Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

ich erspare Ihnen und mir das übliche Gefasel angesichts der aktuellen Entwicklung der Pandemie hier in Deutschland. Ich denke, Sie haben alle jetzt genug Sorgen und Kummer und blicken entsprechend in die nächste Zeit.

In der Tendenz, diese Auswertung bin ich Ihnen in jedem Fall schuldig, schauen in unserer kleinen Leserinnen- und Leser-Umfrage die Teilnehmer*innen weniger optimistisch in die nächsten Monate: 45% vs. 61% vor ein paar Monaten. Pessimistisch schauen jetzt 23% gegenüber 11% bis Februar, unsicher sind sich nun 32% gegenüber 25%. Wie es heute aussähe, möchte ich besser gar nicht wissen. 

Wir haben wieder einen bunten Strauß an Texten zu Hintergrund, Kritik, Information und Analyse für Sie gebunden. Und das am 11.11. gegen 11 Uhr 11. 

Con-Fusionjazz – Nachschlag 2021/11

Immer wieder entbrennt sie aufs Neue, die Frage „Was ist Jazz?“ Beobachtet man diese Diskurse über einen längeren Zeitraum, dann wird schnell klar: Diese Frage muss jede Generation wieder aufs Neue für sich beantworten. Lassen wir die Diskussionen in den Vereinigten Staaten einmal außen vor, wo cultural appropriation von Black Music durch Weiße Musiker und Weiße Musikindustrie seit jeher ein heißes Eisen war und ist, und konzentrieren wir uns auf den deutschsprachigen Jazzraum. Weiterlesen

Zu blöd für Neue Musik?

Immer wieder bekomme ich Mails, in denen Menschen ihr Leid mit der Neuen Musik klagen. Sie hätten ja alles versucht, studiert, immer wieder zugehört, Konzerte besucht…aber dennoch können sie einfach damit nichts anfangen. Sie fühlen sich „zu blöd“, fühlen sich ausgeschlossen aus einer Szene, die oft in Geheimcodes spricht und „unter sich“ bleibt, fühlen sich ratlos gegenüber einer Musik, die ihnen zunehmend obskur und weltfremd vorkommt usw. Moritz Eggert im Bad Blog Of Musick

Von der Schlüssigkeit eines Wettbewerbskonzepts – Ein Pianist und sein Erbe: 100 Jahre Géza Anda und 42 Jahre Concours Géza Anda

Während Europa und Tokio in den Vorbereitungen für die Fußball-EM und Olympia vertieft waren, fand diesen Sommer in Zürich ein ganz anderer Wettbewerb von Weltklasse statt. Der „Concours Géza Anda“ ist mindestens ebenso außergewöhnlich wie sein Namensgeber, der schweizerisch-ungarische Pianist Géza Anda, dessen Geburtstag sich am 19. November 2021 zum 100. Mal jährt. Dabei macht der renommierte Wettbewerb einiges anders als andere Institutionen: Im Geis­te Andas ist das Ziel nicht das Produzieren von Klassik-Shootingstars, die nach einem raketenhaften Karrierestart ebenso schnell zu Boden stürzen. Denn beim Concours Géza Anda steht der Künstler und dessen nachhaltige Förderung im Mittelpunkt. Weiterlesen


Studie über Empathie: Tschaikowskis „Iolanta“ in Dessau

Der Applaus klingt im Anhaltischen Theater oft so groß wie die dort gespielten Opern – sogar wenn der Zuschauerraum wie derzeit wegen Hygienekonzept nicht ganz voll ist. Tschaikowskis letzte und 1892 in Sankt Petersburg mit seinem Ballett „Der Nussknacker“ uraufgeführte Oper war in Dessau ein Corona-Projekt. Mit nur 90 Minuten eigentlich nicht abendfüllend, ist „Iolanta“ aufgrund des kleinerem Chorparts auch im Ausnahmezustand gut machbar. Weiterlesen

Odysseuslos, aber nicht ohne: Monteverdis „Il ritorno d'Ulisse in patria” in Basel

20 Jahre muss Penelope auf der Insel Ithaka warten, ehe ihr Gatte Odysseus vom Trojanischen Krieg heimkehrt. Immer wieder wird sie durch Freier bedrängt. Schließlich gibt die Verlassene nach und verspricht sich dem Mann, der Odysseus‘ Bogen spannen kann. Alle Freier scheitern, bis ein Greis die Aufgabe mühelos bewältigt und die Männer tötet. Es ist Odysseus selbst, der in seiner Verkleidung von Penelope aber nicht erkannt wird. Erst als der Fremde die gewebte Decke des Ehebetts beschreibt, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. Weiterlesen

An der Schnittstelle zwischen Künstlichkeit und Wirklichkeit – „Der Bajazzo“ am Theater Bremen

Die junge Opernregisseurin Ulrike Schwab, selbst ausgebildete Opernsängerin, hat in aufsehenerregenden Regiearbeiten schon mehrfach gezeigt, dass ihre Arbeit etwas ganz anderes und Neues zeigt als einfach eine weitere Interpretation einer berühmten Oper. Von Anfang an interessierte sie sich für die Schnittstelle zur Kunst der Performance, was auch mit ihrer Existenz als darstellende Künstlerin zusammenhängen mag. Die Performance macht den Körper der Interpreten selbst zur Kunst. Weiterlesen


Huflaikhans HÖRBAR – JAZZ & NEUES


NACHRICHTEN

PERSONALIA


nmz 2021/11 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Was kann und will die neue Isarphilharmonie?
Ein Blick nach Zürich kann helfen, die Situation in München zu verstehen


Was gibts im Radio?

Die Radiowoche vom 08.11.21–14.11.2021
Übersicht zum Download als PDF. Durch einen blöden Fehler sind dabei alle Angaben in Sachen hr2-kultur bitte plus sieben Tage nach hinten zu schieben. Der Autor der Radiowoche, also ich, bitte um Nachsicht.


NACHGEDACHT

 Immer neue Küsse gib

        Küß mich auf den Mund, mein Lieb,
        Immer neue Küsse gib.
        Welkt am Weinstock Blatt um Blatt,
        Man den Most im Keller hat.

        Ach, das Leben ist versüßt
        Dem, der sich durchs Leben küßt.
        Wer verkennt des Jahres Zweck,
        Dem nur schenkt der Herbst den Dreck.

        Liebste, drück mir auf den Mund
        Küsse wie die Blätter bunt,
        Küsse wie der junge Most,
        Und berauscht leb' ich getrost.

[Dauthendey: Singsangbuch. Liebeslieder. Deutsche Lyrik von Luther bis Rilke, S. 19348 - (vgl. Dauthendey-GW 4, S. 166)]

Martin Hufner

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