Newsletter der nmz - Martin Hufner

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

von Beginn an sind wir Partner des Reinhard-Schulz-Preise für zeitgenössische Musikpublizistik. Dieser Preis, der dem Gedenken unseres Autors, Mitarbeiters und Freundes Reinhard Schulz gewidmet ist, hat eine neue Preisträgerin: Hannah Schmidt. Ich gratuliere aufs Herzlichste. Die Verleihung des Preises wird am 13. August um 10 Uhr im Rahmen der 51. Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt stattfinden.

Eine zweite Gratulation geht an unsere Podcast-Partnerin Irene Kurka. Ihr Podcast „neue musik leben“ kann bereits die 200. Ausgabe feiern. Das tut sie geschickt, indem sie jemand anderem diesen Termin überlässt. Ex-nmz-Akademist Philipp Lojak interviewt Konstantia Gourzi: „Konstantia Gourzi beweist, dass Neue Musik und millionenfache Klicks auf Spotify kein Widerspruch sind. Ihre Musik wird von den großen Künstlern unserer Zeit gespielt. Sie ist umtriebige Komponistin, international gefragte Dirigentin und Professorin an der Musikhochschule in München. Jüngst kuratierte sie für die Duisburger Philharmoniker das Eigenzeit-Festival und saß der Jury des transkulturellen Call-for-Compositions vor, […]“

Philipp Lojak twitterte kürzlich folgenden Missstand: „Im Staatlichen Institut für Musikforschung ist nächstmöglich ein Wissenschaftliche:r Institutsassistent im Anschluss an das Studium oder eine Promotion gesucht. Für 24 Monate, 39 h/w, 2093,76 Euro brutto Wer hat nicht Bock auf Mindestlohn nach 10 Jahre Studium?

Moritz Eggert nimmt seine und meine und andere Generationen in seinem jüngsten Beitrag für das Bad Blog Of Musick auseinander.

Alles wieder randvoll mit Infos zu allem. Aber wir arbeiten in der Hitze des Sommers für Sie an einer neuen Ausgabe der nmz … Und wer weiß schon, was vielleicht morgen passiert?

Leider müssen wir uns auch wieder von Mitmenschen verabschieden. Friedrich Spangemacher, der frühere Musikchef von SR 2 KulturRadio, ist am Samstag, 17. Juni 2023, im Alter von 73 Jahren in Saarbrücken verstorben (Meldung des Saarländischen Rundfunks). Bereits am 31. Mai verstarb Volker Klotz im Alter von 92 Jahren, Ihnen sicher bekannt durch seine Publikation: „Operette. Portrait und Handbuch einer unerhörten Kunst“.

An diesem Tag (Wikipedia-Einträge, Auswahl):

  • 1894: In Hongkong entdeckt der Arzt und Bakteriologe Alexandre Yersin den Erreger der Pest, ein Bakterium, das später zu Ehren Yersins den Namen Yersinia pestis erhält. 

  • 1729: Die Uraufführung der Oper The Contrivances von Henry Carey findet in London statt.

  • 1767: Die Uraufführung der komischen Oper Toinon et Toinette von François-Joseph Gossec erfolgt an der Comédie Italienne in Paris.

Geboren: 1756: Joseph Martin Kraus, deutscher Komponist am schwedischen Hof – 1819: Jacques Offenbach, deutsch-französischer Komponist – 1872: Bernhard Sekles, deutscher Komponist und Musikpädagoge – 1919: Dub Adams, US-amerikanischer Western-Swing-Musiker und Viehzüchter – 1928: Eric Dolphy, US-amerikanischer Musiker

Gestorben: 1896: Alcibiade Béique, kanadischer Organist und Musikpädagoge – 1955: Janina Korolewicz-Waydowa, polnische Opernsängerin und Musikpädagogin – 1980: Allan Pettersson, schwedischer Komponist und Bratschist – 1996: Herbert Gerigk, deutscher Musikwissenschaftler und Nationalsozialist (Lexikon der Juden in der Musik) – eigentlich sollte seiner nicht gedacht werden, aber erinnern sollten wir auch an Menschen, deren verhängnisvolles und böses Treiben Existenzen vernichtet hat. Und längst sitzen Gesinnungsgenossen wieder in Positionen, die sie von speziellen deutschen Perspektiven träumen lassen.


nmz: Juni 2023

Charles Burneys Deutschlandreise – Wie ein englischer Gelehrter die deutsche Musikwelt vor 250 Jahren erlebte · Von Hans-Jürgen Schaal

Nachdem er sich von der hohen Gesangskunst in Italien selbst überzeugt hatte, freute sich Charles Burney auf die hohe Instrumentalkunst in Deutschland. Doch sein Fazit lautete: Die besten deutschen Instrumentenbauer und Instrumentalisten wirken offenbar im Ausland. Vor 250 Jahren erschien sein Reisebericht (1773). Weiterlesen

Musik neu vermitteln – Ein Plädoyer der Autorin Michaela Fridrich und der Widerhall

Dass Musikvermittlung eine Haltung ist, kristallisierte sich im Gespräch zwischen BR-Autorin („Musik neu vermitteln – ein Plädoyer“) Michaela Fridrich und BMU-Präsident Prof. Jürgen Ober­schmidt heraus. Ursula Gaisa moderierte. Weiterlesen

REZENSIONEN

Neue Noten auf der Leipziger Buchmesse
Eine Auswahl an Novitäten und preisgekrönten Editionen, gesichtet von Jacinta Grundler

Neue Noten 2023/06
Kammermusik mit Bläsern

Schwung und Schwelgen
Neue Noten für Kammerbesetzungen und Streichorchester

Noten-Tipp 2023/06
Carl Friedrich Abel: Konzert Nr. 2 C-Dur. Herausgegeben von Markus Möllenbeck. Edition Walhall 1112

Noten-Tipp 2023/06
Fabian Zeller: Klangszenen. 14 leichte bis mittelschwere Charakterstücke für Gitarre. Finger Print/Acoustic Music FP8199

Buch-Tipps 2023/06
Im Taumel der Zwanziger | Das Methoden-Navi | Heinrich Besseler und Jacques Handschin. Briefe

Das Resultat einer neuen Wahrnehmung
21 unbekanntere Bühnenwerke Igor Strawinskys näher betrachtet

Handwerk Kulturpolitik: Ein Überblick
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates zeigt Themen und Rahmenbedingungen auf

unüberhörbar 2023/06
Passion | Gaspare Spontini | Johann Sebastian Bach | Guitar Divas | Eugène Ysaÿe

Fraktaler Trauermarsch
Neue CDs neuer Musik, vorgestellt von Dirk Wieschollek

Juli im Juni mit Frankenstein
Neuerscheinungen der Popindustrie, vorgestellt von Sven Ferchow

Der Musik Raum zum Atmen geben
Ahmad Jamals Live-Alben der frühen 60er Jahre – Jazzneuheiten, vorgestellt von Marcus A. Woelfle

Kino-Tipp 2023/06
Orphea in Love


BERICHTE

Totale Transparenz: GMD Guillermo García Calvo verabschiedet sich in Chemnitz mit Alban Bergs „Wozzeck“

Eröffnungs- und Schlussstücke einer Vertragszeit sind oft Wunschstücke. Der Spanier Guillermo García Calvo begann bei der Robert-Schumann-Philharmonie in Chemnitz im Konzert mit Schostakowitsch und finalisierte in der Oper mit Alban Bergs „Wozzeck“. Nach viel Wagner („Der Ring des Nibelungen“) und Verdi („Aida“) also im Sinne von Pierre Boulez konsequent. Der hatte Bergs „Wozzeck“ nämlich als „letzte Triebhauspflanze der Spätromantik“ bezeichnet. Man erlebte ein messerscharfes Kammerspiel mit einem hochklassigen Ensemble, ein durchdachtes wie starkes Dirigat und in Balázs Kovaliks Inszenierung eine kalt-weiße Gegenwartsstudie. Begeisterter Applaus. Weiterlesen

Vokale Verführungen in Meiningen – Richard Strauss‘ „Salome“ als Triumph der Frauen

In Thüringen steht Richard Strauss hoch im Kurs. In der Oper der Landeshauptstadt Erfurt begann die Spielzeit mit einer eindrucksvollen „Elektra“. In der südthüringischen Theaterstadt Meiningen endet sie jetzt mit einem szenisch-musikalischen „Salome“-Paukenschlag. Das liegt natürlich in erster Linie an der genialen Musik von Richard Strauss. Der hat mit den beiden Einakter-Solitären seinen anhaltenden Ruhm begründet, was unter andere, dafür sorgte, dass ein paar Jahre später dann für seinen „Rosenkavalier“ die berühmten Sonderzüge zur Uraufführung nach Dresden eingesetzt werden mussten. Weiterlesen


Michael Kubes HörBar 88 – Saxophon

Adrian Tully / Reflections

Ein Recital im besten Sinne, das den Künstler portraitiert, zugleich eine ganze Reihe von solistischen Werken vorstellt und dann auch noch die Farben und Klänge des Saxophons aufzeigt. Wo transkribiert wurde, gelang dies am besten dort, wo die Musik im Tonsatz ohnehin abstrakt ist (Boismortier), während etwa Quantz schon zu idiomatisch schrieb. …


Bad Blog Of Musick

Alexey Tikhomirov und „Das Schwert der Rus“ samt Denunziationsdrohungen gegen eine mutige Musikerin

Nach dem letzten Blog-Artikel zu Alexey Tikhomirov erreichten uns aus Russland und der Ukraine einige interessante Informationen über den Bass, der nicht nur am 30.9.23 mit Teodor Currentzis und dem SWR-Sinfonieorchester in der Hamburger Elbphilharmonie „Babi Jar“, die 13. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch darbieten will, sondern in der Konstellation auch…  Weiterlesen

My Generation

Die „Girls wollen das doch so“. Habt ihr sie Mal gefragt? Redet ihr mit ihnen? Auf Facebook werdet ihr kaum „girls“ finden, eher alte Säcke, die sich gemeinsam mit euch darüber aufregen können, dass man „nichts mehr darf“. Moritz Eggert analysiert.

Schafft die Marketingsprache ab!

Unlängst wieder: Person x bekommt Stelle y. PR-Frau z muss Stimmen sammeln. Musiker A: „Herr B hat mit seinen innovativen Ideen, seinem Spirit viel für das Musikleben in Stadt C getan. Seine Leidenschaft und sein Charisma haben die zahlreichen Sinfoniekonzerte unter seiner Ägide bereichert.“ Dann: Opernhaus D kündigt die Premiere…  Ein Plädoyer von Arno Lücker


Aus der JazzZeitung


NACHRICHTEN

KULTURPOLITIK / MUSIKMARKT

MUSIKLEBEN

VERANSTALTUNGEN

PERSONALIA / PREISE


Aus dem Bundestag:

Bei einer öffentlichen Anhörung des Rechtsausschusses am Montag hat sich die überwiegende Mehrheit der geladenen Sachverständigen dafür ausgesprochen, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ohne einen gültigen Fahrschein (Schwarzfahren) nicht mehr als Straftat nach Paragraf 265a des Strafgesetzbuchs (StGB) zu ahnden. In einigen Stellungnahmen wurde eine Verortung des Schwarzfahrens im Bereich der Ordnungswidrigkeiten vorgeschlagen. Um dem Problem zu begegnen, dass häufig arme und hilfsbedürftige Menschen und Obdachlose, die sich weder die Fahrkarte noch eine Strafzahlung für Schwarzfahren leisten können, von sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen wegen Schwarzfahrens betroffen sind, plädierten mehrere Sachverständige für die Senkung der Fahrpreise und die Schaffung eines kostenfreien öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).“ [Redaktion Heute im Bundestag]

Martin Hufner

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