Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Welt in Unruhe, Welt in Aufruhr. Und dazu dann noch der ganze Unfug im Kulturleben. Aber es gibt auch anderes: Wussten Sie, dass es einen Bundeswettbewerb Musikinstrumentenbau gibt? Ich jedenfalls nicht. Über den Ablauf und die Preisträgerinnen und -träger informiert Sie Ralf-Thomas Lindner. Der österreichische Komponist Friedrich Cerha ist kurz vor seinem 97. Geburtstag am 14. Februar 2023 gestorben. Frieder Reininghaus widmet ihm einen essayistischen Nachruf, der zugleich eine kleine Musikgeschichte Österreichs der letzten 100 Jahre darstellt. Das große Thema unseres Dossiers hat den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine insofern zum Gegenstand, als er fragt: „Hat es in der Spanne dieses einen Jahres, über Statements von Komponisten hinaus, zuletzt noch in der aktuellen Ausgabe von ,Musik & Ästhetik’, nennenswerte kompositorische Beiträge gegeben zum Thema? Solche mit Stil, Handschrift, Charakter, die dem Unverbindlichen wie der Phrase widerstehen?“: Neue Werke im Hallraum des Kriegs.

Und sonst so? Michael Kube hat seine il pomo d’oro für diese Woche mit Haydn & Mozart gefüllt. Er stellt hier neue Aufnahmen mit den Festival Strings Lucerne, Le Concert de la Loge, Florilegium, den Heidelberger Sinfonikern und il pomo d’oro vor.

Kommen Sie gut über das Wochenende.


De ira, de dolore – Neue Werke im Hallraum des Kriegs - Von der Möglichkeit der Kunst unter der Drohung der Sprachlosigkeit · Von Georg Beck

Der 24. Februar 2022 ist zur Chiffre geworden. Vieles überlagert sich. Nichts ist gelöst. Der Schrecken dauert fort. Und das Eskalationspotenzial auch. Jenseits der Verlautbarungen herrscht Sprachlosigkeit. Nicht selten sind sie es sogar, die uns sprachlos machen. Nur, sprachlos bleiben ist auch keine Alternative. Ein Jahr nach dem 24. Februar 2022 scheint es an der Zeit, sich einmal zu erkundigen: Hat es in der Spanne dieses einen Jahres, über Statements von Komponisten hinaus, zuletzt noch in der aktuellen Ausgabe von „Musik & Ästhetik“, nennenswerte kompositorische Beiträge gegeben zum Thema? Solche mit Stil, Handschrift, Charakter, die dem Unverbindlichen wie der Phrase widerstehen? Weiterlesen

Ein Repräsentant des anderen Österreich – Zum Tod des Komponisten Friedrich Cerha

Mildes Spätnachmittagslicht lag am 4. Juni 2017 über der Universität Siegen. Sechs Jahrzehnte zuvor war sie neben einer Groß-Deponie als Pädagogische Hochschule aus dem Bergboden gestampft worden. Friedrich Cerha aus Wien wurde für sein Lebenswerk mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Der Vorlesungs- und Kammermusiksaal in einer von Wundmalen des Fortschritts gezeichneten Umgebung mochte als sinnbildlich geeigneter Ort für die Feierstunde erscheinen, auch der pädagogische Ursprungs-Impuls des Instituts und der Blick auf die Recycling- und Abfallentsorgungsanlage. Weiterlesen

Die Meister wollen Master werden – Ein Blick auf den Bundeswettbewerb Musikinstrumentenbau

Wer ist Meister? Der was ersann. – Wer ist Geselle? Der was kann. – Wer ist Lehrling? Jedermann“, sagt ein Sprichwort. Beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks stellen die bes­ten Gesellen jedes Jahr unter Beweis, was sie während ihrer Ausbildung gelernt haben. Im Musikinstrumenten-Handwerk haben beim Bundeswettbewerb aus acht Gewerken sieben 1. Bundessieger mit ihren Werkstücken überzeugen können. Weiterlesen


KRITIK

Mit scharf? „Der goldene Drache“ von Peter Eötvös am Theater an der Wien

Wenn wir beim Essen im Restaurant sitzen, haben wir meist ein (hoffentlich) schmackhaftes Ergebnis aus der Küche vor uns, doch viel mehr wissen wir über die Verhältnisse hinter dem Vorhang am Tresen nicht und das wollen wir ja auch gar nicht: „Schmecken lassen!“ heißt es, und somit wäre dieser Artikel an dieser Stelle auch schon wieder zu Ende. Wäre da nicht der ungarische Komponist Peter Eötvös, der uns in seinem 2014 entstandenen Musiktheater in die Küche des asiatischen Restaurants „Der goldene Drache“ entführt, das am Dienstag in der Kammeroper Wien am Theater an der Wien Premiere feierte. In diesem Restaurant, aber auch im Rest des Hauses und nebenan, spielen sich menschliche Schicksale ab, die uns sonst verborgen bleiben: Weiterlesen


Michael Kubes HörBar No. 77: Haydn und Mozart

Mozart / Beginning & End

«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne»so heißt es bei Hermann Hesse, und diese Worte treffen auch auf diese, ich möchte sagen: sensationell unspektakuläre Einspielung zu. Sie ist der Auftakt zu einer, man mag es dieser schnelllebigen Zeit kaum glauben, Gesamteinspielung (!) aller Mozart-Sinfonien, die bereits in der ersten Folge für alles Weitere Maßstäbe setzt.

Haydn / Sinfonien Vol. 27

Nach einigen Jahres der erzwungenen Pause (Chefdirigent Thomas Frey musste wegen eines fatalen Unfalls am Ende den Taktstock gänzlich aus der Hand legen) geht es nun mit Folge 27 bei der Gesamteinspielung der Sinfonien von Joseph Haydn mit zügigen Schritten auf die Zielgerade.

Mozart / Haffner-Serenade

Daniel Dodds (Leitung sowie Solo-Violine) und die Festival Strings Lucerne haben sich nun dem Werk nicht nur von der musikantischen Seite genähert. In jedem Satz ist zu spüren, dass ihre Suche tiefer geht und in einzelnen harmonischen Wendungen und charakteristischen melodischen Pointen fündig wird. 

Haydn / Die Tageszeiten

So (oder jedenfalls sehr ähnlich) muss es geklungen haben. Jedenfalls spielt das Ensemble Florilegium die drei frühen Tageszeiten-Sinfonien von Joseph Haydn in der fast schon kammermusikalischen Besetzung, die zu Beginn der 1760er Jahre auch die noch recht überschaubare Hofkapelle des Fürsten Esterhazy aufwies

Mozart / Le Concert de la Loge

Noch vor wenigen Monaten faszinierte mich die forsche Einspielung der Figaro-Ouvertüre und der Jupiter-Sinfonie, kombiniert mit einer ingeniösen Sicht auf das Violinkonzert G-Dur KV 216 (ebenfalls beim Label Alpha). Nun scheint manches davon bereits zur Marotte geronnen.


Aus der JazzZeitung


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Martin Hufner

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