kultur und Geschichte Von Nadja Mitzkat. Rechte Einstellungen sind in Ostdeutschland präsent. Und die Gefahr, Opfer einer rechtsextremen Gewalttat zu werden, ist dort besonders groß. Woran liegt das? Die Suche nach Antworten führt tief in die DDR-Vergangenheit. Dort wuchs trotz antifaschistischer Staatsdoktrin über die Jahre eine rechte Skinheadszene heran. Das dokumentieren ein geheimes Forschungsprojekt des DDR-Innenministeriums und zahlreiche Akten der Staatssicherheit. Nach dem Zusammenbruch des DDR-Staates konnten sich die Skinheads endlich offen auf der Straße zeigen und westdeutsche Neonazikader trommelten im Osten für die braune Revolution. Sie wollten nicht nur die DDR stürzen sehen, sondern auch die BRD. Daraus wurde zwar nichts, doch das Erstarken der Neonazis wirkt bis heute nach – und reicht bis weit in die Mitte der Gesellschaft. Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiterDer Newsletter gibt die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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