Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

ich hoffe, Sie sind alle gut ins neue Jahr 2023 gekommen. In Deutschland mindestens bestand keine Rutschgefahr, höchstens auf nassem Laub. Das Wetter und das Klima schlagen Kapriolen. Auch im Kulturbereich ist das Klima nicht nur sprichwörtlich Thema.Überhaupt verstetigen sich manche Themen zu Dauerbrennern, die nicht allein lokal gelöst werden können. Zu meiner Studierendenzeit sprach man vom AHMAZ-Prinzip, also der These, „Alles hängt mit allem zusammen“. Das ist es, was man aktuell durch die Bank weg bemerken kann. „Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen“, schrieb Theodor W. Adorno im Abschnitt „Hans-Guck-in-die-Luft“ in seinen „Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben“. 

Für das kulturelle Klima allerdings können wir allesamt Sorge tragen, dass es uns lebenswert bleibt. Und liebenswert! Das „fast unlösbar“ heißt zum Ende hin nämlich: Nicht unlösbar! 

Ein gutes neues Jahr für Sie alle, ein gutes Jahr für uns alle. Das wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. 


Same Procedure As Every Year

Theo Geißlers immerwährende Neujahransprache

Theo Geißlers immerwährende Standpauke: Was ist das für ein Land, das seine Kultur so wenig fördert und stützt? Die Redaktion der nmz wünscht Ihnen ein gutes Neues Jahr. Weiterlesen und ansehen 


Tonträgerbilanz 2022

Wenn Wünsche wahr werden (könnten) – der persönliche Jahresrückblick der nmz-Phonokritiker 

Autoren: Hans-Dieter Grünefeld, Christoph Schlüren, Sven Ferchow, Michael Kube und Mátyás Kiss: Klangexpeditionen +++ Jahrhundertaufnahmen +++ Seltene Geradlinigkeit +++ Kasse machen +++ Für Raritätensammler (weiterlesen)

HörBar — Best Of 2022

Die am häufigsten im Jahr 2022 abgerufenden Rezensionen in unserer nmz-HörBar waren …  (weiterlesen


KRITIK 

Unverwüstlich – Die „Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán in Halberstadt

Wenn schon die Ouvertüre der „Csárdásfürstin“ eine Dosis Pusta- beziehungsweise Ungarnklischee verströmt, dann steht hier keineswegs eine heute so übereifrig kritisierte „kulturelle Aneignung“ ins Haus. Emmerich Kálmán (1882-1953) war Ungar. Neben Franz Lehár, einer der Begründer und Protagonisten der sogenannten silbernen Operettenära. Da er 1882 in Siófok geboren wurde, war er sogar ein original k.u.k. also ein österreich-ungarisches Gewächs. Von seinen zahlreichen Operetten gehören die „Csárdásfürstin“ (1915) und „Gräfin Mariza“ (1924) zum Tafelsilber des Operettenrepertoires. Weiterlesen

Oper-Orchidee in Erl – „Francesca da Rimini“ von Saverio Mercadante

Komponisten und Opern teilen oft Schicksalsschläge. Der 1795 getaufte Saverio überlebte die kriegerische Plünderung Neapels 1799 nur, weil seine ledige Mutter mit ihm aus der Stadt geflohen war. Der anschließend ausgezeichnet ausgebildete und dann später europaweit bekannte Komponist Mercadante schied im Streit um Sopran-Star Adalaide Tosi als Francesca 1830 aus der Oper von Cadiz – Werk unaufgeführt. 1831 führte der Tod des Mailänder Scala-Intendanten zur Absetzung – Werk unaufgeführt. Dann: Werk verschollen – Wiederentdeckung der Partitur 2011 (!) in Bologna – Uraufführung 2016 beim Festival Valle d’Itria – nun Tiroler Winterfestspiele in Erl. Weiterlesen

Magie der Bilder – „Don Pasquale“ bei den Tiroler Festspielen Erl

Melancholischer Volltreffer. Mit zwei Jahren Corona-Verzögerung kam im Festspielhaus Erl Caterina Panti Liberovicis Inszenierung von „Don Pasquale“ heraus. Giuliano Carella zeigte zu ihren morbiden Commedia dell'arte-Reminiszenzen, was in Gaetano Donizettis letzter Opera buffa an berührenden Schmelz- und Herztönen steckt. Donato di Stefano macht den zu oft als Polterpartie missverstandenen Pasquale zu einer lyrischen Paraderolle, Bianca Tognocchi ist eine souveräne und schlichtweg ideale Norina. Weiterlesen

Politik mit Sex, Stolz und Schmerz: Donizettis „Maria Stuarda“ in Genf

Teil zwei von Gaetano Donizettis Tudor-Trilogie mit den unabhängig voneinander entstandenen Opern „Anna Bolena“ (Mailand 1830), „Maria Stuarda“ (Neapel 1834/Mailand 1835) und „Roberto Devereux“ (Neapel 1837) am Grand Théâtre de Genève. Stéphanie d'Oustrac brilliert als „Maria Stuarda“ mit kalkulierter Exaltation. Elsa Dreisig verkörpert in allen drei Produktionen Königin Elizabeth I. von England. Mariame Clément inszeniert mit einem dezidiert fraulichen Blick und sucht nach Stringenz zwischen den drei Opern. Andrea Sanguineti dirigiert weniger dramatisch als bei „Lucrezia Borgia“ in Essen. Weiterlesen


Kubes HörBar 74 – Happy New Year

Leichte Musik hat es zu Silvester und Neujahr nicht schwer. Was sonst nur selten im Konzertsaal zu hören ist und dann oftmals mit einem gewissen Snobismus abgetan wird, feiert dieser Tage alljährlich fröhliche Urständ. Doch gleich, ob das an einer sekttrunkenen Ausgelassenheit oder der Frische einer noch unbeschriebenen Jahreszahl liegt: Kurzweilige Ouvertüren, schmissige Walzer oder einfach nur gute unterhaltende Musik hätten auch zu anderen Zeiten etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. So aber wird zu Vieles im obligatorischen Neujahrskonzert fürs restliche Jahr flugs abgefeiert.

Coates: Orchestral Works

Ein entspannteres Verhältnis zur vermeintlich «leichten» Muse scheint es bis heute in England zu geben; dort jedenfalls firmiert ein im 20. Jahrhundert geschaffener Werkbestand unter dem gar nicht abwertend gemeinten Begriff der «Light Music». Zu den Meistern dieses Bereichs zählt Eric Coates (1886–1957), der das Komponieren auch von der pragmatischen Seite anging, nachdem er 1919 aus dem Orchester der Queen’s Hall entlassen worden war – er hatte sich bei Proben vertreten lassen.…


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner

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