Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

über 4.000 Chöre aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben im März 2021 an einer Befragung zu den Auswirkungen der Pandemie auf ihre Aktivitäten und Strukturen teilgenommen. In der Mai-Ausgabe 2021 der neuen musikzeitung präsentierten die Autor*innen der so genannten ChoCo-Studie“ erste Ergebnisse der Auswertung in einer Kurzfassung und diskutierten diese im Gespräch mit nmz-Chefredakteur Juan Martin Koch.

Um herauszufinden, wo die Chöre im deutschsprachigen Raum ein Jahr später stehen, wurde die Befragung im März 2022 wiederholt. Die Fortsetzung der ChoCo-Studie wurde dann wiederum in einer Kurzfassung und einem Gespräch in der Dezember/Januar-Ausgabe 2022/23 der nmz vorgestellt.

Wir wünschen Ihnen einen schönen 4. Advent. 


ChoCo-Studie

Lücken im Kinderchor und im Publikum - Kathrin Schlemmer, Ester Petri und Tobias Brommann im Gespräch über die Fortsetzung der ChoCo-Studie

Auf große Resonanz stieß im vergangenen Jahr die „ChoCo-Studie“ zur Situation von Chören in der Pandemie. Über deren Fortsetzung (siehe unten stehenden Text) sprach Juan Martin Koch mit Kathrin Schlemmer (Professorin für Musikwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt), Ester Petri (Geschäftsführerin des Carus-Verlags) und Tobias Brommann (Kantor am Berliner Dom). Weiterlesen


KRITIK 

Dialektik, Crossover, Zukunft – Mitteldeutschland feierte Heinrich Schütz mit dem Festjahr Schütz22 · Von Roland H. Dippel

Schon in ‚normalen‘ Jahren ist das im Oktober stattfindende Heinrich Schütz Musikfest nicht darauf angelegt, dass eine interessierte Person alle Veranstaltungen besuchen würde. Denn anders als die Festivals um die Zentralgestirne Georg Philipp Telemann in Magdeburg oder Johann Sebastian Bach in Leipzig gehört Heinrich Schütz zum erinnerungskulturellen Kernbestand aller drei mitteldeutschen Freistaaten. Weiterlesen

Nicht gefüllt und leicht zerbrochen – Philippe Boesmans’ letzte Oper „On pourge Bébé“ in Brüssel uraufgeführt

Es war eine nette Geste der Applausregie: Als alle Protagonisten den wohlverdienten Beifall in der voll besetzten La Monnaie Oper in Brüssel nach der Uraufführung von Philippe Boesmans’ posthum uraufgeführter Oper „On pourge Bébé“ entgegennahmen, erschien im Hintergrund in der Höhe der dort befindlichen Tür, lächelnd der Komponist persönlich und reihte sich sozusagen aus dem Jenseits ein. Weiterlesen

Theater Kiel: Peter Tschaikowskis „Jolanta“ auf der Psycho-Couch

Dass Pjotr Iljitsch Tschaikowski eine Reihe von Bühnenwerken geschrieben hat, weiß man. Aber kennt man sie? Die drei Ballette sind allesamt geläufig, weit weniger sein vollständiges Opernschaffen, das häufig auf „Eugen Onegin“ und die „Pique Dame“ reduziert wird, beide Werke nach Puschkin. Selbst die „Mazeppa“, auch nach Puschkin, oder „Die Jungfrau von Orléans“ nach Schiller sind selten in Deutschland auf der Bühne anzutreffen. Weithin unbekannt aber ist die 1892 uraufgeführte und letzte Oper Tschaikowskis, Iolanta (auch Jolanthe oder Yolante geschrieben). Sie wurde am 10. Dezember 2022 in Kiel aufgeführt, wobei nicht nur das Werk selbst und dessen Inszenierung imponierte, sondern auch die gesangliche Leistung.Weiterlesen

Korrektur am Tschaikowsky-Repertoire – „Die Zauberin“ bezaubert, beeindruckt und gehört in die Spielpläne

Für einen Gutteil der Besucher gehören „Oper“ und Politik“ nicht zusammen, ja sogar sauber getrennt. Doch mitunter sind beide untrennbar miteinander „verwoben“ – was zu vornehm klingt: eher gezielt miteinander gestaltet, ja durch die Zeitumstände sogar untrennbar. Das gilt für Tschaikowsky und seine 1887 uraufgeführte „Zauberin“ ganz besonders. Weiterlesen

Speculum oder spekulatives Spektakel? – Eine Live XR-Oper im Bonner Kunstmuseum

Am dritten Adventswochenende hatte man die Wahl: Speculum oder Speculatius? Mutige Opernavantgarde oder doch lieber gemütliche Weihnachtsromantik – jedenfalls wenn man den Ankündigungen glauben durfte. Und die versprachen sehr vollmundig eine „interaktive Live XR-Oper“, also nicht nur szenisches Musiktheater, sondern auch noch live und in eXtended Reality. Weiterlesen

Nicht nur spielsüchtig – Die neue „Pique Dame“ in Kassel überzeugt vor allem musikalisch

In der jüngsten Kassler Inszenierung von Peter Tschaikowskis „Piqué Dame“ ist der Ausländer im Stück offensichtlich nicht nur spielsüchtig, sondern konsumiert obendrein auch Drogen. Regisseurin Ariane Kareev lässt ihn im Zeitalter der political correctness (der man an diesem Haus mit Hingabe frönt) zwar weder schnüffeln, noch spritzen oder rauchen. Aber sie versucht, dessen Sicht auf seine Umgebung und die Menschen, die ihm begegnen, mit (s)einer psychotischen Blickverengung sichtbar zu machen; die nur er für eine Blickerweiterung hält. Das gelingt ihr insofern, als Hermann dieses Gefängnis einer sehr begrenzten Wahrnehmung nicht mehr zu verlassen vermag. Er bleibt in ihr gefangen und damit auch wir. Weiterlesen


HÖRBAR Jazz

Haage | Drift – Wings

Eine Platte der leisen Töne, der weichen Bewegungen, doch nicht der Flüchtigkeit. Bewundernswert, wie das alles vor sich fast düster hinwerkelt. Es ist überall Luft unter den Improvisationen, die manchmal geradezu zu schweben scheint. 

Enso – Strings & Percussion

Wir hören hier eine Musik, die allein auf das fokussiert ist, was an ihr akustische Kunst ist. Wie mit dem Gesetz der Schwerkraft, holt sie die Hörenden andauernd wieder zurück in ihren Ton-Klang-Geräusch-Bann. Die Freiheit, die sie den Zuhörenden (ja eigentlich sind es umgekehrt eher Auf/Mit/Nachhorchende) dabei lässt, ist durch und durch freundlich und selbstgefährlich; daher mutig an diejenigen denkend, die den kognitiven Resonanzraum für diese Musik bilden.

Labelli & Turchet: Bordo Fiume

Zum Problem wird meines Erachtens, dass auch jede kleine Fitzelidee auf immer sechs bis acht Minuten Tracklänge ausgewalzt wird. Dabei muss so ein Teig auch mal ruhen. Dazu kommt es hier leider fast nie. Statt dessen wird weiter gewürzt und weiter geknetet. Oder es muss mal schnell verarbeitet werden, also fix.

Hotties – #happyorsad

Ein musikalischer Spaß ist es in jedem Fall und eine ganz eigenständige Art von Musik, was vor allem im Klangstrom des von Jonathan Hofmeister gespielten Synthesizer liegt. Da fühlt man sich manchmal zurückversetzt in die Zeiten der Spielhöllencomputer, der Spielekonsolen der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, da wird es in der Tat sehr Happy wie bei «Bee» – und der eine oder andere Stolperer ist geradewegs so gut gestaltet, als ob sich die Bits und Bytes verschlucken. Das ist, um es mal wurstig zu sagen, grottiggut. 


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner

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