Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten, wir haben Pandemie, wie haben Koalitionsvertrag. Wie geht es weiter? In der Pandemie geht es weiter so wie befürchtet. Zunahme der Infektionen, Abnahme der Veranstaltungen. Die Kulturbeteiligten sind sauer. Und das ist verständlich, denn eine vermeidbare Entwicklung ist nicht in ihrem Entstehen bereits gestoppt worden. Leider war der Wunsch weiter Teile der Veranstaltungswirtschaft in dem Zusammenhang nicht hilfreich, ihr feuchter Traum von einem Freedom-Day bis zum 1. Dezember kontraproduktiv. Das Zurückrudern nun halbherzig und unglaubwürdig. Jetzt schließen die einen, die anderen öffnen schon wieder, aber mit geringerer Auslastung. Niemand ist darüber amüsiert. Und dann jetzt der Koalitionsvertrag der Ampelkoalition, gestern vorgestellt. Wir warten noch ab, was unsere Kulturrätinnen dazu zu sagen haben. Bekannt ist jedenfalls: Es wird kein Bundeskulturministerium geben. Bekannt ist auch, dass die paar Seiten, die explizit zur Kultur formuliert wurden, relativ dürftiges Modegefasel sind. Offenbar stecken die wirklich wichtigen Informationen auf den anderen Seiten - dort wo es um Arbeitsbedingungen geht, dort, wo es um Finanzierung und Alterssicherung geht. Nicht alles sei erfreulich, schreibt bereits Olaf Zimmermann auf Twitter. Eigentlich also dort, wo es um die selbst Menschen geht. Und das ist gut so, nach meinem Empfinden. In Kunst und Kultur hat sich der Staat so wenig einzumischen wie in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Er muss aber für beides die entsprechenden sichernden Rahmenbedingungen schaffen, um in Freiheit und ungegängelt agieren zu können. In unserem Ticker haben wir bisher nur eine dpa-Meldung: Ampel-Koalition will Kultur zum Staatsziel machen Berlin - Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP will Kultur in Deutschland zum staatlichen Auftrag machen. «Wir wollen Kultur in ihrer Vielfalt als Staatsziel verankern und treten für Barrierefreiheit, Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein», heißt es im am Mittwoch in Berlin vorgelegten Koalitionsvertrag. Weiterlesen Thema Urheberrechtsnovelle: In Österreich gehen die Autor*innen auf die Barrikaden. In einem offenen Brief fordern sie eine faire und angemessene Vergütung bei allen Verwertungen ihrer Leistungen im Internet. Wörtlich: „Während unsere Rechte bei Rundfunksendungen seit mehr als fünfzig Jahren von unseren Verwertungsgesellschaften sehr gut wahrgenommen werden, erhalten Musikschaffende von den Vermarktern im Online-Bereich nur eine bescheidene Remuneration; die Einnahmen der meisten Vertragskünstler betragen Bruchteile eines Cents pro Stream, Studiomusiker erhalten überhaupt nichts. Es ist hoch an der Zeit, die Abgeltung unserer künstlerischen Leistungen insbesondere für Nutzungen im Internet gesetzlich zu regeln. Dazu bietet die anstehende Novelle des Urheberrechts mit der Einführung eines fairen Urhebervertragsrechts und fairer Vergütungsansprüche eine ausgezeichnete Gelegenheit.“ Über die Situation in Deutschland berichten wir in der kommenden Ausgabe der nmz. Kommen Sie gut über die Runden bis nächste Woche. Und darüber hinaus. THEMA: musica feminaUnd sie komponieren, dirigieren doch! – Zur Konferenz von musica femina München und Archiv Frau und Musik im Orff-Zentrum MünchenKomponistinnen zu entdecken und zu fördern, ihre Werke zu archivieren und für Aufführungen zugänglich zu machen, ist das erklärte Ziel von musica femina in München und dem Archiv Frau und Musik in Frankfurt/Main. Eine Kooperation beider Organisationen mit dem Orff-Zentrum München ermöglichte die Ausrichtung der 2. Konferenz „Diversity in Music – Komponistinnen und Dirigentinnen im Musikleben heute“. Ein vielfältiges Tagungsprogramm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Workshops und Konzerten gab Einblick in professionelles Musizieren von Frauen. Weiterlesen FRAU MUSICA NOVA 2021– FestivalbilanzGestern endete das diesjährige FMN-Festival in Köln und auf unseren digitalen Plattformen. Die Festivalleiterinnen Brigitta Muntendorf und Beate Schüler ziehen gut gelaunt Bilanz: »Eine erfolgreiche und faszinierende Festivalausgabe 2021 geht zu Ende. Weiterlesen Kebekus plant Musikfestival nur mit Auftritten von FrauenKöln - Carolin Kebekus (41) organisiert im kommenden Jahr ein Open-Air-Musikfestival, bei dem nur Frauen auftreten. Es soll am 6. Juni am Kölner Tanzbrunnen stattfinden. «Weibliche Acts sind im Musikbusiness völlig unterrepräsentiert», sagte die Komikerin der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen Abschied von Peter P. PachlEin Leben für Siegfried Wagner –
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