Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, gestern haben wir die traurige Nachricht erhalten, dass unser langjähriger Autor und Kritiker Peter P. Pachl im Alter von 68 Jahren überraschend gestorben ist. Er weilte eigentlich zur Vorbereitung der Uraufführung einer Oper von Anton Urspruch in der Gegend von Hattingen. Jetzt wird er die Premiere seiner Ausgrabung nicht mehr miterleben. Unser Chefredakteur Juan Martin Koch zählte weit über 700 Beiträge allein seit 1997 für die nmz. Pachl, einer unser umtriebigsten und zuverlässigsten Autoren in Sachen Musiktheater ist nicht mehr. Neulich verabschiedete er sich noch mit „dein Berliner Opern-Kritiker“ – und das ist alles andere als untertrieben. Er war eine Bank vor Ort mit der Kenntnis der Kontinuität über Jahrzehnte. Seine intimen Erfahrung aus dem Geschäft hinter der Kunst konnte er jeweils spielerisch einfließen lassen. Er war nicht gebucht allein auf “hohe Kunsttempel”, sondern ebenso präsent im Off-Bereich. Fragte man ihn spontan auch für Abseitiges an, war er gern zur Stelle, sofern es sich unterbringen ließ in seinem doch so vollen Arbeitskalender. Wir denken in diesen dunklen Stunden und in dieser dunklen Zeit ganz besonders an ihn und seine Angehörigen. Einen Nachruf von Roland H. Dippel werden Sie in der nächsten Woche erwarten dürfen. Dunkle Zeiten ziehen herauf und dunkle Wolken. Innerhalb kürzester Zeit hat selbst der heimelige Landkreis Potsdam-Mittelmark, in dem ich am Rande der Metropolen Potsdam und Berlin lebe, eine Inzidenz von knapp unter 600 erreicht und damit die Stadt Regensburg, in der die meisten meiner Kolleg*innen leben in einem irren Tempo überholt. Fälle von Neuerkrankungen bekomme ich immer häufiger zu hören. Wie es damit weitergeht, welche Konsequenzen zu ziehen nötig wären? Unser BadBlogger Alexander Strauch hat sich die Situation in Sachen Chorgesang angesehen. Das Ergebnis ist nicht erfreulich. Wirklich noch Chorgesang Mitte November 2021, im Herbst der höchsten Corona-Zahlen?Die Inzidenzen jagen rauf, die Intensivstationen laufen voll. Deutschland im Corona-Herbst 2021. Und die Laienchöre diskutieren sich wund, ob man proben und auftreten sollte. Oder sind stur und proben und treten auf ohne Diskussion … Alexander Strauch analysiert. Martin Kriegel, Professor an der TU Berlin, twittert unmissverständlich: „Ich muss schon wieder lesen, dass in Innenräume Singen erlaubt ist und darüber hinaus noch ohne Maske, wenn 2 m Abstand gehalten wird. NEIN! Jetzt bitte KEINE besonders Aerosol-produzierenden Tätigkeiten, egal ob 2G + Test oder sonstwas!!!“ Heute tagt offenbar auch die Ministerpräsidentenkonferenz. Ergebnis offen. Nicht offen dagegen ist die Situation auf den Intensivstationen, sondern mehr als dramatisch. Theater gibt es trotzdem. Noch … Eifersuchtsmord 1731: Campras „Idoménée“ bei den Berliner BarocktagenWährend die Staatskapelle Berlin mit ihrem Chefdirigenten Daniel Barenboim auf dreiwöchiger Europa-Tournee war, brachten die Barocktage der Staatsoper Unter den Linden vom 5. bis zum 14. November Wiederaufnahmen von Rameaus „Hippolyte et Aricie“ unter Sir Simon Rattle, Glucks „Orfeo ed Euridice“ mit Max Emanuel Cencic, hochkarätige Konzerte und vor allem André Campras „Idomenée“ als Koproduktion mit der Opéra de Lille. Unter Emmanuelle Haïm sang in der Inszenierung von Àlex Ollé mit Tassis Christoyannis, Samuel Boden, Chiara Skerath und Hélène Carpentier ein für die Hauptpartien ideales Quartett. Weiterlesen Am Summter See summt‘s nicht nur – Besuch bei den 2. Mühlenbecker KlanglandschaftenIhren Start machten die Mühlenbecker Klanglandschaften 2019. Nach der Absage im letzten Jahr gingen sie – noch immer durch die Pandemie eingeschränkt – als Format „en miniature“ in die zweite Runde. Eine ganze Woche waren Klanginstallationen in und um die Dorfkirche aufgebaut. Für das abschließende Festival-Wochenende war vieles geplant: bei einem groß angelegten Konzept mit Chor etwa sollten die Singenden gar aus dem Wald erklingen. Wie dieses mussten auch weitere Projekte entfallen – anderes rückte kurzfristig nach. So ergab sich dennoch eine bunte Zusammenstellung aus Vorträgen, Konzerten und experimentellen Klangerlebnissen. Weiterlesen „LA BOMBE SURPRISE“ zum Dessert – Erich Wolfgang Korngolds „Stumme Serenade“ in LübeckStellen Sie sich vor, werte Dame, da steht jemand in ihrem Garten, verströmt sein Gefühl für Sie in einer schmelzenden Serenade, steht da zwischen Nachtschmetterlingen und Glühwürmchen – und bekommt doch keinen Ton heraus! Sie wachen dennoch auf in ihrem Schlafgemach, spüren die Hände und die Lippen eines unbekannten Eindringlings, ein Schrei entringt sich Ihres Schwanenhalses Und nun? Weiterlesen Die 24 Tonarten und ihre bekanntesten Werke – Die komplette ListeÜber ein paar Monate hinweg habe ich mir Gedanken gemacht, was für mich (und meinen Kreis von Freundinnen und Freunden, denn der wurde durchaus auch befragt) das wohl für jede Tonart jeweils bekannteste Stück E-Musik ist … Weiterlesen Kubes HÖRBAR Nr.46: Anno DominiNACHRICHTEN
PERSONALIA
Was gibts im Radio?Die Radiowoche vom 15.11.21–21.11.2021 NACHGELESEN“Keiner kehrt von den Toten wieder; keiner ist anders in die Welt eingegangen, als weinend; keiner fragt einen, wann man hereinwill; keiner, wann man herauswill.” [Kierkegaard: Entweder-Oder. DB Sonderband: 100 Werke der Philosophie, S. 20749 (vgl. Kierkegaard-Entweder, S. 25)]
Martin Hufner Bleiben Sie uns treu. Wenn Sie wünschen, empfehlen Sie uns per Mail weiter. Der Newsletter gibt die Meinung des Redakteurs wieder. neue musikzeitung
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